Die Schule soll Studierende in Strategie, Finanzmanagement, Marketing und Projektentwicklung ausbilden. Neben Seminaren und Workshops sind auch Gastvorträge von Medienschaffenden aus Armenien und dem Ausland geplant.
In einer sich rasch wandelnden digitalen Medienlandschaft müssen sich Reporterinnen und Reporter und andere Medienschaffende ständig weiterbilden, wie sie am besten zuverlässige und relevante Nachrichten liefern können. Am 1. Juli eröffneten das Media Initiatives Center (MIC) und die DW Akademie in Eriwan, Armenien, die erste Medienmanagement-E-Schule des Landes. Sie ermöglicht es Studierenden, Fähigkeiten in den Bereichen strategisches und finanzielles Management, Geschäftsplanung, Marketing, Projektentwicklung und Personalwesen zu erwerben.
"Leider sind heute alle Medienmanagerinnen und -manager in erster Linie Krisenmanager", sagte Nouneh Sarkissian, Geschäftsführerin des Media Initiatives Center, das sich auf die Meinungsfreiheit und die Entwicklung unabhängiger Medien sowie auf die Verbesserung der Mediengesetzgebung und den Ausbau des Schutzes von Journalisten konzentriert. "Ich hoffe, dass diese Schule ihnen die Möglichkeit gibt, auch Entwicklungsmanager zu werden.”
Bis zum Frühjahr 2023 wird das MIC drei Durchgänge mit jeweils 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern anbieten. Die Ausbilderinnen und Ausbilder sind lokale Fachleute, die bereits zuvor an Schulungen der DW Akademie teilgenommen haben. Neben den regulären Seminaren wird die E-School auch Sessions mit Gastrednerinnen und -rednern aus Armenien und dem Ausland anbieten.
Obwohl die armenische Medienlandschaft in den vergangenen Jahren gewachsen ist, ist Polarisierung ein Problem. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen findet sich Armenien in diesem Jahr auf Platz 51 von 180 Ländern. Seit 2018, als während eines Regierungswechsels Proteste ausbrachen, haben sich unabhängige Online-Medien in Armenien zu einem wertvollen Gegengewicht gegen Desinformation entwickelt, insbesondere im Hinblick auf die Berichterstattung über Covid-19, Spannungen in der Region Berg-Karabach und den Krieg in der Ukraine. Die Sicherung des Engagements des Publikums und des Vertrauens in eine demokratische Zukunft für Armenien bleiben wichtige Ziele, und damit auch der Schutz der Widerstandsfähigkeit unabhängiger Medien.
"Die Arbeit, die wir mit Blick auf die Überlebensfähigkeit von Medien, Fakten-Checks und einen vertrauenswürdigen Journalismus leisten, ist von entscheidender Bedeutung", sagte Carsten von Nahmen, Managing Director der DW Akademie, der an der Eröffnungsfeier der E-Schule teilnahm. "Deshalb müssen wir diejenigen zusammenbringen, die an die Wahrheit und eine bessere Zukunft für die Gesellschaft glauben.”
Die E-School ist Teil des Projekts "European Media Facility in Armenia – Building Sustainable and Professional Media", das von der Europäischen Union und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird.