Kochen für den Frieden
In Berlin betreiben ein Israeli und ein Palästinenser ein gemeinsames Restaurant – mit großem Erfolg. Sie servieren dort nicht nur leckeres Essen, sondern beweisen auch, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist.
Kochen für den Frieden
Während im Nahen Osten der Konflikt nach dem Angriff der Hamas eskaliert, setzen sich in Berlin ein Israeli und ein Palästinenser in ihrem gemeinsamen Restaurant für den Frieden ein. Seit Jahren bieten sie dort ihre heimischen Spezialitäten an. Auch in diesen schwierigen Zeiten unterstützen die beiden Freunde und Kollegen sich gegenseitig – das macht Hoffnung, dass auch anderswo Gegensätze überwunden werden.
SPRECHER:
Das Restaurant Kanaan in Berlin-Prenzlauer Berg Prenzlauer Berg (m., nur Singular) ein Stadtteil im Zentrum von Berlin – hier setzt ein Zeichen setzen etwas öffentlich tun, damit die Menschen über etwas nachdenken das Team ein Zeichen ein Zeichen setzen etwas öffentlich tun, damit die Menschen über etwas nachdenken für ein Miteinander.
OZ BEN DAVID (Mitinhaber):
Das ist unsere Überzeugung, das ist unsere Botschaft und das ist unser Wunsch: mehr Orte zu schaffen, an denen die Menschen erkennen können, wie sehr wir uns ähneln sich ähneln hier: Dinge ähnlich sehen; etwas ähnlich bewerten , wie viel wir miteinander teilen. Und das kann eine Grundlage sein, um auf eine andere Art und Weise zu kommunizieren.
SPRECHER:
2015 eröffnen der Israeli Israeli, -s (m./f.) jemand, der aus Israel kommt (Adjektiv: israelisch) Oz Ben David und der Palästinenser Palästinenser, -/Palästinenserin, -nen jemand, der aus den Palästinensergebieten, also dem Westjordanland oder dem Gazastreifen, kommt Jalil Dabit gemeinsam das Kanaan. Sie bieten vegetarische Gerichte aus ihren Kulturen an – mit einem gemeinsamen Ziel: der Verständigung Verständigung, -en (f.) hier: die Gespräche zwischen zwei Gruppen, um die Meinungen des anderen kennenzulernen und zu verstehen; der friedliche Kontakt zwischen Israelis und Palästinensern.
OZ BEN DAVID:
Der israelisch-palästinensische Konflikt zeigt sich besonders gut an unserer Geschichte. Jalils Familie bereitet etwas zu|bereiten hier: Essen vorbereiten oder fertig machen seit fünf Generationen Generation, -en (f.) hier: die zeitliche Abfolge von Nachkommen und Vorfahren einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern und Kinder Hummus Hummus (m., nur Singular) eine Art orientalische Creme aus Kichererbsen zu etwas zu|bereiten hier: Essen vorbereiten oder fertig machen . Sein Urgroßvater Urgroßvater, -väter/Urgroßmutter, -mütter der Vater/die Mutter des Großvaters oder der Großmutter servierte jemandem etwas servieren jemandem ein Gericht bringen seinen Hummus schon den osmanischen osmanisch so, dass jemand aus dem Osmanischen Reich kommt, dem Vorläuferstaat der heutigen Türkei (bis 1922) Soldaten in Jaffa. Und dann komme ich Israeli, und ich sage zu ihm: „Hör zu, nein, das ist nicht mein Hummus. Ich weiß, wie man Hummus macht.“ Und er sagt: „Aber Hummus, das ist unser Ding das ist unser Ding umgangssprachlich für: das ist das, was wir gut können und machen wollen , das kannst du nicht wissen.“ Und ich sage, nein, Hummus ist unser Ding.
SPRECHER:
Nach dem Terrorangriff Terrorangriff, -e (m.) eine gewaltsame, oft politisch motivierte Attacke, bei der Menschen verletzt und/oder getötet werden, um Angst und Schrecken zu verbreiten der Hamas auf Israel am 7. Oktober steigen auch in Berlin die Spannungen Spannungen (hier nur Plural) die Konflikte; die Probleme . Es kommt zu Protesten, antisemitischen antisemitisch feindlich gegenüber Juden , rassistischen rassistisch so, dass man meint, dass bestimmte Menschengruppen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft besser sind als andere und islamfeindlichen islamfeindlich feindlich gegenüber Muslimen Bedrohungen Bedrohung, -en (f.) die Gefahr; das Risiko . Das Restaurant wird vorerst vorerst so lange, bis sich der Zustand wieder ändert geschlossen.
OZ BEN DAVID:
Stell dir vor, jemand leidet und schlägt um sich schlagen mit Händen und Füßen in alle Richtungen schlagen und treten vor Verzweiflung Verzweiflung (f., nur Singular) die große Traurigkeit; die Hoffnungslosigkeit um sich um sich schlagen mit Händen und Füßen in alle Richtungen schlagen und treten und sein Freund nimmt ihn in den Arm. So hat Jalil mir gegenüber reagiert. Er stand einfach da und sagte: „Ich verstehe dich. Ich fühle mit dir. Willst du für ein paar Tage zumachen? Dann machen wir das.“
SPRECHER:
Nach nur vier Tagen öffnen sie das Restaurant wieder und möchten eine Quelle Quelle, -n (f.) hier: etwas, das anderen Menschen etwas Bestimmtes liefert bzw. etwas hervorbringt der Hoffnung auf Frieden sein.
OZ BEN DAVID:
Und dann wurde mir klar jemandem klar|werden; jemandem wird etwas klar jemand versteht etwas; jemand bemerkt etwas : Okay, so gewinnen sie also. So gewinnen die bösen Menschen. Wir fangen an, uns zu fürchten. Wir schotten uns ab sich ab|schotten keinen Kontakt mit anderen haben wollen und schließen die guten Orte – die Orte, an denen Menschen zusammensitzen können. Dass sie das erreichen, ist genau das Gegenteil von dem, was ich will. Die Tatsache, dass wir einander haben, ist unsere geheime Kraft.
SPRECHER:
Eine Kraft, die sich über die Jahre der engen Zusammenarbeit und Freundschaft entwickelt hat.
JALIL DABIT (Mitinhaber):
Schon nach dem ersten Treffen haben wir gemerkt, dass wir einer Meinung sind und uns gegenseitig verstehen. Ein paar Monate später hatten wir die Idee für das Kanaan. Und diese Idee geht über über etwas hinaus|gehen mehr sein als etwas; einen tieferen Sinn als etwas haben das Essen hinaus über etwas hinaus|gehen mehr sein als etwas; einen tieferen Sinn als etwas haben .
SPRECHER:
Jalil ist derzeit derzeit zurzeit; heute in Israel, in seiner Heimatstadt Ramla, und hilft im Restaurant seiner Familie. Doch er und Oz sprechen täglich miteinander, sie stehen jemandem bei|stehen jemanden (in der Not) unterstützen einander bei jemandem bei|stehen jemanden (in der Not) unterstützen .
JALIL DABIT:
Oz war niedergeschlagen sein bedrückt, traurig sein wirklich niedergeschlagen niedergeschlagen sein bedrückt, traurig sein , am Boden zerstört am Boden zerstört sein sehr verzweifelt sein – und so ging es mir auch. Ich habe tagelang wie ein Baby geweint. Aber Oz und ich haben uns ausgetauscht sich aus|tauschen miteinander diskutieren und reden; sich gegenseitig informieren .
SPRECHER:
Das Essen und die Einflüsse aus beiden Kulturen zu teilen, ist auch die Idee ihres gemeinsamen Kochbuchs, das ausgerechnet ausgerechnet gerade (drückt hier aus, dass man etwas für einen seltsamen, ironischen oder unpassenden Zufall hält) jetzt erscheint.
OZ BEN DAVID:
Das Buch wollen wir als Werkzeug benutzen, um Menschen zu erreichen. Um ihnen diese Botschaft jemandem eine Botschaft überbringen jemandem etwas mitteilen zu dieser bestimmten Zeit zu überbringen jemandem eine Botschaft überbringen jemandem etwas mitteilen . So geschieht alles zu seiner Zeit auf eine magische magisch geheimnisvoll; so, dass man etwas nicht logisch erklären kann (Substantiv: die Magie) Weise.
SPRECHER:
An dem Buch, das nicht nur Rezepte enthält, sondern auch Geschichten aus ihren Familien erzählt, haben die beiden mehr als zwei Jahre gearbeitet.
OZ BEN DAVID:
Mit dem Hummus und dem Essen ist es genau wie mit den Menschen: Man muss alles zusammenmischen, um ein wirklich tolles Ergebnis zu bekommen. Jeder Teil für sich ist gut. Aber die wahre Magie entsteht, wenn man von allem ein bisschen bekommt.
SPRECHER:
Zusammen essen, miteinander reden, sich verstehen: Das Kanaan gibt Hoffnung – in Berlin und darüber hinaus.
Kochen für den Frieden
Prenzlauer Berg (m., nur Singular) — ein Stadtteil im Zentrum von Berlin
ein Zeichen setzen — etwas öffentlich tun, damit die Menschen über etwas nachdenken
sich ähneln — hier: Dinge ähnlich sehen; etwas ähnlich bewerten
Israeli, -s (m./f.) — jemand, der aus Israel kommt (Adjektiv: israelisch)
Palästinenser, -/Palästinenserin, -nen — jemand, der aus den Palästinensergebieten, also dem Westjordanland oder dem Gazastreifen, kommt
Verständigung, -en (f.) — hier: die Gespräche zwischen zwei Gruppen, um die Meinungen des anderen kennenzulernen und zu verstehen; der friedliche Kontakt
etwas zu|bereiten — hier: Essen vorbereiten oder fertig machen
Generation, -en (f.) — hier: die zeitliche Abfolge von Nachkommen und Vorfahren einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern und Kinder
Hummus (m., nur Singular) — eine Art orientalische Creme aus Kichererbsen
Urgroßvater, -väter/Urgroßmutter, -mütter — der Vater/die Mutter des Großvaters oder der Großmutter
jemandem etwas servieren — jemandem ein Gericht bringen
osmanisch — so, dass jemand aus dem Osmanischen Reich kommt, dem Vorläuferstaat der heutigen Türkei (bis 1922)
das ist unser Ding — umgangssprachlich für: das ist das, was wir gut können und machen wollen
Terrorangriff, -e (m.) — eine gewaltsame, oft politisch motivierte Attacke, bei der Menschen verletzt und/oder getötet werden, um Angst und Schrecken zu verbreiten
Spannungen (hier nur Plural) — die Konflikte; die Probleme
antisemitisch — feindlich gegenüber Juden
rassistisch — so, dass man meint, dass bestimmte Menschengruppen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft besser sind als andere
islamfeindlich — feindlich gegenüber Muslimen
Bedrohung, -en (f.) — die Gefahr; das Risiko
vorerst — so lange, bis sich der Zustand wieder ändert
um sich schlagen — mit Händen und Füßen in alle Richtungen schlagen und treten
Verzweiflung (f., nur Singular) — die große Traurigkeit; die Hoffnungslosigkeit
Quelle, -n (f.) — hier: etwas, das anderen Menschen etwas Bestimmtes liefert bzw. etwas hervorbringt
jemandem klar|werden; jemandem wird etwas klar — jemand versteht etwas; jemand bemerkt etwas
sich ab|schotten — keinen Kontakt mit anderen haben wollen
über etwas hinaus|gehen — mehr sein als etwas; einen tieferen Sinn als etwas haben
derzeit — zurzeit; heute
jemandem bei|stehen — jemanden (in der Not) unterstützen
niedergeschlagen sein — bedrückt, traurig sein
am Boden zerstört sein — sehr verzweifelt sein
sich aus|tauschen — miteinander diskutieren und reden; sich gegenseitig informieren
ausgerechnet — gerade (drückt hier aus, dass man etwas für einen seltsamen, ironischen oder unpassenden Zufall hält)
jemandem eine Botschaft überbringen — jemandem etwas mitteilen
magisch — geheimnisvoll; so, dass man etwas nicht logisch erklären kann (Substantiv: die Magie)