Myanmar: Presse- und Meinungsfreiheit im Fokus

Zuletzt war der Druck auf die Regierungspartei von Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi immer größer geworden. Anfang Februar hat das Militär in Myanmar wieder die Macht übernommen und den Ausnahmezustand ausgerufen. Damit ist der Prozess der Demokratisierung in dem südostasiatischen Land vorerst gestoppt. Die DW Akademie ist seit vielen Jahren vor Ort – momentan ist diese Arbeit nicht möglich. Die Projektaktivitäten der DW Akademie zur Stärkung lokaler Medien sowie des Zugangs zu Information und Partizipation finden zur Zeit nicht statt.

Medienschaffende stehen in Myanmar schon seit Jahren vor großen Herausforderungen: restriktive Gesetze verhindern in vielen Fällen kritische Berichterstattung. Indem sie mit ihren Projekten verlässliche Medien und den Zugang zu freien Informationen stärkt, unterstützt die DW Akademie Journalistinnen und Journalisten, die Zivilbevölkerung und Entscheidungsträgerinnen und -träger beim Aufbau einer offenen Gesellschaft.

Journalistenausbildung in Zeiten des digitalen Wandels

Außerdem müssen Journalistinnen und Journalisten mit den zahlreichen Anforderungen einer sich schnell wandelnden, digitalen Medienlandschaft mithalten. Viele Medienhäuser stehen dabei vor finanziellen Problemen. Seit 2014 arbeitet die DW Akademie zusammen mit dem Myanmar Journalism Institute (MJI) an der Entwicklung ihres Bildungsprogramms und setzt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf digitalen Journalismus. Heute bietet das MJI einen Diplomkurs für angehende Journalistinnen und Journalisten sowie zahlreiche Fortbildungsprogramme an und verfügt über ein neues Multimedia-Studio.

Myanmars erstes Bürgerradio

Im Februar 2018 ging Myanmars erstes Bürgerradio, Khayae FM, an den Start. Vier Stunden am Tag sendet Khayae FM aus einem Studio im Township Htan Tabin am Rande der Metropole Yangon an etwa 80.000 potentielle Hörerinnen und Hörer. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der DW Akademie vor Ort ist die Stärkung von Media and Information Literacy (MIL), auch im Bereich Fact-Checking, so zum Beispiel im Vorfeld der Wahlen im Jahr 2020.