Patricio Luna, Ecuador | Lateinamerika | DW | 05.07.2013
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Lateinamerika

Patricio Luna, Ecuador

Der geborene Chilene arbeitet als freier Autor für Film und Fernsehen in Ecuador. Jetzt möchte er seine journalistischen Erfahrungen anderen weitergeben. Zur Vorbereitung nutzte er ein Training der DW Akademie.

Patricio Luna war Teilnehmer eines Train the Trainer Seminars für Medienschaffende aus Lateinamerika an der DW Akademie im Juni 2013. Projektmanager David Olmos/DW Akademie. Foto: C Hauswedell/ DW Akademie Datum: Juni 2013

Deutsche Welle DW Akademie Patricio Luna

Patricio Luna ist geborener Chilene, lebt und arbeitet aber in Ecuador. Viele Jahre hat der 49-jährige in Deutschland gelebt und beherrscht die Sprache perfekt. Für die DW hat er bei der Ausweitung des spanischen Fernseh-Angebots mitgewirkt. Zu seinen Schwerpunkten gehören neben Politik Umwelt- , Klima- und Entwicklungsthemen. Ecuador, meint er, sei ein Land im Umbruch.

Aus welchem Grund haben Sie den "Train the Trainer" Workshop der DW Akademie besucht?

In Ecuador, dem Land, in dem ich lebe und arbeite, sehe ich einen enormen Fortbildungsbedarf für Journalisten. Es gibt etliche Journalisten, motiviert und im Großen und Ganzen mit unserem Beruf vertraut. Dennoch finden sich viele, handwerkliche Fehler in den Medien, selbst in den großen überregionalen Zeitungen. Nicht nur sprachliche Ungenauigkeiten, grammatikalische Fehler, Redigierschwächen, auch schwere Recherchefehler. Und es fehlt an Möglichkeiten, sich weiterzubilden, um besser zu werden. Ich möchte meine Erfahrung, die ich in vielen Jahren Praxis erworben haben, weitergeben.

Wie gelingt Ihnen die Weitergabe Ihrer Erfahrungen?

Nun, nicht jeder, der "draußen" gut ist, ist es auch als Trainer. Es ist ein Unterschied, gute Geschichten zu schreiben oder aber anderen eingängig zu erklären, wie solche Geschichten entstehen und was dazu nötig ist.

Genau das zu lernen, wie vermittele ich anderen mein Wissen, dabei hat mir der Lehrgang hier in Bonn geholfen. Außerdem ist die erfolgreiche Teilnahme an einem solchen Lehrgang Pflicht, um bei künftigen Trainingsmaßnahmen für die DW Akademie als Ausbilder tätig zu werden.

Über die reine Wissensvermittlung hinaus, welchen Reiz hatte für Sie das Seminar noch?

Spannend war die Begegnung mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen lateinamerikanischen Ländern, die hier zusammenkamen. Man erfuhr in den Tagen aus erster Hand, was in unseren Ländern jeweils vor sich ging. Die Trainingsteilnehmer bildeten eine bunt gemischte Gruppe. Das war ideal zum Netzwerken.

Was war für sie das persönliche Highlight des Seminars?

Wir hatten die Möglichkeit zu Beginn des Seminars am Global Media Forum teilzunehmen. Die Vielfalt der dort angebotenen Themen und die Möglichkeiten zum Austausch von Erfahrungen waren beeindruckend. Und eine weltweit bekannte Persönlichkeit wie Noam Chomsky zu erleben, ist keine alltägliche Erfahrung.

Wie beurteilen sie die Situation der Medien in Ecuador?

Man muss die Situation in Ecuador in einen größeren Zusammenhang einordnen. Die Länder in Lateinamerika sind Räder in einem Gesamtsystem. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich dort viel getan, es ist ein Kontinent im Umbruch. Der ehemalige brasilianische Präsident Lula hat nicht zu unrecht von einer "magischen Epoche" für Lateinamerika gesprochen.

Was aber ist mit Ecuador, wenn man es für sich betrachtet?

Das ist mit wenigen Worten kaum zu beantworten. Zunächst einmal kommen wir in Ecuador aus einer Situation, in der die Medien wenigen großen Wirtschaftsgruppen gehörten. Sie entschieden darüber, was die Mehrheit im Land erfahren sollte. Dieses quasi Duopol ist nun aufgebrochen. Neue Medien sind auf den Markt getreten. Auch wenn, wie bereits erwähnt, die Qualität noch zu wünschen übrig lässt, ist vieles in Bewegung geraten. Und das ist eine positive Entwicklung.

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