Während Al Husseini Abu Dief Unruhen in Kairo filmte, wurde der ägyptische Journalist niedergeschossen. Abu Dief war Teilnehmer des DW Akademie Trainings "Videoreporting".
"Wir sind zutiefst erschüttert über den Tod des jungen Kollegen. Unsere Gedanken sind bei ihm und seiner Familie", so Akademie-Direktorin Gerda Meuer, die darauf verwies, dass gleich mehrere Journalisten in der vergangenen Woche Opfer gewaltsamer Attacken geworden seien.
Der 33-jährige Reporter der ägyptischen Tageszeitung Al-Fagr war am vergangenen Mittwoch nach Ende eines DW Akademie-Trainings mit seiner Videokamera zum Präsidentenpalast aufgebrochen, um für sein Medium über die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern Präsident Mursis zu berichten.
Nach Angaben eines Augenzeugen habe ein Unbekannter Abu Dief aus nächster Nähe angeschossen. Übereinstimmend berichtet die Tageszeitung Egypt Independent in ihrer Internetausgabe, dass Abu Dief angegriffen und ihm die Kamera entrissen worden sei, als der Reporter filmte, wie Mursi-Gegner beschossen worden seien.
Abu Dief war daraufhin in einem Kairoer Krankenhaus ins Koma gefallen, sein Zustand galt tagelang als äußert kritisch. Sechs Tage nach der Tat ist er seinen schweren Kopfverletzungen erlegen.
Das Training der DW Akademie in Kairo ist Teil des Projekts "Wahlberichterstattung und Politische Kommunikation", das vom deutschen Auswärtigen Amt gefördert wird. Seit April dieses Jahres hat die DW Akademie zahlreiche Fortbildungen für TV-, Online- und Printjournalisten in Kairo angeboten. Langfristig soll damit der Aufbau eines demokratischen Mediensystems in Ägypten unterstützt werden.