DW Akademie in der Mongolei | Asien | DW | 15.06.2023
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Asien

DW Akademie in der Mongolei

Mongolische Journalistinnen und Journalisten wollen frei von politischer und wirtschaftlicher Beeinflussung berichten. Die DW Akademie unterstützt sie in ihrem Streben nach Unabhängigkeit.

Mehr als drei Jahrzehnte nach dem Ende des Kommunismus wirkt sein Erbe im mongolischen Mediensektor noch immer nach. Der Medienbesitz ist in den Händen politischer und wirtschaftlicher Eliten konzentriert. Zugleich bewirkten hunderte Medien-Neugründungen nach der Öffnung im Jahr 1990 eine publizistische Überversorgung der nur 3,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner im am dünnsten besiedelten Flächenstaat der Welt. 

Dies erschwert es Medienorganisationen sowie Journalistinnen und Journalisten, gewinnbringend zu arbeiten. Die Qualität und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit sinken. Die demokratische Rolle der Medien wird unterwandert - ein Teufelskreis.

Unser Engagement

Das Projekt der DW Akademie in der Mongolei stärkt Medienschaffende darin, professionell und glaubwürdig zu berichten – unabhängig von politischer Einflussnahme und geschützt durch ein modernes Presserecht. Ein zentraler Unterstützer dieses Ziels ist der mongolische Medienrat (MCM), der sich – 2015 durch die DW Akademie mitgegründet – als ein anerkanntes Instrument der Medienselbstregulierung etabliert hat.  

Zugleich wuchs MCM zu einer starken medienpolitischen Stimme heran, die – etwa während der Covid 19-Pandemie – Einschränkungen der Presse- und Informationsfreiheit öffentlich thematisiert und die Zusammenarbeit zur Krisenbewältigung zwischen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren gestärkt hat. Schließlich beeinflusst MCM maßgeblich die politische Debatte über eine geplante Neufassung des mongolischen Pressegesetzes.

Medien- und Informationskompetenz (MIL) hilft zudem Mediennutzenden, sich im öffentlichen Raum zu orientieren und journalistische Qualität, ebenso wie Falschinformation, als solche erkennen zu können. 

Im Rahmen einer MIL-Arbeitsgruppe - unter Führung der Mongolian Education Alliance (MEA), des mongolischen Presseinstituts (PIM) und der Faro Foundation wurde ein Fortbildungsangebot für Lehrkräfte staatlicher Schulen entwickelt, das 2020 erstmals erfolgreich zertifiziert werden konnte.

Längerfristige Schulschließungen während der Corona-Pandemie machten jedoch den Bedarf deutlich, das nationale Programm zur Lehrer-Qualifizierung vollständig zu digitalisieren. Das Projekt unterstützt diesen Prozess durch die Entwicklung angepasster Trainingsmodule zu MIL-Inhalten und digitalen Methoden. Projektübergreifend arbeitet die DW Akademie auch mit mongolischen Fact-Checkerinnen und -Checkern zusammen. 

Mittelgeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ)

Program Director: Patrick Benning

Einsatzort: Ulan Bator

Partner vor Ort: Mongolischer Medienrat (MCM),Mongolian Education Alliance (MEA)Press Institute of Mongolia (PIM)  Globe International Centre (GIC),Faro Foundation, Mongolian Centre for Investigative Reporters (MCIR), NEST Center for Journalism Innovation

Schwerpunkte: Politische und rechtliche Rahmenbedingungen, Medienselbstregulierung und journalistische Ethik, Medien- und Informationskompetenz, Fact-Checking

 

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