Dabei arbeitet die DW Akademie in folgenden vier Strategiefeldern:
Politische und rechtliche Rahmenbedingungen
- Digitale Meinungsfreiheit absichern
Meinungsfreiheit und Pluralismus im Internet brauchen Schutz durch Gesetze und Politik. Die DW Akademie stärkt die Zivilgesellschaft ihrer Fokusländer darin, die digitale Welt kompetent mitzugestalten und ihre Rechte gegen- über Staat und Politik einzufordern. Gleichzeitig berät sie staatliche Institutionen, Meinungsfreiheit zu gewährleisten. Das Menschenrecht auf Meinungsfreiheit setzt den Schutz der Privatsphäre voraus und impliziert einen diskriminierungsfreien Zugang zum Internet. Digitale Sicherheit ermöglicht es Medienschaffenden und Nutzern, frei zu sprechen.
- Informationsfreiheit umsetzen
Der freie Zugang zu Information ist unerlässlich für eine kritische Öffentlichkeit. Die DW Akademie unterstützt staatliche Stellen und die Zivilgesellschaft dabei, die Informationsfreiheit zu verwirklichen. Dazu bringt sie Behörden, Nichtregierungsorganisationen und Medien an einen Tisch und baut mit ihren Partnern Beratungs- und Informationsangebote auf. Behörden und Ämter infor- mieren pflichtgemäß über ihr Handeln und machen Daten digital verfügbar. Gleichzeitig nehmen Bürger ihr Recht auf Zugang zu Informationen wahr.
Qualifizierung
- Strukturen stärken: Aus- und Fortbildung für eine digitale Welt
Der kontinuierliche technologische Wandel erfordert lebenslanges Lernen. Die DW Akademie unterstützt Aus- und Fortbildungseinrichtungen dabei, die notwendigen Strukturen zu schaffen, auch für ihre Lehrenden. Dazu berät sie Universitäten bei der Reform ihrer Curricula und beim Aufbau von nachhaltigen Weiterbildungsprogrammen: In praxisorientierten, interaktiven und innovativen Lern- angeboten haben auch benachteiligte Gruppen die Chance, sich zu qualifizieren. So lernen Medienschaffende, in der digitalen Welt ethisch verantwortungsvoll zu arbeiten.
- Den digitalen Wandel erforschen
Die Wissenschaft erforscht die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Meinungs-, Medien- und Informationsfreiheit. Die DW Akademie arbeitet mit Hochschulen des globalen Südens und Nordens zusammen und fördert deren Vernetzung, damit Lernerfahrungen und Wissen breit zugänglich sind – auch für Medien, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Akteure. Medien und Initiativen setzen die Forschungsergebnisse in die Praxis um.
Professionalität und wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Mediensektors
- Professionalität im Digitalen fördern
Der konstante Wandel in der digitalen Welt stellt Medien- schaffende kontinuierlich vor ethische, technische, journalistische aber auch wirtschaftliche Herausforderungen. Die DW Akademie versetzt sie mit ihren Beratungsansätzen in die Lage, diesen professionell zu begegnen. Medienschaffende bauen Kompetenzen auf neuen Feldern des Journalismus sowie der Informationstechnologie auf. Medien und Institutionen errichten zukunftsfähige Organisationsstrukturen. Zivilgesellschaftliche Akteure professionalisieren ihre Arbeit. In Netzwerken suchen sie gemeinsam nach Wegen, wie Menschen innovativ in ihrem Recht auf Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen gestärkt werden können.
- Nachhaltigkeit der Medien stärken
Die digitale Revolution stellt die klassischen Geschäftsmodelle des Mediensektors in Frage. Um die Chancen der digitalen Welt für Meinungs- und Informationsfreiheit zu nutzen, entwickeln Medienmacher nachhaltige Strukturen (media viability). Die DW Akademie unterstützt Medienhäuser und andere Initiativen beim Aufbau innovativer und nachhaltiger Geschäftsmodelle. Dies ermöglicht unabhängige Berichterstattung und wachsende Medienvielfalt.
Gesellschaftliche Teilhabe
- Zivilgesellschaftliche Teilhabe und Kontrolle einfordern
Internet und digitale Technologien versetzen die Menschen in die Lage, gesellschaftliche Debatten zu prägen. Die DW Akademie unterstützt ihre Partner dabei, diese digitale Öffentlichkeit möglichst inklusiv zu gestalten. Das Internet eröffnet zusätzliche Möglichkeiten zu recherchieren, Missstände aufzuzeigen und Rechenschaft einzufordern. Unabhängige Medienprojekte vermitteln in einem konstruktiven Dialog zwischen Staat und Gesellschaft. In repressiven oder polarisierten Mediensystemen wirken alternative internetbasierte Medien als Korrektiv. Es entstehen globale Kooperationen und neue Formen der digitalen Öffentlichkeit. Die DW Akademie stärkt und vernetzt entsprechende Initiativen in ihren Fokusländern.
- Digitale Medienkompetenz verankern
Gesellschaftliche Teilhabe ist nicht nur eine Frage des technischen Zugangs zu Internet und digitalen Technologien. In der digitalen Welt entscheidet die digitale Kompetenz, wie gut jeder Einzelne sein Recht auf Meinungs- und Informationsfreiheit verwirklichen kann. Die DW Akademie setzt sich dafür ein, dass auch benachteiligte Gruppen die nötige digitale Medienkompetenz (Digital Media and Information Literacy) erwerben, um unabhängig von sozialen Barrieren digital souverän, kritisch und verantwortungsvoll zu kommunizieren. Sie nutzen Soziale Medien reflektiert und selbstbestimmt. Gleichzeitig unterstützt die DW Akademie ihre Partner dabei, ihre Angebote technisch, sprachlich und kulturell optimal an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen.
Lesen Sie weiter:
Teil 4: Wie wir arbeiten: Der Weg mit unseren Partnern
Die DW Akademie ist genauso wie ihre Partner Teil des digitalen Wandels. Wir begreifen es als zentralen Bestandteil unserer Arbeit, Umbrüche zu begleiten. Als lernende Organisation entwickeln wir unsere Methoden konsequent weiter und unterstützen auch unsere Partner, dies zu tun.
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Teil 1: Meinungsfreiheit in der digitalen Welt stärken
Wie kann Meinungsfreiheit in der digitalen Welt gefördert werden? Für die DW Akademie ist das ein Schlüsselthema. In ihrer Digitalen Vision stellt sie den Menschen in den Mittelpunkt.
Teil 2: Was wir wollen: Menschenrechte verwirklichen
Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zeichnet die Vision einer Welt, in der Meinungen und Informationen überall frei zugänglich sind. Davon lässt sich die DW Akademie in ihrer Arbeit leiten.