Was ist Media Safety? | Media Safety | DW | 05.01.2024
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Einführung

Was ist Media Safety?

In diesem Handlungsfeld konzentriert sich die DW Akademie auf die Sicherheit von gefährdeten Journalistinnen und Journalisten, sowie Medieneinrichtungen und bietet ihnen Unterstützung und umfassende Schutzmaßnahmen.

Unabhängige Medien und ihre Mitarbeitenden werden weltweit zunehmend bedroht, mit dem Ziel, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. Durch unsere langjährige Erfahrung im Einsatz für freie Medien wissen wir, dass Druck auf ganz verschiedene Arten ausgeübt wird: Reporterinnen und Reporter werden angegriffen oder ihre Wohnungen werden von der Polizei durchsucht; Medienhäuser müssen hohe Summen ausgeben, um ungerechtfertigte Klagen abzuwehren, und Geheimdienste verwenden Spionageprogramme, um die Handys von Journalistinnen und Journalisten abzuhören und ihre Gespräche zu überwachen. Diese und andere Übergriffe werden häufig von Desinformations- und Diffamierungskampagnen begleitet.

Mehr als physische Sicherheit

Folglich ist Mediensicherheit mehr als "nur" physische Sicherheit. Es geht darum, ein sicheres Umfeld zu schaffen, auch die psychische Gesundheit der Medienschaffenden zu schützen und ihre Privatsphäre und digitale Autonomie zu wahren. In vielen Fällen können präventive Maßnahmen erfolgreicher sein als Notfallmaßnahmen; die Projekte der DW Akademie reichen von Coaching, Schulung und der Einführung von Krisenprotokollen bis hin zur Vorbereitung von Fluchtwegen und sicheren Orten.

Die Bedrohungen können so unterschiedlich sein wie die Opfer und Täter. Während autoritäre Staaten versuchen, unabhängige Stimmen zum Schweigen zu bringen, hat die freie Presse auch andere Feinde. In vielen Ländern wollen das organisierte Verbrechen oder einflussreiche Unternehmen, dass ihre Aktivitäten unbemerkt bleiben; auch religiöser und politischer Fanatismus bedroht die Medienautonomie.

Besonders gefährdete Medienschaffende

Allerdings sind nicht alle Medienschaffende immer in gleichem Maße betroffen. Die DW Akademie konzentriert sich daher auf Gruppen, die besonders gefährdet sind: Angehörige ethnischer Minderheiten und Journalistinnen, die häufig frauenfeindlichen Angriffen ausgesetzt sind.

Journalistinnen und Journalisten in abgelegenen Regionen spielen eine wichtige Rolle im Kampf für die Pressefreiheit, indem sie dem Entstehen so genannter "Informationswüsten" entgegenwirken. Diejenigen, die weit von den Hauptstädten entfernt sind, sind jedoch selten angemessen vorbereitet oder geschützt und haben nur begrenzten Zugang zu Unterstützungsprogrammen.

Medien im Exil sind ein besonderer Fall für die Förderung der Mediensicherheit, da viele Regierungen kritische Journalistinnen und Journalisten auch jenseits ihrer Landesgrenzen verfolgen. Damit im Ausland lebende Medienschaffende ihre Zielgruppen weiter mit unabhängigen Informationen versorgen können, ist ihre Sicherheit von Anfang an entscheidend. Es ist dabei wichtig anzuerkennen, dass Medien im Exil oft kein vorübergehendes Phänomen, sondern von Dauer sind. Medien aus Ländern wie Afghanistan, Myanmar oder Russland benötigen daher nachhaltige und langfristige Sicherheitsstrategien, bei deren Aufbau die DW Akademie hilft.

Media Safety: der Ansatz der DW Akademie

Wir glauben, dass Medienschaffende in der Lage sein sollten, ohne Angst zu arbeiten. Unabhängige Informationen sind für alle von grundlegender Bedeutung, insbesondere in Ländern, in denen Freiheit und Rechtsstaatlichkeit zunehmend eingeschränkt sind. Der Bedarf an unabhängigen Informationen ist dort besonders groß, wo es sie kaum gibt. Die DW Akademie betrachtet daher die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten als Schlüssel für freie Medien und Demokratie und setzt sich auch auf internationaler Ebene dafür ein.

Die DW Akademie verfolgt beim Thema Media Safety einen umfassenden Ansatz, der nicht nur die Medienschaffenden selbst, sondern auch ihr Umfeld in den Blick nimmt. Redaktionen müssen Sicherheitsüberlegungen in ihrer Kultur verankern, um Reporterinnen und Reporter und freie Mitarbeitende vor Gefahren zu bewahren und die Überlebensfähigkeit der Medienhäuser langfristig zu stärken. Wir bringen zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure zusammen und helfen, Unterstützungssysteme zu schaffen, auf die sich die Gefährdeten verlassen können.

Die DW Akademie betrachtet Media Safety in fünf Dimensionen: physisch, psychisch, rechtlich, digital und finanziell. Diese sind miteinander verknüpft, können aber je nach Kontext unterschiedlich wichtig sein. Manchmal geht es vorrangig um die Bereitstellung von Anwältinnen und Anwälten, die Medienschaffende gegen ungerechtfertigte Klagen verteidigen; manchmal ist die digitale Sicherheit dringlicher und Reporterinnen und Reporter müssen darin geschult werden, sich vor Ausspähung zu schützen.

Therapiesitzungen können Journalistinnen und Journalisten helfen, die erlebte Gewalt zu verarbeiten und so ihre psychische Gesundheit zu stärken. Auch finanzielle Unterstützung, etwa in Form von Stipendien, kann eine Priorität sein, um ihnen im Exil einen Neuanfang zu ermöglichen.

Als internationale Medienentwicklungsorganisation arbeitet die DW Akademie mit Partnern auf der ganzen Welt zusammen, um alle fünf Dimensionen der Mediensicherheit zu stärken. Wir konzentrieren uns besonders auf Länder, in denen die Medienfreiheit stark gefährdet ist, in denen aber noch Zeit zum Handeln ist.

Die DW Akademie stärkt daher:

  • eine "Kultur der Sicherheit" in Redaktionen, damit diese ihre Mitarbeitenden wirksam schützen können
  • die Fähigkeit von Journalistinnen und Journalisten, sich gegen alle Arten von Angriffen zu wehren, einschließlich rechtlicher, physischer, digitaler, psychologischer und finanzieller Angriffe
  • die Schaffung von sicheren Räumen und die Unterstützung von Medienunternehmen im Exil
  • die Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen, Medienunternehmen und Regierungen, um gemeinsam ein sicheres Umfeld für unabhängigen Journalismus zu schaffen