Landesweite Lockdowns in der Pandemie, Internetabschaltungen oder schlechte Netzverbindung: Für Lokal- und Community-Medien war und ist es immer wieder eine große Herausforderung, ihre Inhalte zu produzieren. Colmena – was auf Spanisch Bienenkorb bedeutet – ist ein digitaler Werkzeugkasten für Redaktionen, der auch offline funktioniert. Eine Beta-Version ist bereits seit 2022 verfügbar. Im April 2024 stellten die DW Akademie und ihre Partnerorganisationen Tanda.net, Cambá und REDES A.C. die ausgereifte Software zur allgemeinen Nutzung bereit.
Mit Colmena können lokale Medien mobil produzieren: von der Aufnahme, über die Bearbeitung bis hin zum Filesharing und der Veröffentlichung. Alle Features ermöglichen die Zusammenarbeit – wie in einem echten Redaktionsraum. Die App ist für verschiedene Endgeräte entwickelt, sie ist sicher und kostenlos. Colmena wird in fünf Sprachen angeboten: in Englisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch und Ukrainisch. Bei Bedarf lassen sich die Menüs, Handbücher und Erklärvideos schnell auch in weitere Sprachen übersetzen. Denn Colmena ist zu 100 Prozent Open Source und damit offen für alle, die sich bei der Weiterentwicklung einbringen wollen.
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Ein Blick in den Bienenkorb: Wie Community-Medien aus Lateinamerika und Afrika mit der Colmena-App arbeiten
Gemeinsam stark: Pod´Da-lhe, Brasilien
Die Podcast-Initiative Pod’Da-lhe des brasilianischen Colectivo Jovem Tapajônico, beschäftigt sich mit Themen rund um den Erhalt des Regenwaldes. Sie nutzen das Audio-Aufzeichnungstool von Colmena für ihre Interviews mit Frauen und jungen Indigenen, um so über das Miteinander in den Flussgemeinschaften zu reflektieren. Gleichzeitig werden die Inhalte im Handumdrehen mit anderen Communitys geteilt.
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Investigativ, divers, feministisch: Muy Waso, Bolivien
Muy Waso ist das erste Online-Magazin seiner Art in Bolivien und erreicht mit seinen Berichten und Podcasts ein breites Publikum über die Landesgrenzen hinaus. Colmena bündelt die nötigen Arbeitsschritte: Artikel verfassen, Audios aufnehmen und im Team bearbeiten. Das ermöglicht eine breite Teilhabe und Diversität – für Mitbegründerin Michelle Nogales "die Zukunft des Journalismus".
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Eine Stimme für alle: La Voix du Paysan, Burkina Faso
Das Community-Radio La Voix du Paysan ist mehr als nur "die Stimme der Bäuerinnen und Bauern". Es ist zentrale Sammelstelle für Informationen aus der Region: Programm ist, was für die Landbevölkerung wichtig ist. Colmena sorgt nun dafür, dass das Themenspektrum erweitert werden kann: der Sender nutzt die App für den Materialaustausch und gemeinsame Produktionen mit dem Partnerradio Radio Vénégré.
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Jung und Alt "on air": Radio Vénégré, Burkina Faso
In Burkina Faso wird auch der Dorfchef (sitzend) zum Radiomacher: "Bei Radio Vénégré werden unsere Sendungen von allen mitgestaltet", sagt Programmleiterin Awa Ouedraogo. Weil der Audioschnitt bislang zu kompliziert ist, ist ihr die Entwicklung eines Schnittprogramms fürs Handy wichtig. Damit soll Colmena ermöglichen, Interviewausschnitte künftig besser über das mobile Internet teilen zu können.
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Gegen das Vergessen: Unión de Mujeres Aymaras del Abya Yala (UMA), Peru
"Wir wollen unsere Sprache erhalten," sagt Yeny Paucar. Die Frauen aus den Aymara-Gemeinden lernen seit 34 Jahren neue Kommunikationstechnologien zu nutzen, um ihrer Kultur weithin Gehör zu verschaffen. Das Radio spielt dabei eine zentrale Rolle. Paucar und ihre Kolleginnen nehmen mit Colmena die Geschichten der Menschen in ihrer Sprache auf, editieren und teilen sie – alles einfach mit dem Handy.
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Kirchenradio für alle: Radio Amani, Kenia
Der katholische Community-Sender Radio Amani will für alle Menschen in Nakuru County da sein und ihre Vielfalt spiegeln. Die im Programm zu hörenden Meinungen sind ebenso divers wie die Musik. Als Teil des Colmena-Netzwerkes können die Radiomacherinnen und -macher auf eine Datenbank mit lizenzfreier Musik zugreifen, die von Nutzenden bestückt und gepflegt wird.
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Ein Radio wie ein Blumenstrauß: Pwani FM, Kenia
Bei Pwani FM ist für alle was dabei: von Jugendsendungen, klassischen Nachrichtenprogrammen bis hin zu Bango Livemusik-Shows aus dem Studio – die Vielfalt kennt hier keine Grenzen. Genauso wie die Funktionen in Colmena, die das Team für Produktion und Kommunikation nutzt. Mit der einfachen Nutzung auf Kiswahili, können die Moderatoren Ken1GB und Gates Mgenge schnelle Absprachen treffen.
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Lokale Sprache im World Wide Web: Radio Ada, Ghana
Olivia Serwa Waree von Radio Ada in Ghana übersetzt täglich internationale Nachrichten in die lokale Sprache Dangme. "Ich möchte dabei vor allem den Bedürfnissen der Frauen aus den Gemeinden gerecht werden." Die Toolbox Colmena macht es für sie nun möglich, Inhalte gezielt auch in den Sozialen Medien zu veröffentlichen.
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Immer nah dran und vor Ort: Radio Nefzawa, Tunesien
Radio Nefzawa berichtet aus Kebili, einer abgelegenen Region Tunesiens, und experimentiert auch mit Videoformaten. Die Nachfrage nach unabhängigen Informationen ist groß. Um mit lokalen Bürgerreporterinnen und -reportern zusammenzuarbeiten, setzt der Sender Colmena ein. Der automatische Upload auf den Cloudserver macht es ihnen einfach, ihre Geschichten von vor Ort direkt mit dem Sender zu teilen.
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Offen für die Welt und neue Kanäle: Radio Sayaxché, Guatemala
Beim Lokalsender Radio Sayaxché ist das Interesse groß, mit Medien aus anderen Ländern Programme auszutauschen und neue Formate auf verschiedenen Kanälen auszuprobieren. Colmena ermöglicht allen Mitarbeitenden des Senders selbständig Inhalte zu erstellen, aber auch, sie mit dem Team zu teilen und gemeinsam daran zu arbeiten – und das trotz schlechtem Internetempfang im Amazonasgebiet.
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Impulse nach innen und außen: Radio Rahma, Kenia
Radio Rahma sendet live aus Mombasa und versorgt die Region mit aktuellen Podcasts. Colmena erleichtert dem Team die Arbeit und erfüllt den Wunsch, den Austausch von Wissen und Ideen zu fördern – nicht nur intern sondern auch mit anderen Radiostationen. Die Vernetzungsmöglichkeiten inner- und außerhalb der Region werden mit Colmena gestärkt und die digitale Zusammenarbeit erfährt neue Impulse.
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Ein Blick in den Bienenkorb: Wie Community-Medien aus Lateinamerika und Afrika mit der Colmena-App arbeiten
Ungehörtes erzählen: Podpreta, Brasilien
Im Norden Brasiliens nimmt Rejane mit ihren Kolleginnen Quezia, Lica und Janna Podcasts auf. Sie sind Podpreta und nutzen Colmena als ihr Produktionstool. Es hilft ihnen, sich besser zu koordinieren und auch virtuell zusammenarbeiten zu können. Mit der Audio-Aufzeichnungsfunktion geben sie den Stimmen schwarzer Frauen im Amazonasgebiet Raum und informieren so über wenig bekannte Lebensrealitäten.
Colmena wird in fünf Sprachen angeboten: in Englisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch und Ukrainisch. Bei Bedarf lassen sich die Menüs, Handbücher und Erklärvideos schnell auch in weitere Sprachen übersetzen. Denn Colmena ist zu 100 Prozent Open Source und damit offen für alle, die sich bei der Weiterentwicklung einbringen wollen.
Auch Radio Ada in Ghana, das in der lokalen Sprache Dangme sendet, war an der Entwicklung von Colmena beteiligt.