Berlin: eine ukrainische Fotokünstlerin in Kriegszeiten
Viktoria Sorochinski arbeitet als Fotografin in Berlin. Ursprünglich kommt sie aus der Ukraine, in ihrem Werk beschäftigt sie sich mit ukrainischer Kultur und Tradition. Auch in Berlin bleibt sie ihrer Heimat verbunden.
Berlin: eine ukrainische Fotokünstlerin in Kriegszeiten
Viktoria Sorochinski ist Fotografin. Zurzeit lebt sie in Berlin, doch geboren ist sie in Mariupol, wo die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs besonders schlimm sind. In Berlin verbinden sie eine Kunstgalerie und ein Restaurant mit der Heimat. Ukrainische Kultur und Traditionen sind auch Themen ihres fotografischen Werks. Wie alle Ukrainerinnen und Ukrainer hofft sie auf ein schnelles Ende des Kriegs. Für die Zeit danach hat sie schon ein neues Projekt geplant.
SPRECHER:
Sorgenvoll geht Viktoria Sorochinski durch Berlin. Sie wurde in der Ukraine geboren, hat dort Familie und Freunde. Ihrem Vater ist gerade erst die Flucht aus Kiew gelungen, von Verwandten in Mariupol hat sie seit Tagen nichts gehört.
VIKTORIA SOROCHINSKI (Fotografin, in Mariupol geboren):
Wir wissen nicht, ob sie noch am Leben sind am Leben sein leben; nicht tot sein . Wir hoffen einfach, dass sie es irgendwie geschafft haben, in dieser grauenvollen grauenvoll schrecklich; furchtbar Lage zu überleben überleben in einer gefährlichen Situation nicht sterben; hier: weiterleben . Sie haben keinen Strom, kein Wasser und kein Essen.
SPRECHER:
Viktoria Sorochinski wohnt seit acht Jahren in Berlin und arbeitet erfolgreich als Fotografin. Als sie elf Jahre alt war, verließ die Familie die damalige Sowjetunion Sowjetunion (f., nur Singular) ein früherer Staat in Osteuropa, Zentral- und Nordasien (1922-1991) . Sie lebte in Israel, Kanada, den USA. Doch in ihren Arbeiten geht es oft um ihre Erinnerungen an die Ukraine. Zum Beispiel in ihrem langjährigen langjährig so, dass etwas viele Jahre existiert Projekt „Lands of No-Return". Darin porträtierte jemanden porträtieren hier: ein künstlerisches Bild von einer Person machen sie ab 2009 die langsam verschwindenden verschwinden nicht mehr da sein traditionellen ukrainischen Dörfer und ihre Bewohner. Ihre Großeltern lebten in einem dieser Dörfer nahe Kiew. Als Kind war sie oft dort – für sie eine Zeit des Glücks.
VIKTORIA SOROCHINSKI:
Ich möchte an die letzten Überreste Überrest, -e (m.) hier: der Rest; etwas, das übriggeblieben ist erinnern, aber nicht auf traurige Art und Weise. Ich will die Schönheit dieser Orte zeigen und die Schönheit der Menschen dort. Ich fürchte, dass sich die Zustände aktuell verschlimmern. Doch wenn man sich bisher kaum um diese Dörfer gekümmert hat, was wird dann jetzt passieren?
SPRECHER:
Auch für ihr jüngstes Projekt „Poltavaland" reiste Viktoria Sorochinski immer wieder in die Ukraine. Poltawa, im Osten des Landes, ist für sie ein besonderer, mythischer mythisch hier: so, dass es viele fantastische Erzählungen zu etwas gibt; geheimnisvoll Ort – ein eigener Mikrokosmos Mikrokosmos, Mikrokosmen (m.) hier: ein kleiner abgeschlossener Bereich, der auf eine bestimmte Weise organisiert ist voller kreativer kreativ hier: so, dass man viel Fantasie und gute Ideen hat und einzigartiger einzigartig besonders; außergewöhnlich Menschen. Regelmäßig arbeitet sie mit der Berliner „ArtEast Gallery" zusammen. Eine Galerie Galerie, -n (f.) hier: ein Ort, an dem ein Künstler oder eine Künstlerin seine/ihre Werke ausstellt und verkauft , die sich sich einer Sache verschreiben sich sehr mit einer Sache beschäftigen und viel dafür tun; völlig für eine Sache da sein speziell der Kunst aus der Ukraine verschrieben sich einer Sache verschreiben sich sehr mit einer Sache beschäftigen und viel dafür tun; völlig für eine Sache da sein hat. Cornélia Schmidmayr plant schon die nächste Ausstellung mit Werken von Viktoria Sorochinski. Die Galeristin hat selbst einige Jahre in der Ukraine gelebt. Direkt nach Ausbruch Ausbruch, Ausbrüche (m.) hier: der plötzliche, heftige Beginn von etwas des Krieges hat sie mit ihrer Geschäftspartnerin eine Stiftung Stiftung, -en (f.) hier: eine Organisation, die etwas mit ihrem Geld (bzw. mit den Gewinnen aus ihrem Geld) finanziert und unterstützt gegründet, um ukrainische Künstler zu unterstützen und Kunstwerke aus dem Land zu retten.
CORNÉLIA SCHMIDMAYR (Galeristin):
Wir wollen ganz schnell anfangen zu arbeiten, um den Künstlern zu helfen, damit sie weiter … sich sich aus|drücken hier: die eigenen Gefühle und Gedanken künstlerisch darstellen weiter ausdrücken sich aus|drücken hier: die eigenen Gefühle und Gedanken künstlerisch darstellen können und weiter arbeiten können. Wenn sie das können. Es gibt Künstler, die selber sagen, dass sie das nicht mehr können zur Zeit, dass sie einfach nicht mehr die Energie oder die Kraft haben.
SPRECHER:
Helfen wollen auch die Betreiber Betreiber, -/Betreiberin, -nen jemand, der einen Betrieb (z. B. ein Café, ein Restaurant) organisiert des ukrainischen Restaurants „Odessa Mama" in Berlin. Seit Kriegsbeginn versorgen jemanden versorgen jemandem das geben, was er braucht die Inhaber Nataliya und Oleksandr Goldyrev nicht nur Restaurantgäste. Sie kochen auch jeden Tag für 20 freiwillige freiwillig so, dass man etwas ohne Bezahlung macht, obwohl man es nicht muss Helfer, die ukrainische Flüchtlinge unterstützen. Und natürlich für Landsleute Landsleute (nur Plural) die Bewohner des eigenen Landes in Not.
NATALIYA GIOLDYREV (betreibt mit ihrem Mann das Restaurant „Odessa Mama“):
Wenn die Ukrainer ankommen, die Geflüchteten, dann wird gespendet etwas spenden etwas schenken, meist um Menschen zu helfen . Mindestens ein Borschtsch Borschtsch (m, nur Singular) eine typisch ukrainische (und allgemein osteuropäische) Suppe, die vor allem aus Rote Bete, Weißkohl, Kartoffeln und Fleisch besteht oder eine Soljanka Soljanka (f. nur Singular) eine säuerliche Suppe mit eingelegtem Gemüse, die in Osteuropa sehr beliebt ist , also eine Suppe wird gespendet.
SPRECHER:
Auch für Viktoria Sorochinski ist ukrainisches Essen ein Seelentröster Seelentröster, -er (m.) etwas/jemand, das/der im Kummer Trost spendet . Borschtsch und Bliny Bliny (m, nur Plural) eine osteuropäische Speise (Pfannkuchen) aus Mehl, Wasser und Hefe vermitteln jemandem etwas vermitteln hier: jemandem helfen, etwas zu bekommen ihr ein Gefühl von Heimat – gerade in dieser schwierigen Zeit. Und sie ist froh, dass es überall viel Hilfsbereitschaft Hilfsbereitschaft (f., nur Singular) die Tatsache, dass jemand anderen helfen will gibt.
VIKTORIA SOROCHINSKI:
Ich habe viele Freunde, die ihre Wohnungen für Geflüchtete freiräumen etwas frei|räumen etwas leer machen, damit dort Platz ist oder Menschen von der ukrainischen Grenze abholen. Das ist sehr berührend jemanden berühren hier: eine starke emotionale Wirkung auf jemanden haben für mich. Und es freut mich, dass die Leute in dieser schrecklichen Situation so vereint vereint zusammen sind.
SPRECHER:
Viktoria Sorochinski möchte ebenfalls helfen – unter anderem mit künstlerischen Mitteln. Sie plant schon das nächste Fotoprojekt in der Ukraine.
h.
VIKTORIA SOROCHINSKI:
Ich möchte gern fotografieren, wie das Land aus dieser Krise herauskommt, wie es wiederaufgebaut etwas wiederauf|bauen etwas, das zerstört wurde, wiederherstellen wird. Und ich möchte mich sich auf etwas fokussieren sich ganz auf eine Sache konzentrieren dabei auf sich auf etwas fokussieren sich ganz auf eine Sache konzentrieren die junge Generation fokussieren sich auf etwas fokussieren sich ganz auf eine Sache konzentrieren . Ich hoffe, dass ich die Seele Seele, -n (f.) hier: die Psyche; die Art, wie eine Person fühlt und denkt der ukrainischen Bevölkerung einfangen etwas ein|fangen hier: etwas Vergängliches (z. B. einen Moment, eine Stimmung) festhalten, z. B. in Form eines Textes, eines Bildes oder eines Musikstücks kann. Die Ukrainer sind meiner Meinung nach sehr stark und können dieses Land wieder zum Leben erwecken etwas zum Leben erwecken dafür sorgen, dass etwas lebt .
SPRECHER:
Einen Namen für ihr Projekt hat sie bereits: „Ukraine: The Afterlife" – das Leben danac
Berlin: eine ukrainische Fotokünstlerin in Kriegszeiten
am Leben sein — leben; nicht tot sein
grauenvoll — schrecklich; furchtbar
überleben — in einer gefährlichen Situation nicht sterben; hier: weiterleben
Sowjetunion (f., nur Singular) — ein früherer Staat in Osteuropa, Zentral- und Nordasien (1922-1991)
langjährig — so, dass etwas viele Jahre existiert
jemanden porträtieren — hier: ein künstlerisches Bild von einer Person machen
verschwinden — nicht mehr da sein
Überrest, -e (m.) — hier: der Rest; etwas, das übriggeblieben ist
mythisch — hier: so, dass es viele fantastische Erzählungen zu etwas gibt; geheimnisvoll
Mikrokosmos, Mikrokosmen (m.) — hier: ein kleiner abgeschlossener Bereich, der auf eine bestimmte Weise organisiert ist
kreativ — hier: so, dass man viel Fantasie und gute Ideen hat
einzigartig — besonders; außergewöhnlich
Galerie, -n (f.) — hier: ein Ort, an dem ein Künstler oder eine Künstlerin seine/ihre Werke ausstellt und verkauft
sich einer Sache verschreiben — sich sehr mit einer Sache beschäftigen und viel dafür tun; völlig für eine Sache da sein
Ausbruch, Ausbrüche (m.) — hier: der plötzliche, heftige Beginn von etwas
Stiftung, -en (f.) — hier: eine Organisation, die etwas mit ihrem Geld (bzw. mit den Gewinnen aus ihrem Geld) finanziert und unterstützt
sich aus|drücken — hier: die eigenen Gefühle und Gedanken künstlerisch darstellen
Betreiber, -/Betreiberin, -nen — jemand, der einen Betrieb (z. B. ein Café, ein Restaurant) organisiert
jemanden versorgen — jemandem das geben, was er braucht
freiwillig — so, dass man etwas ohne Bezahlung macht, obwohl man es nicht muss
Landsleute (nur Plural) — die Bewohner des eigenen Landes
etwas spenden — etwas schenken, meist um Menschen zu helfen
Borschtsch (m, nur Singular) — eine typisch ukrainische (und allgemein osteuropäische) Suppe, die vor allem aus Rote Bete, Weißkohl, Kartoffeln und Fleisch besteht
Soljanka (f. nur Singular) — eine säuerliche Suppe mit eingelegtem Gemüse, die in Osteuropa sehr beliebt ist
Seelentröster, -er (m.) — etwas/jemand, das/der im Kummer Trost spendet
Bliny (m, nur Plural) — eine osteuropäische Speise (Pfannkuchen) aus Mehl, Wasser und Hefe
jemandem etwas vermitteln — hier: jemandem helfen, etwas zu bekommen
Hilfsbereitschaft (f., nur Singular) — die Tatsache, dass jemand anderen helfen will
etwas frei|räumen — etwas leer machen, damit dort Platz ist
jemanden berühren — hier: eine starke emotionale Wirkung auf jemanden haben
vereint — zusammen
etwas wiederauf|bauen — etwas, das zerstört wurde, wiederherstellen
sich auf etwas fokussieren — sich ganz auf eine Sache konzentrieren
Seele, -n (f.) — hier: die Psyche; die Art, wie eine Person fühlt und denkt
etwas ein|fangen — hier: etwas Vergängliches (z. B. einen Moment, eine Stimmung) festhalten, z. B. in Form eines Textes, eines Bildes oder eines Musikstücks
etwas zum Leben erwecken — dafür sorgen, dass etwas lebt