Bier aus Brot: lecker und nachhaltig
Gerste, Weizen, Wasser und Hefe: Die Zutaten von Bier und Brot sind fast gleich. Aus Brot lässt sich sogar Bier brauen – eine uralte Idee, die nun zum Nachhaltigkeitstrend wird. Denn bisher wird viel Brot weggeworfen.
Bier aus Brot: lecker und nachhaltig
Gerste Gerste, -n (f., meist Singular) eine Getreideart, aus der z. B. Bier, Brot oder Tierfutter hergestellt wird , Weizen Weizen, - (m., meist Singular) eine Getreideart, aus der man z. B. Brot macht , Wasser und Hefe: Die Zutaten von Bier und Brot sind fast gleich. Historisch wurden beide Lebensmittel häufig zusammen hergestellt. Heute entdecken Brauereien eine alte Technik wieder: Bier aus altem Brot brauen – ein nachhaltiger nachhaltig umweltfreundlich; so, dass etwas auch nach langer Zeit noch existiert (Substantiv: die Nachhaltigkeit) Trend, denn er hilft, Lebensmittelverschwendung Verschwendung (f., nur Singular) der unnötige und nutzlose Verbrauch von etwas zu vermeiden.
SPRECHER:
Bier gehört zu den beliebtesten Genussmitteln Genussmittel, - (n.) etwas, das man wegen seines besonderen Geschmacks isst, trinkt oder raucht der Welt. Für das tiefgoldene Getränk braucht es eigentlich nur Malz Malz, -e (n., meist Singular) ein Produkt aus Getreide (meist Gerste, aber auch Weizen oder Roggen); ein Hauptbestandteil von Bier , Hopfen Hopfen, - (m., meist Singular) eine Kletterpflanze, deren Dolde (Frucht) zur Bierherstellung verwendet wird , Wasser und Hefe Hefe, -n (f.) eine bestimmte Pilzart, die z. B. zum Backen und bei der Bierherstellung verwendet wird . Doch manche mögen's kreativer und brauen Bier brauen Bier herstellen Brotbier Bier brauen Bier herstellen . Aber Bier aus altem Brot? Geht das überhaupt? Ein Berliner Bierproduzent weiß, wie das funktioniert. Michael Lembke braut alkoholfreies Brotbier aus Backwaren, die sonst im Müll gelandet wären.
MICHAEL LEMBKE (Braumeister):
Zu dem Brotbier sind wir gekommen, weil Food Waste Food Waste (aus dem Englischen) Verschwendung von Lebensmitteln; auch: Lebensmittelabfälle natürlich ein riesiges Thema ist, Nachhaltigkeit, und gerade Brot wird sehr viel produziert und am Ende dann … ja, an Schweine verfüttert etwas an ein Tier verfüttern einem Tier etwas zu fressen geben oder kommt in die Biogasanlage Biogasanlage, -n (f.) eine Anlage, die Gas produziert, das z. B. durch pflanzlichen Müll oder den Mist von Tieren entsteht und das zur Herstellung von Energie genutzt wird , und das ist ja schade. Und deshalb haben wir uns entschieden, ja, auch Brot mit in dieses Bier zu verarbeiten etwas verarbeiten hier: etwas benutzen, um etwas anderes herzustellen , um auch auf dieses Thema aufmerksam zu machen.
SPRECHER:
Brauereien Brauerei, -en (f.) der Ort, an dem Bier hergestellt wird , die Bier aus Brot herstellen, möchten möglichst viele Ressourcen Ressource, -n (f.) der Rohstoff; der Bestand an etwas, das man z. B. zur Ernährung oder zur industriellen Produktion nutzen kann wiederverwenden und Abfall Abfall, -fälle (m.) etwas, das bei der Herstellung von etwas entsteht (z. B. beim Kochen) und weggeworfen wird, weil man es nicht mehr braucht vermeiden etwas vermeiden hier: so handeln, dass etwas nicht entsteht . Für rund 27.000 Flaschen Brotbier werden etwa 25 Kilogramm altes Brot benötigt. Obwohl der Berliner Bäckermeister Theo Köster seine Produktion genau plant, bleibt übrig|bleiben als Rest bleiben immer etwas übrig übrig|bleiben als Rest bleiben . Doch nicht jedes Brot eignet sich sich eignen die passenden Eigenschaften haben; praktisch sein zum Brauen.
THEO KÖSTER (Bäckermeister):
Das muss auf jeden Fall ein Brot sein, wo keine anderen Zutaten als Getreide Getreide, - (n., meist Singular) verschiedene Pflanzen, die ähnlich sind wie Gras und deren Samen man essen kann, z. B. Weizen, Roggen, Hafer, Gerste drin sind, also keine Rosinen Rosine, -n (f.) die getrocknete Weintraube , keine Nüsse, keine Ölsaaten Ölsaat, -en (f.) bestimmte Pflanzensamen, die viel Öl enthalten , weil all das im Gärung Gärung, -en (f.) hier: der Vorgang, bei dem etwas alkoholisch oder säurehaltig wird sprozess unzuverlässig wäre und dann nicht zu diesem leckeren Bier führen würde.
SPRECHER:
Getränke aus Brot herzustellen ist keine neue Erfindung. Das gibt es schon seit Jahrhunderten, so wie etwa das „Boza“ aus Ägypten oder „Kwass“ aus dem mittelalterlichen mittelalterlich bezogen auf eine Epoche in der europäischen Geschichte (etwa 500 bis 1500 n. Chr.) Osteuropa. In den vergangenen Jahren erlebt das Brotbier eine Renaissance Renaissance, -n (f., aus dem Französischen) die Tatsache, dass etwas wieder neu entsteht; wörtlich: die Wiedergeburt und bringt Craftbier Craftbier, -e (n.) ein Bier, das nicht industriell gebraut wird, sondern handwerklich und oft nach unkonventionellen Rezepten -Brauer wie Michael Lembke auf neue Ideen. Das alte Brot zerbröselt etwas zerbröseln etwas in viele kleine Krümel oder Stücke zerbrechen er zunächst in kleine Stücke und gibt es zu Beginn des Brau-Prozesses der Maische Maische, -n (f.) ein Gemisch aus Flüssigkeit und zuckerhaltigem Stoff, das bei der Herstellung von alkoholischen Getränken entsteht (Verb: maischen) hinzu.
MICHAEL LEMBKE:
Also, hier im Maischebottich Bottich, -e (m.) ein großes Gefäß, das oben offen ist mischen wir Wasser mit Malzschrot Schrot, -e (m./n.) die Körner einer Getreideart, die nur wenig klein gemacht wurden , Enzyme Enzym, -e (n.) ein Stoff, der im Körper für die Verdauung sorgt werden aktiviert, die dann aus der Stärke Stärke, -n (f., meist Singular) kohlenhydrathaltiger Stoff aus Pflanzen Zucker machen – das dauert so ungefähr eine Stunde. Das Besondere bei diesem Bier ist beim Maischen, dass wir fünf Prozent Brot halt reingeben und dann pumpen etwas pumpen hier: eine Flüssigkeit irgendwohin leiten wir die Maische rüber in den Läuter etwas läutern veraltet/fachsprachlich für: etwas reinigen, klären (= eine klare Flüssigkeit produzieren) bottich und im Läuterbottich trennen wir dann Flüssigkeit von dem Festen und die Flüssigkeit ist dann die sogenannte Bierwürze, die wir dann später kochen.
SPRECHER:
Dann wird nur noch Hefe hinzugefügt. Normalerweise würde sie den enthaltenen Zucker in Alkohol umwandeln etwas um|wandeln etwas ändern, sodass etwas anderes daraus wird . Nicht aber beim Brotbier.
MICHAEL LEMBKE:
Für dieses alkoholfreie Bier mit Brot verwenden wir eine spezielle Hefe, die nur einen Zucker vergären vergären sich im Gärungsprozess befinden kann und die restlichen Zucker bleiben im Bier drinne, und dadurch entsteht nicht so viel Alkohol.
SPRECHER:
Getränke mit einem Alkoholgehalt Gehalt, -e (m.) hier: die Menge von etwas; der Anteil von bis zu 0,5 Prozent gelten in Deutschland noch als alkoholfrei. Nach dem Brauprozess wird das Bier nur noch abgefüllt etwas in etwas ab|füllen hier: eine Flüssigkeit in eine Flasche hineinfließen lassen – und ist fertig für den Verkauf. Aber wie schmeckt Brotbier eigentlich?
FRAU:
Es ist sehr leicht und sehr fruchtig, ohne dominant dominant so, dass etwas stärker und präsenter ist als etwas anderes in der Säure Säure, -n (f.) hier: der saure Geschmack von etwas zu sein.
MANN 1:
Meiner Meinung nach sollten alle Brauer darauf hinarbeiten auf etwas hin|arbeiten sich sehr anstrengen, um ein Ziel zu erreichen , einen gewissen Nachhaltigkeitsfaktor zu erreichen und ihren Wasserverbrauch Verbrauch (m., nur Singular) die Tatsache, dass jemand etwas benutzt und es dadurch weniger wird zu minimieren, nachhaltige Verpackungen zu verwenden, die sich auch leicht recyceln etwas recyceln (aus dem Englischen) etwas wiederverwenden; aus etwas Gebrauchtem etwas Neues herstellen lassen.
MANN 2:
Ich denke, dass heutzutage alles, was der Umwelt helfen kann, eine gute Sache ist, und wenn ich Bier trinke und dabei helfen kann, dann ist das fantastisch – warum sollte ich das also nicht wollen?
SPRECHER:
Abfälle vermeiden und Rohstoffe Rohstoff, -e (m.) hier: ein Material, aus dem etwas hergestellt wird sparen – der Genusstrend Bierbrot [Brotbier] zeigt, dass auch Bierbrauen nachhaltiger gestaltet werden kann, ohne dabei Geschmack einzubüßen etwas ein|büßen etwas verlieren .
Bier aus Brot: lecker und nachhaltig
Gerste, -n (f., meist Singular) — eine Getreideart, aus der z. B. Bier, Brot oder Tierfutter hergestellt wird
Weizen, - (m., meist Singular) — eine Getreideart, aus der man z. B. Brot macht
nachhaltig — umweltfreundlich; so, dass etwas auch nach langer Zeit noch existiert (Substantiv: die Nachhaltigkeit)
Verschwendung (f., nur Singular) — der unnötige und nutzlose Verbrauch von etwas
Genussmittel, - (n.) — etwas, das man wegen seines besonderen Geschmacks isst, trinkt oder raucht
Malz, -e (n., meist Singular) — ein Produkt aus Getreide (meist Gerste, aber auch Weizen oder Roggen); ein Hauptbestandteil von Bier
Hopfen, - (m., meist Singular) — eine Kletterpflanze, deren Dolde (Frucht) zur Bierherstellung verwendet wird
Hefe, -n (f.) — eine bestimmte Pilzart, die z. B. zum Backen und bei der Bierherstellung verwendet wird
Bier brauen — Bier herstellen
Food Waste (aus dem Englischen) — Verschwendung von Lebensmitteln; auch: Lebensmittelabfälle
etwas an ein Tier verfüttern — einem Tier etwas zu fressen geben
Biogasanlage, -n (f.) — eine Anlage, die Gas produziert, das z. B. durch pflanzlichen Müll oder den Mist von Tieren entsteht und das zur Herstellung von Energie genutzt wird
etwas verarbeiten — hier: etwas benutzen, um etwas anderes herzustellen
Brauerei, -en (f.) — der Ort, an dem Bier hergestellt wird
Ressource, -n (f.) — der Rohstoff; der Bestand an etwas, das man z. B. zur Ernährung oder zur industriellen Produktion nutzen kann
Abfall, -fälle (m.) — etwas, das bei der Herstellung von etwas entsteht (z. B. beim Kochen) und weggeworfen wird, weil man es nicht mehr braucht
etwas vermeiden — hier: so handeln, dass etwas nicht entsteht
übrig|bleiben — als Rest bleiben
sich eignen — die passenden Eigenschaften haben; praktisch sein
Getreide, - (n., meist Singular) — verschiedene Pflanzen, die ähnlich sind wie Gras und deren Samen man essen kann, z. B. Weizen, Roggen, Hafer, Gerste
Rosine, -n (f.) — die getrocknete Weintraube
Ölsaat, -en (f.) — bestimmte Pflanzensamen, die viel Öl enthalten
Gärung, -en (f.) — hier: der Vorgang, bei dem etwas alkoholisch oder säurehaltig wird
mittelalterlich — bezogen auf eine Epoche in der europäischen Geschichte (etwa 500 bis 1500 n. Chr.)
Renaissance, -n (f., aus dem Französischen) — die Tatsache, dass etwas wieder neu entsteht; wörtlich: die Wiedergeburt
Craftbier, -e (n.) — ein Bier, das nicht industriell gebraut wird, sondern handwerklich und oft nach unkonventionellen Rezepten
etwas zerbröseln — etwas in viele kleine Krümel oder Stücke zerbrechen
Maische, -n (f.) — ein Gemisch aus Flüssigkeit und zuckerhaltigem Stoff, das bei der Herstellung von alkoholischen Getränken entsteht (Verb: maischen)
Bottich, -e (m.) — ein großes Gefäß, das oben offen ist
Schrot, -e (m./n.) — die Körner einer Getreideart, die nur wenig klein gemacht wurden
Enzym, -e (n.) — ein Stoff, der im Körper für die Verdauung sorgt
Stärke, -n (f., meist Singular) — kohlenhydrathaltiger Stoff aus Pflanzen
etwas pumpen — hier: eine Flüssigkeit irgendwohin leiten
etwas läutern — veraltet/fachsprachlich für: etwas reinigen, klären (= eine klare Flüssigkeit produzieren)
etwas um|wandeln — etwas ändern, sodass etwas anderes daraus wird
vergären — sich im Gärungsprozess befinden
Gehalt, -e (m.) — hier: die Menge von etwas; der Anteil
etwas in etwas ab|füllen — hier: eine Flüssigkeit in eine Flasche hineinfließen lassen
dominant — so, dass etwas stärker und präsenter ist als etwas anderes
Säure, -n (f.) — hier: der saure Geschmack von etwas
auf etwas hin|arbeiten — sich sehr anstrengen, um ein Ziel zu erreichen
Verbrauch (m., nur Singular) — die Tatsache, dass jemand etwas benutzt und es dadurch weniger wird
etwas recyceln (aus dem Englischen) — etwas wiederverwenden; aus etwas Gebrauchtem etwas Neues herstellen
Rohstoff, -e (m.) — hier: ein Material, aus dem etwas hergestellt wird
etwas ein|büßen — etwas verlieren