Ägypten: Empowerment für Frauen | Nahost/Nordafrika | DW | 19.05.2016
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Nahost/Nordafrika

Ägypten: Empowerment für Frauen

In einer stark männlich dominierten Gesellschaft will sie Frauen in Medienberufen auf die Sprünge helfen. Safaa Abdelhamid gründete dazu die Union of Media Women in Egypt, inspiriert durch ein Projekt der DW Akademie.

Agypten Womens Voices Projekt der DW Akademie

Berufschancen für Frauen: Union of Media Women in Egypt bietet Trainings in ländlichen Regionen an

2015 riefen die ägyptische Journalistin Safaa Mohamed Abdelhamid Hassan und fünf Kolleginnen ein Netzwerk ins Leben, die Union of Media Women in Egypt. Es bietet Journalistinnen in Ägypten Trainings und Schulungen und gibt ihnen die Möglichkeit, Themen wie sexuelle Belästigung und Diskriminierung zu diskutieren. In der stark männlich geprägten ägyptischen Gesellschaft haben es Frauen in Medienberufen oft schwer, sich zu behaupten. Das möchte das Netzwerk ändern. Innerhalb nur eines Jahres hat die Union of Media Women in Egypt bereits über hundert Trainings für Journalistinnen in allen Regionen des Landes durchgeführt. Jetzt wurden ihre Gründer mit dem "Responsible Leader's Award 2016" der deutschen BMW Stiftung Herbert Quandt ausgezeichnet.

Mangelt es an Berufschancen für Frauen in Ägypten?
Agypten Safaa Mohamed Abdelhamid von Womens Voices Projekt der DW Akademie

Safaa Abdelhamid möchte, dass Frauen in Medienberufen besser aufgestellt sind

Safaa Abdelhamid: Allgemein fehlt es an Trainings- und Ausbildungsmöglichkeiten. Frauen sind immer noch benachteiligt, viele Türen stehen ihnen nicht offen. Der Zugang zu Trainings muss ihnen erleichtert werden, damit sie praktische Erfahrungen sammeln können und sich als selbstbewusste Anwärterinnen auch für Führungspositionen aufstellen können.

Wie sieht es in den ländlichen Regionen im Vergleich zu Kairo aus, haben es Frauen dort schwerer?
Frauen in ländlichen Regionen sind besonders betroffen, weil die Chancen auf gute Bildung dort allgemein geringer sind. Ich selbst bin im Ras Gharib aufgewachsen, im Gouvernement Rotes Meer. Zum Studium der Medienwissenschaften ging ich nach Kairo. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in erster Linie die Frauen vorankommen, die finanziell gut gestellt sind und die wichtigen Leute kennen. Andere bleiben außen vor.

Was möchten Sie mit der Union of Media Women in Egypt erreichen?
Zunächst möchten wir ein Netzwerk aufbauen, das möglichst viele Frauen in Medienberufen in Ägypten erreicht. Mit professionellen Trainings sollen sie sich praktische Kenntnisse aneignen können. Die Trainings reichen von klassischen journalistischen Trainings hin zu Schulungen in Sicherheit, journalistischer Ethik oder Traumabewältigung. Wir wollen außerdem gezielt das Selbstbewusstsein der Frauen stärken. Im zweiten Schritt wollen wir das Netzwerk erweitern auf eine afrikaweite Union. Momentan arbeiten wir in einem afrikaweiten Projekt an einer Publikation über die Darstellung von Frauen in den afrikanischen Medien.

Woher kam die Idee für das Netzwerk?

Konferenz der DW Akademie in Kairo, Ägypten, 30.11.2014

Teilnehmerinnen von "Women's Voices" 2014

Ich habe 2014 an einem Projekt der DW Akademie in Kairo teilgenommen. Bei " Women's Voices" kamen Journalistinnen aus ganz Ägypten zusammen, um Themen wie Gender, Diskriminierung oder Tabus im Beruf zu diskutieren und Strategien zu entwickeln, diese Hindernisse zu bewältigen. Diese Workshop-Reihe hat mich inspiriert, diese Themen weiter anzugehen und Frauen auf ihrem Weg zu helfen. Mein eigener Hintergrund und Werdegang waren auch ausschlaggebend.

Hat sich die Lage für Journalisten und Medienschaffende in Ägypten seit Ausbruch des Arabischen Frühlings verändert?

Ja, die Situation wird immer gefährlicher für alle Journalisten. Daher denken wir, dass es besonders wichtig ist zu helfen. Auch wenn noch sehr viel zu tun ist, bin ich überzeugt, dass wir unseren Zielen näher kommen, wenn wir gemeinsam weiter daran arbeiten.

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  • Datum 19.05.2016
  • Autorin/Autor Charlotte Hauswedell
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  • Permalink https://p.dw.com/p/1IqHi
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