Vier "Generation Africa" Filme beim DOK.fest München | Film und Entwicklung | DW | 05.05.2022
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Moving pictures, changing perspectives

Vier "Generation Africa" Filme beim DOK.fest München

Das diesjährige DOK.fest München zeigt vier Filme aus der Reihe "Generation Africa" und regt zum Perspektivwechsel an.

Filmstill der Reihe Generation Africa

Filmszene aus "African Moot" von Shameela Seedat

Migration aus afrikanischer Perspektive: Am 6. und 7. Mai widmet sich das Internationale Dokumentarfilmfestival München Filmen aus Ruanda, Gambia, Südsudan und Südafrika, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der DW Akademie und der südafrikanischen Nichtregierungsorganisation STEPS gefördert wurden. Die afrikanischen Filmschaffenden stellen im Rahmen der "African Encounters" ihre Filme vor und geben während einer Podiumsdiskussion Einblicke in ihre Arbeit.

"Lend me your voice", "No Simple Way Home", "African Moot" und "Home Again" setzen sich auf ganz individuelle Weise mit dem Thema Migration auseinander. "Lend me your voice" aus Ruanda und der gambische Film "Home Again" feiern ihre Weltpremiere in München.

„Afrikas Filmmarkt ist im Aufschwung, dort entstehen viele erfolgreiche Filme zu gesellschaftlich relevanten Themen," sagt Svenja Schulze, Bundesentwicklungsministerin. "Wir unterstützen afrikanische Filmschaffende, diese Geschichten, ihre Geschichten zu erzählen. So befördern wir Meinungsbildung in afrikanischen Ländern, aber auch bei uns. Wir freuen uns daher über die neue Kooperation mit dem DOK.fest München einem breiteren Publikum hier in Deutschland Zugang zu diesen Perspektiven zu ermöglichen."

Die Kraft des Kinos

Für Carsten von Nahmen, Managing Director der DW Akademie, leistet der afrikanische Kreativsektor einen wichtigen Beitrag zur Meinungsfreiheit auf dem Kontinent. "Filme sind viel mehr als nur kreativer Ausdruck – sie sind ein Entwicklungsmotor für die Gesellschaft und die Wirtschaft. Wir fördern Filmschaffende, die authentische afrikanische Geschichten erzählen und uns neue Perspektiven eröffnen."

Deutschland, Berlin | Regisseur Ike Nnaebue und Don Edkins, Berlinale 2022

Expertise weitergeben und teilen: Don Edkins (links) mit dem nigerianischen Regisseur Ike Nnabue (rechts) auf der Berlinale 2022.

Don Edkins, Executive Producer der südafrikanischen Nichtregierungsorganisation STEPS, ergänzt: "Das Projekt Generation Africa zeigt, dass wir viel erreichen können, wenn wir sowohl innerhalb Afrikas als auch international zusammenarbeiten. Mit der Präsentation dieser Filme auf dem DOK.fest München wollen wir das Narrativ über Migration verändern und die Kraft des Kinos nutzen, um drängende Themen zu behandeln, die ein globales Publikum ansprechen."

Mit der Unterstützung von Filmschaffenden in aufstrebenden Filmmärkten leisten STEPS, die DW Akademie und das BMZ einen aktiven Beitrag zum sozialen Wandel, zur Meinungsfreiheit und zur wirtschaftlichen Stärkung lokaler Filmemacherinnen und Filmemacher.

"African Moot" - Im Kampf um Menschenrechte für Flüchtende

(Regie: Shameela Seedat / Südafrika, Finnland 2022 / 83 Minuten)

Über hundert Jurastudentinnen und -studenten aus ganz Afrika treffen sich jedes Jahr bei dem "African Moot" Wettbewerb, um vor dem Afrikanischen Gerichtshof für Menschenrechte einen fiktiven Fall zu verhandeln. Dieses Mal geht es um die Rechte von panafrikanischen Flüchtlingen. Shamila Seedat, selbst Menschenrechtsanwältin, begleitet in ihrem Film die Teams aus Uganda, Kenia, Ägypten und Südafrika und zeigt, womit in Zukunft zu rechnen ist.

"Home Again" - Vom Scheitern und Zurückkehren

(Regie: Babucarr Manka / Gambia, Südafrika 2022 / 40 Minuten)

Zweimal schon ist die Reise für Paabi nach Europa gescheitert. Mit Unterstützung der Internationalen Organisation für Migration soll sich der 20-jährige nun in seiner Heimat Gambia eine neue Existenz aufbauen. Doch die Lebensumstände sind schwierig und die Erwartungen der Großfamilie hoch. Am Ende scheint der Bus Richtung Norden die einzige Lösung zu sein.

"Lend me your voice" - Der Überlebenden eine Stimme geben

(Regie: Claudine Ndimbira / Ruanda, Südafrika 2021 / 19 Minuten)

Die gebürtige Kongolesin Akili Nadege hat Schreckliches auf ihrer Flucht erlebt: Verlust, Haft, Gewalt, Folter. Frauen und Männer leihen ihre Stimme, um Akilis Geschichte vorzulesen, womit sie nach und nach ihre Handlungsfähigkeit und Würde zurückerhält.

"No Simple Way Home" - Politisches Familienleben aus dem Südsudan

(Regie: Akuol de Mabior / Kenia, Südafrika 2022 / 85 Minuten)

Regisseurin Akuol de Mabior begibt sich auf die Suche nach ihrer Heimat, in der sie nie gelebt hat: dem Südsudan. Aufgewachsen im Exil begleitet sie ihre Mutter Rebecca Nyandeng de Mabior auf dem Weg, die erste Vizepräsidentin des jungen Staates zu werden. Rebecca will ihn zu einem lebenswerten Ort machen – doch die politische Realität sieht anders aus.

Über Generation Africa

Generation Africa umfasst 25 Dokumentarfilme aus 16 afrikanischen Ländern, die sich mit der Zukunft der Jugend in Afrika und Migration beschäftigen. Die südafrikanische Organisation STEPS arbeitet mit Produktionsfirmen aus den einzelnen Ländern zusammen, um afrikanischen Filmschaffenden eine Stimme zu geben. Durch diese gemeinsame Initiative gelingt es, den Dokumentarfilm sowohl im anglophonen als auch im frankophonen Afrika zu stärken. Das Projekt bringt junge herausragende Dokumentarfilme auf die Weltbühne, um neue Perspektiven auf das Thema Migration zu eröffnen. Alle Filme des Projekts werden im Frühsommer 2022 vom deutsch-französischen Fernsehsender Arte ausgestrahlt.

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