Media Loves Tech: Online, intensiv und produktiv | Nahost/Nordafrika | DW | 27.11.2020
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Nahost/Nordafrika

Media Loves Tech: Online, intensiv und produktiv

Wenn Medienschaffende und ‘Techies’ zu einem Hackathon zusammenkommen, um innovative Ideen und nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, kann es sehr produktiv werden – auch online.

Aslama! Bonjour! Guten Morgen! So haben sich jüngst drei Tage lang die Teilnehmenden des diesjährigen Hackathons von Media Loves Tech begrüßt. Der Medien-Start-up-Wettbewerb der DW Akademie und der tunesischen Medien-NRO Al Khatt findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Das Besondere: Ursprünglich nur für Teams aus Tunesien gedacht, wurde der Wettbewerb in diesem Jahr auf Teams aus Algerien und Marokko ausgeweitet und fand aufgrund der Pandemie ausschließlich online statt. Zwölf Medien-Start-ups hatten es in die zweite Runde geschafft, in der es hieß, aus Ideen Prototypen zu entwickeln. Das gemeinsame Ziel: Qualitätsjournalismus mit digitaler Technologie zu verbinden, getragen von einem zukunftsfähigem Geschäftskonzept. 

Von der Idee zum Prototyp 

"Die Teilnehmenden waren engagiert, und selbst wenn ihnen noch ein konkreter Businessplan fehlte, konnten sie ihre Ideen gut sortieren und eine neue Perspektive einnehmen", sagte Ines CheniourMentorin aus Tunesien und Expertin für Human Centered DesignInsgesamt 15 Mentorinnen und Mentoren unterstützen die Teams in dieser Phase, dem so genannten Inkubationsprogramm, das sich durch individuelles Coaching unter anderem in Lösungsdesign und Nutzererfahrung (UX Design) auszeichnet. 

Zu den Projekten, die dieses Jahr in die engere Auswahl gekommen sind, gehören eine Podcast-Plattform, ein Online-Dienst für Faktencheck, ein Datenanalyse-Tool für Journalistinnen und Journalisten sowie ein Online-Magazin, das neueste Technologie einsetzt, um Kultur und Traditionen erlebbar zu machen.  

Mit der Dynamik des Wir-Gefühls  

Eine Online-Veranstaltung mit Teilnehmenden aus drei Ländern ist in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Dennoch gelang es, ein Wir-Gefühl zstiften. Der Online-Hackathon wurde durch geeignete Kommunikationstools für strukturierten Austausch zum Erfolg. Eigens dafür vorgesehene virtuelle Räume ermöglichten intensive Gespräche und Diskussionen. Darüber hinaus nahmen in diesem Jahr mehr als doppelt so viele Mentorinnen und Mentoren teil wie im vergangenen Jahr“Das ist ein klarer Vorteil gegenüber einer Präsenzveranstaltung. Wir konnten ganz einfach und kostengünstig aus vier Ländern Expertinnen und Experten zuschalten”, so Projektmanager Paul Schütte 

Rajae Boujnah, Mentorin aus Marokko und Expertin für Online-Bürger-Engagement im Nahen Osten und in Nordafrika, schätzt den Ansatz von Media Loves Tech, innovative Projekte zu finden und dann zu unterstützen. "Während des Hackathons herrschte eine inspirierende Dynamik und gute Stimmung. Ich habe auch für meine eigene Arbeit viele Ideen mitnehmen können. 

Vom Gewinner zum Mentor 

Zum zweiten Mal dabei, diesmal als Mentor: Dhafer Hassine gewann den Wettbewerb im vergangenen Jahr mit Taswira, einer Stockfoto-Datenbank für Medienplattformen, die inzwischen online gegangen ist. In diesem Jahr gab er sein Wissen an die neuen Teams weiter. Noch bleibt es spannend: Die Teilnehmenden hatten bis Mitte November Zeit, ihre Prototypen und Businesspläne einzureichen. Das Gewinnerteam wird am 3. Dezember bekannt gegeben und erhält einen Zuschuss von 10.000 Euro, um sein innovatives Medienprojekt realisieren zu können.   

Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.  

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