Die DW-AKADEMIE zeigt ab Juli gleich mit zwei weiteren Kooperationsstellen in Lateinamerika Präsenz. In Guatemala und Kolumbien werden zwei Experten die Langzeitprojekte der DW-AKADEMIE unterstützen.
Martin Reischke
Bereits in der nächsten Woche wird der Berliner Journalist Martin Reischke für die DW-AKADEMIE und die Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) nach Guatemala ausreisen. Dort unterstützt er das Langzeitprojekt „Jugendradio“. GIZ und DW-AKADEMIE unterstützen dabei zwei guatemaltekische Dachverbände, die insbesondere die Interessen der Lokalradios in Guatemala vertreten“, so Reischke. Er soll vor allem Radiosendungen und -programme für Jugendliche aufbauen und beraten. Bislang hat er selbst als Radiojournalist gearbeitet, jetzt will er sein Wissen weitergeben. „Aber es ist eben nicht nur die fachliche Kompetenz, die hier eine Rolle spielt“. Letztendlich, sagt er „kommt es darauf an, wie man den Menschen begegnet“.
Das betont auch Ramon García-Ziemsen. Er wird in Zukunft das Langzeitprojekt der DW-AKADEMIE in Kolumbien unterstützen. Bislang war Ziemsen Leiter der DW-Kulturredaktion in Bonn. „Es geht darum, journalistische Techniken zu vermitteln, mit denen die Kollegen in ihren jeweiligen Umfeldern umgehen können“, beschreibt er. „Mir kommt es aber auch darauf an, gemeinsam mit den Kollegen auf Augenhöhe zu lernen.“
Ramon García-Ziemsen
Ziemsen wird insbesondere das Lokalmedienprojekt der DW-AKADEMIE in Kolumbien stärken. „Es wird auch darum gehen, herauszufinden, welche Funktion Journalisten haben können, gerade in einem konfliktträchtigen Umfeld wie Kolumbien. Ich will in diesem Zusammenhang Fragen finden und nicht Antworten vorgeben“.
Dienstsitz ist die Universidad del Norte in Barranquilla. Die Universität ist ein langjähriger Partner der DW-AKADEMIE, gemeinsam mit dem Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) wurde diese Kooperation auf die Beine gestellt. Neben der Beratung von lokalen Radio- und Fernsehstationen soll ein „diplomado“, ähnlich einem Volontariat eingerichtet werden.
„Diese Kooperationen sind ein weiterer Baustein des Bereichs Lateinamerika, der auf eine verzahnte Arbeit von Workshops, Beratungen und formaler Ausbildung in Langzeitprojekten setzt“, so Petra Berner, Leiterin des Bereiches Lateinamerika der DW-AKADEMIE. „Für uns ist es wichtig, die Projekte kontinuierlich begleiten zu können und direkten Kontakt zu unseren Partner zu haben. Außerdem gibt uns die Präsenz vor Ort die Möglichkeit, die Situation der Journalisten in den jeweiligen Ländern deutlich besser einzuschätzen“, erläutert Petra Berner.
Erfolge dieser Strategie sind bereits sichtbar: Seit Juli 2010 koordiniert der Journalist und Trainer Peter Deselaers Projekte der DW-AKADEMIE in Bolivien – ebenfalls in Kooperation mit der GIZ und einer lokalen Universität.