Staatsministerin Grütters und DW-Intendant Limbourg besuchten während einer Türkeireise den Studiengang International Media Studies - ein Projekt von Universität Istanbul, DW Akademie und Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Deutsche Delegation zu Gast bei den Studierenden des Masterstudiengangs International Media Studies in Istanbul
Im Mittelpunkt der fünftägigen Reise der Staatsministerin für Kultur und Medien stand die Intensivierung des interkulturellen Austauschs über aktuelle kultur- und medienpolitische Fragen beider Nationen. Der bislang einzigartige deutsch-türkische Medienstudiengang International Media Studies (IMS) war daher ein besonderer Programmpunkt. Gemeinsam mit DW-Intendant Peter Limbourg diskutierte Staatsministerin Grütters den ersten IMS-Studierenden die Mediensituation in der Türkei, Ausbildungswege und Rahmenbedingungen für Journalisten sowie Perspektiven des türkischen Medienmarktes. Das Masterprogramm International Media Studies ist ein neues Angebot im türkischen Hochschulwesen, das erstmals im Oktober 2014 an der Universität Istanbul startete.
Ein Studiengang, der Kulturen verbindet
"Deutsch-türkische Freundschaft vertiefen" - Staatsministerin Grütters (l.) mit Prof. Sezer (r.) und Prof. Kandemir
Staatsministerin Grütters zeigte sich von dem Kooperationsprojekt, dem Engagement auf türkischer und deutscher Seite und der Offenheit und Aufgeschlossenheit der Studierenden beeindruckt: "Dieses Programm im Feld des Journalismus ist ein wichtiger Punkt der bilateralen Zusammenarbeit; nicht nur, um die zivilgesellschaftlichen und intellektuellen Milieus zu verbinden, sondern ebenso die türkisch-deutsche Freundschaft zu vertiefen." DW-Intendant Limbourg, der sich zum ersten Mal vor Ort ein Bild über den Studiengang machen konnte, zeigte sich ebenso erfreut über diese wegweisende Kooperation: "Der Medienmarkt in der Türkei polarisiert. Daher stellt die Ausbildung von Journalisten einen wesentlichen Aspekt dar, um die Struktur und das Denken zu verändern, damit letztendlich das herauskommt, was wichtig ist: klare Informationen für die Bevölkerung anstatt weiterer Polarisierung." Besonders positiv hob Peter Limbourg die Förderung durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) hervor, ohne dessen finanzielle Unterstützung die Umsetzung des Projekts nicht möglich gewesen wäre.
Erster deutsch-türkischer Master
Auch die türkischen Kooperationspartner wie Prof. Dr. Hatice Tören, Direktorin des Sozialwissenschaftlichen Institutes, Prof. Dr. Ceyhan Kandemir, IMS-Studiengangsleiter, und Prof. Dr. Nülifer Sezer, Dekanin der kommunikationswissenschaftlichen Fakultät, berichteten sehr positiv über den bisherigen Verlauf der Zusammenarbeit mit den deutschen Kollegen. "Dieses Programm ist das einzige Dual Degree Programm der Istanbul Universität und hat schon allein vor diesem Hintergrund eine hohe Bedeutung", sagte Prof. Sezer. "Wir sind sehr dankbar, dass uns die Deutsche Welle bei diesem Prozess sehr intensiv begleitet hat und jetzt mit ihrer Medienexpertise zur Seite steht."
Bei dem seit Oktober 2014 erfolgreich angelaufenen Kooperationsprojekt der DW Akademie, der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Universität Istanbul handelt es sich um einen Export des bereits seit 2009 etablierten Masterstudiengangs der DW Akademie in Bonn - einer bislang einzigartigen Kombination aus Medien- und Entwicklungszusammenarbeit, Journalismus, Kommunikationswissenschaften und Medienwirtschaft. Das türkische Äquivalent richtet sich vornehmlich an türkische und deutsche, aber auch internationale, an der Türkei interessierte Absolventen diverser Fachrichtungen mit ersten Berufserfahrungen im Medien- bzw. Kommunikationsfeld. Die Veranstaltungen in Istanbul werden allerdings ausschließlich auf Englisch durchgeführt - anders als beim bilingualen deutsch-englischen IMS-Masterprogramm in Bonn. Nach dem erfolgreichen Start des Studiengangs in 2014 konnte nun im Oktober 2015 der bereits zweite Jahrgang das Studium an der Universität Istanbul aufnehmen.
Weit über Theorie hinaus
Das diverse Studienangebot, die einzigartige Kombination aus praktischen Elementen und Lehre würden den Studiengang besonders machen, berichtete Murat Dogusoy, Studierender des ersten Semesters, enthusiastisch der deutschen Delegation. "Und auch die Zusammenarbeit mit einer Rundfunkanstalt - einen solch internationalen Ansatz gibt es an keiner weiteren Universität hier in der Türkei", vervollständigte Pinar Celik, Studierende des dritten Semesters. Dies sei für beide ausschlaggebend bei der Entscheidung für das deutsch-türkische IMS-Programm gewesen.