Medien- und Journalismusausbildung | Media and Journalism Education | DW | 08.01.2024
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Einführung

Medien- und Journalismusausbildung

Journalistinnen und Journalisten konkurrieren mit Politik, Verbreitenden von Desinformation und anderen um die Gunst des Publikums. Ausbildungsprogramme geben ihnen das nötige Rüstzeug, um mithalten zu können.

Journalistinnen, Journalisten und Bürgermedienschaffende spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, den öffentlichen Dialog integrativer zu gestalten. Doch schrumpfende Medienbudgets und schnellere Produktionszyklen erschweren es ihnen, Qualitätsjournalismus zu produzieren, der das Vertrauen der Öffentlichkeit verdient. Das Internet hat außerdem Einnahmeströme verändert und bedroht die Lebensfähigkeit der Medien und die Gehälter der Journalistinnen und Journalisten. Als Reaktion darauf benötigen Medienschaffende zusätzliche Fähigkeiten, um innovative Formate und neue Vertriebskanäle zu produzieren.

Ausbildung als Priorität

Qualitätsjournalismus ist ein Schwerpunkt der DW Akademie, wobei die Medien- und Journalistenausbildung eines ihrer Handlungsfelder ist. Frei von politischen und wirtschaftlichen Zwängen können Journalismusschulen den Mediensektor an vorderster Front mitgestalten.

Die Schulen unterstützen Medienschaffende in allen Stadien ihrer Laufbahn: Journalismusstudierende, Community-Medienschaffende, Reporterinnen und Reporter in der Mitte ihrer Laufbahn, Chefredakteurinnen und Redakteure, sowie Medienmanagerinnen und -manager. Ausbildungsprogramme sind auf die Bedürfnisse des Umfelds zugeschnitten, in dem diese Medienschaffenden tätig sind, und zeigen, wie Qualitätsjournalismus sowohl der Öffentlichkeit als auch den Medienunternehmen selbst zugute kommt.

Medienschaffende benötigen fünf entscheidende Fähigkeiten, die Teil ihrer Ausbildung sein sollten: Grundlagen des Journalismus, Verständnis für die Rolle der Medien in der Gesellschaft, Technologie und innovative Formate, unternehmerischer Journalismus und Fachwissen.

Struktureller Ansatz der MJE

Gemeinsam mit Partnerorganisationen in unseren Zielländern tragen wir dazu bei, bestehende Ausbildungsstrukturen zu stärken und, wo nötig, neue zu entwickeln. Wir entwickeln Lehrpläne, die dazu beitragen, Innovationen in der Medienlandschaft zu verbreiten, und die Theorie und Praxis miteinander verbinden. Wir unterstützen Ausbildende dabei, sich über journalistische Trends und Methoden auf dem Laufenden zu halten, und arbeiten mit Community-Medien zusammen, um innovative Schulungen für benachteiligte Gruppen anzubieten. Darüber hinaus schaffen wir Netzwerke, die Pädagoginnen und Pädagogen, Medienorganisationen und die Zivilgesellschaft zusammenbringen, und nutzen menschenzentriertes Design, um Programme auf die Bedürfnisse der Zielgruppen zuzuschneiden.

Universitäten, Journalismusschulen und Ausbildungsprogramme, die Teil eines Netzwerks sind, können unabhängige Räume für die Ausbildung von Medienschaffenen anbieten. Hier können sie ohne Einmischung von außen über die Ziele des Journalismus nachdenken. Diese Institute benötigen einen rechtlichen Rahmen, um ihre Lehrpläne zu entwickeln und Qualitätsprogramme zu entwickeln. Die Unterstützung durch die Medienbranche ist wichtig, vor allem wenn junge Journalistinnen und Journalisten ihren Weg in den Beruf finden. Die Medien- und Journalismusausbildung benötigt auch ausreichende Ressourcen für die Entwicklung innovativer Programme, die allen Teilen der Gesellschaft offen stehen sollten.

Zusammenarbeit mit Partnern weltweit

Im südlichen Afrika unterstützt die DW Akademie ein Netzwerk von Medienfachleuten und Bildungseinrichtungen und entwickelt praxisnahe Lehrpläne, die es Journalistinnen und Journalisten ermöglichen, sich an das digitale Zeitalter anzupassen und vertrauenswürdige, ausgewogene Informationen zu liefern.

Universitäten im Libanon nutzen das Human-Centered Design, um innovative Ausbildungsprogramme für Journalistinnen und Journalisten zu entwickeln. Einige der Module beinhalten Spiele, um Lernenden komplexe Themen wie digitale Sicherheit zu vermitteln.

Ein besonderer Schwerpunkt ist es, MJE für benachteiligte Gruppen zugänglich zu machen. In Burkina Faso arbeiten wir mit kommunalen Radiosendern zusammen, um lokale Korrespondentinnen und Korrespondenten auszubilden, die über wichtige Themen für ländliche Gebiete und Binnengeflüchtete berichten. Ziel ist es, diesen Menschen zu helfen, sich in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen.

In Bolivien bieten digitale Lernplattformen mit Hilfe von Blended-Learning-Konzepten und Online-Kursen den Medienschaffenden aus ländlichen Gemeinden eine hochmoderne Journalismusausbildung. Außerdem arbeiten kollaborative Innovationslabors mit Medienfachleuten und der Zivilgesellschaft zusammen, um den partizipativen Journalismus zu unterstützen.

Die Wirkung von MJE

Durch das Experimentieren mit neuen Formen des Journalismus treibt MJE den Wandel voran und zeigt Medienschaffenden, wie Journalismus von öffentlichem Interesse auch die Lebensfähigkeit ihrer Medienunternehmen stärkt.

Hochwertige Journalismusausbildung trägt zu einem konstruktiven Dialog und einer integrativeren Gesellschaft bei. Im Zusammenspiel mit unseren anderen Handlungsfeldern verbessert sie:

  • die Qualität und Zuverlässigkeit der Informationen, die den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen
  • die Lebensfähigkeit von Medienunternehmen
  • die Innovation innerhalb des Mediensektors
  • die Widerstandsfähigkeit gegenüber (Selbst-)Zensur und Verstößen gegen digitale Rechte

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