Von der Militärdiktatur zur Demokratie: Die DW Akademie begleitet den Wandel in Myanmar weiter. Nach einer Journalistenschule folgt das erste Bürgerradio. Der Startschuss fiel im August 2017.
"Unabhängige Medien sind der Schlüssel zur weiteren Demokratisierung Myanmars. Gerade in einem Vielvölkerstaat wie diesem müssen starke Bürgermedien aufgebaut werden. Das 'Memorandum of Agreement' ist dazu ein entscheidender Schritt“, sagt Ute Schaeffer, stellvertretende Direktorin der DW Akademie.
Die neue Vereinbarung ebnet den Weg für den Aufbau von Bürgerradios in Myanmar: Im Rahmen eines Pilotprojekts geht der Sender "Khayae FM" ab dem Spätherbst 2017 auf Sendung. Zielgruppe sind rund 25.000 Menschen in Htan Tabin, einem Vorort Ranguns. "Das Pilotprojekt ermöglicht allen Beteiligten wichtige Lernerfahrungen", sagt Patrick Benning, Myanmar-Ländermanager der DW Akademie. Benning hofft, dass künftig auch weitere Bürgerradios Sendelizenzen erhalten.
In Myanmar ist das Stadt-Land-Gefälle groß, etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt unter der absoluten Armutsgrenze, ein Großteil davon auf dem Land. Viele Menschen haben kaum Zugang zu unabhängiger Information. Bürgermedien sollen diese Lücke schließen. Das Ziel: Lokale Informationen in lokalen Sprachen, aufbereitet von lokalen Bürgerjournalisten. Das Bürgerradio in Htan Tabin, so hofft Ländermanager Benning, wird hierzu einen ersten Beitrag leisten: „Bürgerradios sind ein wichtiges Instrument, um lokale Entwicklung zu fördern – und letztendlich auch ein Beitrag zu Frieden und Verständigung in Myanmar."
Die DW Akademie ist in Myanmar seit 2012 mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aktiv.