Flucht und Dialog Asien | Asien | DW | 25.07.2024
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Asien

Flucht und Dialog Asien

Die DW Akademie unterstützt Informationsangebote von und für Geflüchtete in Asien, qualifiziert Medienschaffende und Fachleute und fördert den Dialog mit aufnehmenden Gesellschaften.

Umfangreiche Flucht- und Migrationsbewegungen prägen Asien. In den am meisten betroffenen Ländern - Bangladesch, Pakistan, Afghanistan und Myanmar - sind zugleich die Medienfreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung eingeschränkt.

Diese Restriktionen treffen Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten besonders stark. In den meisten Aufnahmeländern haben sie nur sehr begrenzten Zugang zu Informationen über ihre Situation und zu ausgewogener Berichterstattung. Eine Mitarbeit in Medienorganisationen bleibt ihnen in der Regel versperrt. Das hat zur Folge, dass sie sich weder ausreichend informieren noch Gehör verschaffen oder am öffentlichen Diskurs über Flucht und Migration beteiligen können, obwohl sie im Zentrum dieses Diskurses stehen. 

Den Aufnahmegemeinschaften fehlt der direkte Kontakt zu Geflüchteten sowie zu Migrantinnen und Migranten, sie erfahren wenig über deren Hoffnungen und Sorgen. Dies führt zu Vorurteilen, Gerüchten und Fehlinformationen, die wiederum Feindseligkeiten verstärken können.

Unser Engagement 

Die DW Akademie setzt sich daher dafür ein, dass Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten in Asien ihr Recht auf Zugang zu Informationen und auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen können. Sie sensibilisiert außerdem Medienschaffende und Fachleute für eine Berichterstattung jenseits der gängigen Klischees und fördert den Dialog mit den Aufnahmegesellschaften.

Laden Sie unseren aktuellsten Evaluationsbericht hier herunter. (auf Englisch)

Bangladesch

DW Akademie | Interview Voice of Palong Team in Cox's Bazar

Rohingya-Geflüchtete und Einmische bei Aufnahmen für die Radiosendung.

In Bangladesch unterstützt die DW Akademie ihre Partner dabei, mit Rohingya in den Flüchtlingslagern und Interessierten aus den umliegenden Dörfern eine wöchentliche Radiosendung sowie visuelle Formate zu produzieren und Diskussionsrunden zu veranstalten. Dabei geht es jeweils um Herausforderungen des Alltags und deren Bewältigung. Die Beteiligten sind selbst direkt oder indirekt von Vertreibung betroffen und genießen deshalb eine hohe Glaubwürdigkeit in ihren Gemeinschaften, die sonst nur schwer zu erreichen ist. Außerdem arbeitet die DW Akademie mit Lokaljournalistinnen und -journalisten im Umfeld der Flüchtlingscamps sowie mit örtlichen Medienhäusern zusammen, um eine konstruktive und geschlechtersensible Berichterstattung zu fördern.

Pakistan 

Trainingssituation zur Einübung von Bildproduktion

Community Reporter lernen die Feinheiten der Videoproduktion mit dem Smartphone.

In Pakistan berichten die traditionellen Medien nur selten über oder für die große Gemeinschaft afghanischer Geflüchteter, die schon lange im Land lebt. Da die Afghaninnen und Afghanen nicht Teil der Medienlandschaft sind - weder als Mitwirkende noch als Menschen, über die berichtet wird - bilden unsere Partner Mitglieder dieser alteingesessenen Minderheit und inzwischen auch neu in Pakistan Eingetroffene zu Community-Reporterinnen und -Reportern aus. Sie werden anschließend bei der Produktion journalistischer Beiträge betreut. Ein Partner bringt afghanische Community-Reporterinnen und -Reporter zudem mit professionellen pakistanischen Medienschaffenden zusammen, die dann in Tandems Beiträge für nationale Medien produzieren. Das Projekt ist das erste, das die Perspektiven afghanischer Geflüchteter systematisch und kontinuierlich in pakistanische Medien einbringt.  

Afghanistan

Aziza Akbari Journalistin aus Afghanistan

In Afghanistan werden kritische Stimmen nicht mehr geduldet. Tausende Journalistinnen und Journalisten haben das Land verlassen.

Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August 2021 ist kritische Berichterstattung nur noch durch dem Umweg über das Exil möglich. Die DW Akademie fördert deshalb ausgewählte afghanische Exilmedien mit Beratungen zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit (Media Viability), maßgeschneiderten Fortbildungen und finanzieller Unterstützung. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Berichterstattung über die Situation der Frauen in Afghanistan.

Regional

Nepal | Konferenz “Displacement and Vulnerabilities - A Conference on Forced Migration and Media in South Asia” in Lalitpur

Konferenzteilnehmende aus Asien arbeiten heraus, dass trotz großer Unterschiede ihrer Länder die Herausforderungen im Fluchtkontext ähnlich sind.

Auf regionaler Ebene qualifiziert die DW Akademie Medienschaffende aus Asien für eine ausgewogene, konfliktsensible und partizipative Berichterstattung über Flucht und Migration. Wir fördern den Dialog und den Wissensaustausch zwischen Geflüchteten und Aufnahmegemeinschaften, zwischen Geflüchtetengruppen untereinander sowie zwischen Exilmedien aus verschiedenen Ländern. Auf regionalen Konferenzen bringen wir Medienschaffende und Fachleute zusammen, um sich über Best Practices auszutauschen und grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten. Wo immer möglich, beziehen wir Betroffene von Flucht und Migration ein.

 

Mittelgeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Program Director: Andrea Marshall 

Standorte: Cox's Bazar und Dhaka (Bangladesch), Khyber Pakhtunkhwa Provinz und Islamabad (Pakistan), Afghanistan und afghanische Diaspora, Chiang Mai (Thailand) und weitere Orte in der Region

Schwerpunkte: Gesellschaftliche Teilhabe, Qualifikation, zivilgesellschaftliche Lobby für Meinungsfreiheit, Mitsprache benachteiligter Bevölkerungsgruppen, Konflikt und Medien/ konfliktsensible Berichterstattung, Professionalität und Netzwerke im Journalismus, wirtschaftliche Tragfähigkeit/ Zukunftsfähigkeit von Medien

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