Eine Stadt kämpft gegen Amazon
Amazon und Co. sind ein Problem für kleine Geschäfte, denn viele Kunden kaufen lieber online ein. Die bayrische Stadt Günzburg bietet jetzt eine eigene Internet-Plattform an, die den Geschäftsleuten helfen soll.
Eine Stadt kämpft gegen Amazon
Große Internetkaufhäuser wie Amazon und Co. machen kleinen Geschäften das Leben schwer. Die Kunden kaufen immer mehr im Internet und immer weniger in den Geschäften. Jetzt bietet die bayrische Stadt Günzburg eine Online-Plattform an, die den Geschäftsleuten helfen soll, ihre Waren zu verkaufen.
SPRECHER:
Lockangebote Plattform, -en (f.) hier: die Webseite, auf der man viele Informationen zu einem Thema findet ohne Ende, aber keiner kommt. So sieht‘s in vielen deutschen Einkaufszonen Einkaufszone, -n (f.) der Teil einer Stadt oder eines Ortes, in dem es viele Geschäfte gibt aus, auch wenn’s nicht so kalt ist. Minus minus hier: so, dass die Temperatur unter null Grad Celsius liegt zehn Grad in Günzburg, einer kleinen bayrischen Stadt. Da traut sich sich raus|trauen den Mut haben, nach draußen zu gehen nur raus sich raus|trauen den Mut haben, nach draußen zu gehen , wer dringend etwas braucht.
VERKÄUFER:
Grüß Gott! Grüß Gott! Begrüßung in Süddeutschland: Guten Tag!
REPORTER:
Hallo, ich brauche einen Skihelm Skihelm, -helme (m.) eine Kopfbedeckung, die Skifahrer bei einem Unfall vor Verletzungen schützen soll .
VERKÄUFER:
Skihelm? Dann gehen Sie doch am besten mit mir nach hinten, da zeig‘ ich Ihnen, was wir dahaben etwas da|haben hier umgangssprachlich für: im Geschäft haben .
REPORTER:
Okay.
SPRECHER:
Schon nächste Woche soll’s für mich losgehen los|gehen hier: beginnen .
VERKÄUFER:
...Helm, können'S gerne mal aufprobieren etwas auf|probieren etwas auf den Kopf setzen, um zu prüfen, ob es die richtige Größe hat .
SPRECHER:
Ich will in den Skiurlaub und das wird bestimmt teuer.
REPORTER:
Menga JV, Alpina ... Ich wollt‘ noch mal ganz schnell gucken, wie viel das möglicherweise bei der Konkurrenz kostet. Was kostet der denn hier, wenn ich fragen darf?
VERKÄUFER:
Bei uns kostet der Helm im Moment 129 im Sonderpreis Sonderpreis, -e ein besonders günstiger Preis .
REPORTER:
129.
VERKÄUFER:
129 Euro.
REPORTER:
119 ... 106 ...
VERKÄUFER:
Müssen Sie halt jetzt ... Wenn Sie wirklich im Internet nachschauen, haben Sie halt nirgendwo die Gewähr Gewähr (f., nur Singular) die Garantie , dass er Ihnen von der Größe her passt. Hier haben Sie den in der Größe, den [die] Sie genau brauchen, und Sie bekommen ihn sogar mit Beratung.
REPORTER:
Ja, aber wenn ich das online bestelle, dann kann ich‘s natürlich auch mir liefern lassen und wieder zurückschicken, wenn‘s mir nicht gefällt.
VERKÄUFER:
Ist überhaupt gar kein Problem, das können Sie bei uns genauso. Gehen Sie auf unsere Webseite, „wir-in-günzburg.de“, und dann kriegen etwas geliefert kriegen umgangssprachlich: etwas per Lieferung bekommen Sie den Helm, wenn Sie ihn heute bis 16 Uhr 30 bestellen, sogar noch heute geliefert etwas geliefert kriegen umgangssprachlich: etwas per Lieferung bekommen .
REPORTER:
„wir-in-günzburg.de“ gibt es seit einem halben Jahr. 50 Händler, tausende Angebote. Nikola Tesch hat die Seite aufgebaut. Ist das Günzburgs Antwort auf Amazon?
NIKOLA TESCH (Stadtmanagerin Günzburg):
Ganz ehrlich, gegen Amazon hat keiner ‘ne Chance. Auch wir als Günzburger Unternehmen jetzt nicht in diesem Sinne, sondern diese Website Website, -s (f., aus dem Englischen) die Webseite ist wirklich einfach dazu da, sich online zu präsentieren. Die Kunden kommen sowohl aus ganz Deutschland als auch aus Günzburg. Wir haben quasi quasi ungefähr; fast Hälfte Günzburger, Hälfte deutschlandweit Bestellungen.
SPRECHER:
Aber kann das den Umsatzrückgang Umsatzrückgang, -gänge (m.) hier: die Tatsache, dass in einem Geschäft immer weniger Waren verkauft werden durch Bestellungen bei zum Beispiel Amazon stoppen? Im Buchladen, wo auch Schulbedarf Schulbedarf, -e (m., nur Singular) die Dinge, die man für die Schule braucht , wie Ranzen Ranzen, - (m) eine spezielle Tasche für die Schule, die man auf dem Rücken trägt , angeboten wird, erfahre ich einen weiteren Trick Trick, -s (m.) die List der Kunden.
REPORTER:
Wenn man den Barcode Barcode, -s (m.) ein besonderes Zeichen mit vielen Strichen (meist auf Waren), das mit einer Maschine gelesen und identifiziert werden kann fotografiert, was passiert dann, Herr Hutter?
HERMANN HUTTER:
Ja, dann ist es so, dass Sie heutzutage ... müssen Sie ‘ne Software haben, wo automatisch dann hier das Produkt im Internet angezeigt wird ...
REPORTER:
Es gibt also Kunden, die in den Laden kommen, sich die Produkte anschauen und dann, wenn ihnen das Produkt gefällt, fotografieren. Das ist natürlich ganz schön dreist dreist unverschämt; frech , also, ich meine ...
HERMANN HUTTER:
Ja, sicher, man nennt das manchmal auch Beratungsklau Beratungsklau (m., nur Singular) umgangssprachlich: die Tatsache, dass jemand sich in einem Geschäft kostenlos beraten lässt und dann in einem anderen Geschäft oder im Internet einkauft . Aber das ist halt heute so. Ich hab‘ hier in Günzburg auch mal ‘ne Geschäftskollegin getroffen, die mir gesagt hat, ‘ne Frau hat zehn Hosen anprobiert, und am Schluss hat sie‘s Foto gemacht und hat gesagt: „Und die bestell‘ ich jetzt im Internet.“
SPRECHER:
Hermann Hutter ist deshalb schon seit Jahren selbst im Internet aktiv. Er hat
ein eigenes Lager Lager, - (n.) ein Raum oder eine Halle, wo Waren oder andere Sachen gelagert werden mit hunderttausenden Artikeln Artikel, - (m.) hier: Produkt oder Ware . „Die Leute gehen immer seltener in die Stadt“, sagt er. Und das hat Folgen.
HERMANN HUTTER:
Wenn man nicht in der Stadt ist, kann man keine Impulskäufe Impulskauf, -käufe (m.) die Tatsache, dass man spontan etwas kauft machen. 70 Prozent aller Käufe sind Impulskäufe, und damit quasi ... Wenn ich nicht den Mantel kaufe, nicht in die Stadt fahre, habe ich auch nicht die Chance, ein Buch oder einen Stift zu kaufen.
SPRECHER:
Auf der anderen Seite sind die Kunden, dank Internet, so gut informiert wie noch nie, wenn sie in den Laden kommen. Und davon profitieren von etwas profitieren einen Vorteil durch etwas haben die Händler. Auch in diesem Weinladen fragen Kunden gezielt gezielt so, dass etwas genau durchdacht ist; zweckgerichtet nach Produkten, probieren den Wein und lassen ihn sich dann zuschicken.
ROBERT HOPPERDIETZEL (Weinhändler):
Ich hab‘ nur italienische Weine, davon aber 800 verschiedene aus allen Regionen Italiens von Nord nach Süd, über die Inseln ... Sie finden bei mir Rotweine, Weißweine, Roséweine Roséwein, -e (m.) ein heller Wein aus roten Trauben, der eine rosa Farbe hat und auch Schaumweine Schaumwein, -e (m.) ein Wein, der Kohlendioxid (Co2) enthält, z. B. Sekt .' Ne Auswahl, wie man sie normalerweise nur in großen Städten findet, biete ich hier in Günzburg, in einer relativ kleinen Stadt. Das geht aber nur, weil ich eben die Kombination betreibe zwischen stationären[m] stationär hier: nicht online Handel und Online-Handel Onlinehandel (m., nur Singular) der Kauf und Verkauf von Waren im Internet . Ohne den Online-Handel im Hintergrund könnte ich kein so großes Sortiment Sortiment, -e (n.) alle Waren, die ein Geschäft anbietet vorhalten etwas vor|halten hier: Waren vorrätig haben, um sie zu verkaufen und könnte auch die günstigen Preise nicht anbieten.
REPORTER:
Was zahle ich denn dafür?
ROBERT HOPPERDIETZEL:
9 Euro 80.
REPORTER:
Und wenn ich das jetzt in Berlin bestellen würde – ich wohne ja in Berlin –, wie viel würde ich dann dafür bezahlen?
ROBERT HOPPERDIETZEL:
Überhaupt kein Problem. Sie zahlen da auch 9,80 Euro dafür, Sie bestellen es über die Plattform Plattform, -en (f.) hier: die Website, auf der man viele Informationen zu einem Thema findet „wir-in-günzburg“. Dort verschicken wir die Weine versandkostenfrei versandkostenfrei so, dass man keine Gebühren für das Verschicken einer Ware bezahlen muss innerhalb Deutschlands. Zum Wohl!
REPORTER:
Zum Wohl!
SPRECHER:
Dank Internet haben die Läden jetzt eine echte Überlebenschance Überlebenschance, -n (f.) die Chance weiterzuexistieren .
Eine Stadt kämpft gegen Amazon
Plattform, -en (f.) — hier: die Webseite, auf der man viele Informationen zu einem Thema findet
Einkaufszone, -n (f.) — der Teil einer Stadt oder eines Ortes, in dem es viele Geschäfte gibt
minus — hier: so, dass die Temperatur unter null Grad Celsius liegt
sich raus|trauen — den Mut haben, nach draußen zu gehen
Grüß Gott! — Begrüßung in Süddeutschland: Guten Tag!
Skihelm, -helme (m.) — eine Kopfbedeckung, die Skifahrer bei einem Unfall vor Verletzungen schützen soll
etwas da|haben — hier umgangssprachlich für: im Geschäft haben
los|gehen — hier: beginnen
etwas auf|probieren — etwas auf den Kopf setzen, um zu prüfen, ob es die richtige Größe hat
Sonderpreis, -e — ein besonders günstiger Preis
Gewähr (f., nur Singular) — die Garantie
etwas geliefert kriegen — umgangssprachlich: etwas per Lieferung bekommen
Website, -s (f., aus dem Englischen) — die Webseite
quasi — ungefähr; fast
Umsatzrückgang, -gänge (m.) — hier: die Tatsache, dass in einem Geschäft immer weniger Waren verkauft werden
Schulbedarf, -e (m., nur Singular) — die Dinge, die man für die Schule braucht
Ranzen, - (m) — eine spezielle Tasche für die Schule, die man auf dem Rücken trägt
Trick, -s (m.) — die List
Barcode, -s (m.) — ein besonderes Zeichen mit vielen Strichen (meist auf Waren), das mit einer Maschine gelesen und identifiziert werden kann
dreist — unverschämt; frech
Beratungsklau (m., nur Singular) — umgangssprachlich: die Tatsache, dass jemand sich in einem Geschäft kostenlos beraten lässt und dann in einem anderen Geschäft oder im Internet einkauft
Lager, - (n.) — ein Raum oder eine Halle, wo Waren oder andere Sachen gelagert werden
Artikel, - (m.) — hier: Produkt oder Ware
Impulskauf, -käufe (m.) — die Tatsache, dass man spontan etwas kauft
von etwas profitieren — einen Vorteil durch etwas haben
gezielt — so, dass etwas genau durchdacht ist; zweckgerichtet
Roséwein, -e (m.) — ein heller Wein aus roten Trauben, der eine rosa Farbe hat
Schaumwein, -e (m.) — ein Wein, der Kohlendioxid (Co2) enthält, z. B. Sekt
stationär — hier: nicht online
Onlinehandel (m., nur Singular) — der Kauf und Verkauf von Waren im Internet
Sortiment, -e (n.) — alle Waren, die ein Geschäft anbietet
etwas vor|halten — hier: Waren vorrätig haben, um sie zu verkaufen
Plattform, -en (f.) — hier: die Website, auf der man viele Informationen zu einem Thema findet
versandkostenfrei — so, dass man keine Gebühren für das Verschicken einer Ware bezahlen muss
Überlebenschance, -n (f.) — die Chance weiterzuexistieren