Die DW Akademie unterstützt Medienschaffende in Pakistan durch den Aufbau von Qualifizierungs- und Beratungsstrukturen.
Die Medienfreiheit in Pakistan ist stark eingeschränkt. Reporter ohne Grenzen führt das Land auf seiner Rangliste der Pressefreiheit 2022 auf Platz 157 von 180. Dennoch diskutieren die Menschen im Radio, TV, Zeitungen und im Internet kontrovers eine Vielzahl von Themen. Dabei bleiben einige Perspektiven aber meist ausgespart – so etwa die Sichtweisen und Stimmen von Frauen oder religiösen Minderheiten.
Für Medienschaffende im Westen und Nordwesten Pakistans ist unabhängige Berichterstattung besonders schwierig, da sie oft nicht ausreichend ausgebildet sind. Außerdem sind sie erheblichen Gefahren und Drohungen ausgesetzt, etwa von verschiedenen militanten Gruppen. Für die Bevölkerung in diesen Konfliktgebieten ist es deshalb schwierig, ausgewogene Informationen zu erhalten.
Besonders groß ist das Defizit bei der lokalen Berichterstattung. Zwar gibt es in Pakistan Journalistenverbände und Organisationen, die sich für Medienschaffende einsetzen, aber es mangelt an Kapazitäten, um die Medienschaffenden zu relevanten Themen weiterzubilden. So fehlen besonders Kenntnisse im Bereich der Verifizierung von Informationen, und darin, wie die Medienschaffenden mit journalistischen Inhalten ihr Einkommen erwirtschaften können.
Die DW Akademie unterstützt drei lokale Partnerorganisationen dabei, die Bereiche Verifizierung und finanzielle Nachhaltigkeit in ihren Trainings- und Beratungsstrukturen stärker zu verankern: das Centre for Excellence in Journalism (CEJ) in Karachi, die Nachrichtenagentur Tribal News Network, und die Nichtregierungsorganisation Individualland (IL) in Islamabad und Quetta. Der Fokus der gemeinsamen Aktivitäten liegt auf lokalen Medien, Medieninitiativen und Bürgermedien, die über Soziale Medien wie Facebook und YouTube publizieren und damit den Stimmen der lokalen Bevölkerung mehr Gehör verschaffen. Wichtigstes Ziel des Projekts ist, die Bevölkerung in den marginalisierten Provinzen Khyber Pakhtunkhwa und Belutschistan mit mehr lokal relevanten und überprüften Berichten zu versorgen.
Laden Sie den neuesten Evaluationsbericht hier herunter. (auf Englisch)
Des Weiteren unterstützt die DW Akademie IL dabei, Fachkräfte für Psychotherapie in Khyber Pakhtunkhwa und Belutschistan für die besonderen Bedarfe von Medienschaffenden zu sensibilisieren.
Mittelgeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Program Director: Karin Schädler
Einsatzorte:Islamabad, Karachi, Quetta, Khyber Pakhtunkhwa
Partner vor Ort: Centre for Excellence in Journalism (CEJ), Individualland (IL),Tribal News Network (TNN)
Schwerpunkte: Qualifizierung und Beratung, Weiterbildung von Medienschaffenden, Sicherheit von Medienschaffenden, Gesellschaftliche Teilhabe, Empowerment und Mitsprache benachteiligter Bevölkerungsgruppen