DW Akademie und ihre Partner nutzen ihre Expertise in der Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz (MIL) in der Pandemie. Damit lebenswichtige Informationen viral gehen.
Für junge Menschen ist das Mobiltelefon das Fenster zur Welt. Lockdown mit Ausgangssperren, Schließung der Schulen in vielen Ländern: In der Pandemie sind Kinder und Jugendliche verstärkt im digitalen Raum unterwegs – und so noch stärker Falschnachrichten ausgeliefert.
Mit “MIL goes viral”, einem Projekt im Rahmen der Initiative “Transparency and media freedom – Crisis resilience in the global pandemic” des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), setzt sich die DW Akademie zum Ziel, Kindern und Jugendlichen attraktive, innovative und digitale Lernangebote zum Thema Medienkompetenz zu machen. “Wir wollen den Menschen eine Lernerfahrung bieten, die alle Sinne anspricht”, sagt Hania Bitar, Direktorin von PYALARA. Die palästinensische Nichtregierungsorganisation (NGO) ist ein wichtiger Partner in der Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz, Englisch Media and Information Literacy, kurz MIL, in den Palästinensischen Gebieten.
Über nationale und kontinentale Grenzen hinaus werden junge Menschen durch “MIL goes viral” auch in Tunesien, Libanon, Jordanien und Guatemala befähigt, Nachrichten kritisch einzuordnen und Falsch- und Desinformation entgegenzutreten. Das Besondere daran: Die Zielgruppe ist von Anfang an in Konzeption, Design und die Testphase involviert und gestaltet das Endprodukt so aktiv mit.
Mit Unterstützung der DW Akademie baut PYALARA ein Zentrum für Medienkompetenz in dem kleinen Dorf Jaba im Westjordanland auf. Einzigartig nicht nur in den Palästinensischen Gebieten, sondern im ganzen Nahen Osten. Das Zentrum wird mit den neuesten interaktiven Technologien ausgestattet, die spielerisches Lernen ermöglichen. Vier Themen stehen im Fokus: Hassrede, Cybermobbing, digitale Sicherheit und Desinformation. Medien kompetent konsumieren – das heißt Inhalte kritisch hinterfragen, aber auch selbst welche erstellen können. Besucherinnen und Besucher sollen sich beim Nachrichtensprechen ausprobieren oder in Workshops lernen, wie Journalismus funktioniert, und selbst Social-Media-Videos produzieren.
Die Realität sieht momentan allerdings anders aus: Aufgrund der weiter andauernden Einschränkungen in der Pandemie ist das Zentrum derzeit geschlossen. Umso wichtiger in dieser Zeit: Statt Desinformation, müssen Medienkompetenzen viral gehen. Und dazu will das Projekt “MIL goes viral” gezielt auch Messenger-Dienste nutzen. Hania Bitar weiß, wie sie junge Menschen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Sozialen Medien begeistert: „Sie werden noch mehr lernen, wenn wir ihnen viel Spaß bieten.”