In Westafrika organisiert die DW Akademie Trainings zu Videoproduktion mit dem Smartphone. Bei einem Workshop in Niger haben zwölf Radio- und Fernsehjournalisten erste Beiträge für die Plattform „PaxSahel“ produziert.
Die Sicherheitslage in der Grenzregion zwischen Burkina Faso, Mali und Niger ist zunehmend fragil. Ein Projekt der DW Akademie, unterstützt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, mit dem Schwerpunkt konfliktsensible Berichterstattung soll dabei helfen, die Situation zu entschärfen.
Veröffentlichtes Video ermöglichte lang ersehnte Operation
Bei einem Training in der Stadt Niamey in Niger eigneten sich die teilnehmenden Journalisten aus Mali, Burkina Faso und Niger schnell die Grundlagen des Drehens und Schneidens auf dem Smartphone an. Welche Wirkung die Verbreitung von Videos auf Social-Media-Kanälen wie Facebook haben kann, erlebte Teilnehmer Hassimi Abdoulaye aus Niger, als er dort sein erstes Video veröffentlichte. Sein Beitrag handelte vom jungen Nationalspieler Ibrahim Tankari, der sich im Oktober 2017 bei einem Training der nigrischen Nationalmannschaft verletzt hatte. Seine Familie konnte sich die notwendige Operation nicht leisten. „Nach der Veröffentlichung meines Videos auf Facebook und Whatsapp hat sich die Fußballwelt in Bewegung gesetzt. Viele haben sich geäußert. Am Ende hat der Präsident seines Vereins sogar entschieden, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und das Geld für die Operation bereitzustellen. Das Video hat in einem Tag ein Problem gelöst, für das es lange keine Lösung gab“, sagt Abdoulaye.
Die Beiträge, die im Rahmen des Trainings der DW Akademie entstehen, werden auf der Plattform PaxSahel veröffentlicht. PaxSahel wurde vom Réseau d'initiatives de journalistes (RIJ) entwickelt, einem Netzwerk zur Förderung von Journalisten in Westafrika, und präsentiert konfliktsensible Beiträge zu grenzüberschreitenden Themen. Ziel ist es, sich zu einem verlässlichen Referenzmedium in der Region zu etablieren. Die Trainingsteilnehmer sollen „PaxSahel“ auch in Zukunft mit qualitativ hochwertigen mobilen Videos bestücken. Ein ähnliches Training fand bereits im Oktober dieses Jahres in Mali statt.