Geigen aus Mittenwald: jahrhundertealte Tradition
Geigenbau hat im bayerischen Mittenwald eine lange Tradition. Bereits im 17. Jahrhundert wurden in dem kleinen Ort Geigen gebaut. Auch heute werden Streichinstrumente dort in Handarbeit gefertigt und weltweit verkauft.
Geigen Geige, -n (f.) ein Musikinstrument, das durch das Streichen von Saiten Töne macht aus Mittenwald: jahrhundertealte jahrhundertealt mehr als 100 Jahre alt Tradition
Geigenbau hat im bayerischen Mittenwald eine lange Tradition. Bereits im 17. Jahrhundert wurden in dem kleinen Ort Streichinstrumente hergestellt. Auch heute werden dort Geigen und andere Streichinstrumente in Handarbeit gefertigt und weltweit verkauft. Junge Geigenbauer und Geigenbauerinnen wie Julia Klotz führen die alte Tradition fort.
SPRECHER:
120 Arbeitsstunden stecken in in etwas stecken hier umgangssprachlich für: für etwas nötig sein dieser Geige. Denn hier ist alles Präzision Präzision (f., nur Singular) die Genauigkeit; die Tatsache, dass etwas sehr genau gemacht wird s- und Handarbeit Handarbeit (hier nur Singular, f.) die Tatsache, dass etwas ohne Maschinen hergestellt wird .
JULIA KLOTZ (Geigenbauerin):
Ich bin die Julia Klotz aus Mittenwald und arbeite hier als Geigenbauerin.
SPRECHER:
Streichinstrumente Streichinstrument, -e (n.) ein Musikinstrument, bei dem Töne durch Streichen von Saiten mit einem Bogen entstehen (z. B. Geige, Cello oder Kontrabass) aus dem bayerischen Mittenwald werden weltweit verkauft, zum Beispiel Geigen von Anton Sprenger oder Kontrabässe Kontrabass, Kontrabässe (m.) ein sehr großes und tiefes Streichinstrument aus der Werkstatt Pöllmann. Geigenbauerin Julia Klotz arbeitet bei „Geigenbau Leonhardt“. Ob Anfänger- oder Meisterinstrument Meisterinstrument, -e (n.) ein Musikinstrument, das besonders aufwendig und kunstvoll hergestellt wurde : Hier gibt es nur Einzelstücke Einzelstück, -e (n.) ein Gegenstand, den es nur einmal gibt .
JULIA KLOTZ:
Jedes Instrument hat seine eigene Handschrift Handschrift, -en (f.v) hier: das Merkmal; die Eigenschaft . Jeder Geigenbauer hat seine eigene Handschrift. Man sieht bei jedem Instrument, wer hat es gebaut, wer hat es lackiert etwas lackieren etwas mit einer besonderen Flüssigkeit anstreichen, damit es dadurch glänzt und einen besseren Schutz hat . [Das] schaut immer anders aus. Man hat nicht so ein Instrument nach dem anderen, wo wo hier süddeutsch für: die alle gleich ausschauen.
SPRECHER:
Julia Klotz ist Jahre jung sein umgangssprachlich für: Jahre alt sein (meist bei einem jungen Menschen, um hervorzuheben, dass er noch nicht sehr alt ist) 31 Jahre jung Jahre jung sein umgangssprachlich für: Jahre alt sein (meist bei einem jungen Menschen, um hervorzuheben, dass er noch nicht sehr alt ist) und in dem alten Handwerk trotzdem schon etabliert etabliert hier: so, dass jemand in einem bestimmten Bereich bekannt ist und einen festen Platz hat . Die Werkstatt ihres Stiefvaters Stiefvater, Stiefväter (m.) der Mann, der mit der Mutter eines Kindes verheiratet ist und die Rolle des Vaters übernimmt wird sie einmal übernehmen – und damit eine lange Tradition fortführen etwas fort|führen etwas weitermachen . Fast 100 Jahre reicht zurück|reichen hier: zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit begonnen haben die Geschichte der Firma zurück zurück|reichen hier: zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit begonnen haben . Heute werden hier 50 exklusive exklusiv hier: besonders Instrumente pro Jahr gebaut. Sie kosten zwischen 1500 und 20.000 Euro. Julia Klotz‘ Kollegin Angelika Jais spielt jede neue Geige probehalber probehalber hier: als Test an, bevor die Instrumente auf allen Kontinenten verkauft werden.
JULIA KLOTZ:
Man schaut immer, dass man so ein bisschen seine eigene Note Note, -n (f.) hier: die besondere Eigenschaft , seine eigene Handschrift reinbringt, wie man die Details Detail, -s (n., aus dem Französischen) ein kleiner Teil eines Ganzen; die Einzelheit ausarbeitet etwas aus|arbeiten hier: etwas fertigstellen und sich dabei besonders große Mühe geben , die Schnecke Schnecke, -n (f.) hier: ein Teil am Halsende einer Geige, der die Form eines Schneckenhauses hat , wie die F-Löcher F-Loch, F-Löcher (n.) ein Loch im Klangkörper eines Streichinstruments, das die Form des Buchstabens „f“ hat ausschauen – einfach einfach hier: so, dass etwas so ist und nicht anders welches Holz man generell verwendet. Es ist natürlich schön, wenn man einfach weiß, die Geigen werden in aller Welt gespielt, tragen den eigenen Namen.
SPRECHER:
Auch diese Geige aus dem Jahr 1750 kommt aus Mittenwald. Denn in dem kleinen bayerischen Ort hat der Geigenbau eine jahrhundertealte Tradition, begründet etwas begründen hier: etwas aufbauen durch Geigenbaumeister Meister, -/Meisterin, -nen jemand, der/die einen höheren Ausbildungsabschluss in einem bestimmten Beruf (z. B. im Handwerk) hat Matthias Klotz im Jahr 1684.
JULIA KLOTZ:
Wir bauen immer noch nach der 350 Jahre alten Tradition und wollen das natürlich auch unseren Nachkommen Nachkomme, -n (m.) das Kind oder ein Kind des Kindes von jemandem so weitergeben, dass das auch die nächsten Jahrhunderte so weitergeht.
SPRECHER:
Dies ist eine Schatzkammer Schatzkammer, -n (f.) ein Raum, in dem sich viele wertvolle Dinge befinden . Mit Geigenbaumeister Johann Karner wählt Julia Klotz Fichte Fichte (f., hier nur Singular) hier: das Holz eines Nadelbaums mit kurzen Nadeln und Ahorn Ahorn (m., hier nur Singular) hier: das Holz eines Laubbaums . Mindestens zehn Jahre muss das Holz trocknen. Einige Hölzer sind sogar mehr als 100 Jahre alt.
JULIA KLOTZ (Geigenbauerin):
Wenn ich heute als Geigenbauer alleine frisch frisch hier: neu anfange und frisches Holz kaufe, dann muss es ja zehn Jahre liegen, bis ich es verwenden kann. Also muss ich immer zuerst altes Holz kaufen, das ich gleich verwenden kann. Und wir haben den Vorteil, dass wir hier einfach Holz über die letzten Jahrzehnte gelagert etwas lagern hier: etwas aufbewahren; etwas an einen Ort legen, wo es bleiben soll haben, jedes Jahr kaufen und so einfach über die Generationen Generation, -en (f.) hier: die zeitliche Abfolge von Nachkommen und Vorfahren einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern und Kinder immer Holz dahatten und auch für die nächsten Generationen noch Holz da ist.
SPRECHER:
Beim Lackieren bekommen die Instrumente ihr endgültiges endgültig so, dass eine Entwicklung oder ein Prozess abgeschlossen ist Aussehen. Und auch ihr Klang Klang, Klänge (m.) der Ton; das Geräusch wird durch den Lack Lack, -e (m.) ein Mittel, um ein Material (z. B. Holz oder Metall) zu schützen beeinflusst. 20 bis 30 Lackschichten trägt etwas auf|tragen hier: etwas auf etwas streichen (z. B. mit einem Pinsel) Julia Klotz nach und nach auf etwas auf|tragen hier: etwas auf etwas streichen (z. B. mit einem Pinsel) .
JULIA KLOTZ (Geigenbauerin):
Wir verwenden sehr alte Lacke, die einfach von früher überliefert etwas überliefern etwas von einer Generation an die nächste weitergeben worden sind, so, wie es schon vor 350 Jahren verwendet wurde. Und das ist einfach altbewährt altbewährt so, dass etwas seit langer Zeit gut funktioniert und deshalb immer noch genutzt oder gemacht wird , und man will da die Tradition auch einfach wahren etwas wahren hier: etwas pflegen und schützen, damit es auch in Zukunft weiterexistiert .
SPRECHER:
Aus der bayerischen Idylle Idylle, -n (f.) hier: ein Ort, der sehr schön und friedlich aussieht in die ganze Welt – und das seit Jahrhunderten: Junge Geigenbauer und Geigenbauerinnen wie Julia Klotz sorgen dafür, dass diese Tradition in Mittenwald weiterlebt.
Geigen aus Mittenwald: jahrhundertealte Tradition
Geige, -n (f.) — ein Musikinstrument, das durch das Streichen von Saiten Töne macht
jahrhundertealt — mehr als 100 Jahre alt
in etwas stecken — hier umgangssprachlich für: für etwas nötig sein
Präzision (f., nur Singular) — die Genauigkeit; die Tatsache, dass etwas sehr genau gemacht wird
Handarbeit (hier nur Singular, f.) — die Tatsache, dass etwas ohne Maschinen hergestellt wird
Streichinstrument, -e (n.) — ein Musikinstrument, bei dem Töne durch Streichen von Saiten mit einem Bogen entstehen (z. B. Geige, Cello oder Kontrabass)
Kontrabass, Kontrabässe (m.) — ein sehr großes und tiefes Streichinstrument
Meisterinstrument, -e (n.) — ein Musikinstrument, das besonders aufwendig und kunstvoll hergestellt wurde
Einzelstück, -e (n.) — ein Gegenstand, den es nur einmal gibt
Handschrift, -en (f.v) — hier: das Merkmal; die Eigenschaft
etwas lackieren — etwas mit einer besonderen Flüssigkeit anstreichen, damit es dadurch glänzt und einen besseren Schutz hat
wo — hier süddeutsch für: die
Jahre jung sein — umgangssprachlich für: Jahre alt sein (meist bei einem jungen Menschen, um hervorzuheben, dass er noch nicht sehr alt ist)
etabliert — hier: so, dass jemand in einem bestimmten Bereich bekannt ist und einen festen Platz hat
Stiefvater, Stiefväter (m.) — der Mann, der mit der Mutter eines Kindes verheiratet ist und die Rolle des Vaters übernimmt
etwas fort|führen — etwas weitermachen
zurück|reichen — hier: zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit begonnen haben
exklusiv — hier: besonders
probehalber — hier: als Test
Note, -n (f.) — hier: die besondere Eigenschaft
Detail, -s (n., aus dem Französischen) — ein kleiner Teil eines Ganzen; die Einzelheit
etwas aus|arbeiten — hier: etwas fertigstellen und sich dabei besonders große Mühe geben
Schnecke, -n (f.) — hier: ein Teil am Halsende einer Geige, der die Form eines Schneckenhauses hat
F-Loch, F-Löcher (n.) — ein Loch im Klangkörper eines Streichinstruments, das die Form des Buchstabens „f“ hat
einfach — hier: so, dass etwas so ist und nicht anders
etwas begründen — hier: etwas aufbauen
Meister, -/Meisterin, -nen — jemand, der/die einen höheren Ausbildungsabschluss in einem bestimmten Beruf (z. B. im Handwerk) hat
Nachkomme, -n (m.) — das Kind oder ein Kind des Kindes von jemandem
Schatzkammer, -n (f.) — ein Raum, in dem sich viele wertvolle Dinge befinden
Fichte (f., hier nur Singular) — hier: das Holz eines Nadelbaums mit kurzen Nadeln
Ahorn (m., hier nur Singular) — hier: das Holz eines Laubbaums
frisch — hier: neu
etwas lagern — hier: etwas aufbewahren; etwas an einen Ort legen, wo es bleiben soll
Generation, -en (f.) — hier: die zeitliche Abfolge von Nachkommen und Vorfahren einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern und Kinder
endgültig — so, dass eine Entwicklung oder ein Prozess abgeschlossen ist
Klang, Klänge (m.) — der Ton; das Geräusch
Lack, -e (m.) — ein Mittel, um ein Material (z. B. Holz oder Metall) zu schützen
etwas auf|tragen — hier: etwas auf etwas streichen (z. B. mit einem Pinsel)
etwas überliefern — etwas von einer Generation an die nächste weitergeben
altbewährt — so, dass etwas seit langer Zeit gut funktioniert und deshalb immer noch genutzt oder gemacht wird
etwas wahren — hier: etwas pflegen und schützen, damit es auch in Zukunft weiterexistiert
Idylle, -n (f.) — hier: ein Ort, der sehr schön und friedlich aussieht