Generation Africa: CIVIS Medienpreis für "The Last Shelter"

Die Jury des CIVIS Medienpreises zeichnete "The Last Shelter", einen Dokumentarfilm aus dem Projekt "Generation Africa" mit dem Top Preis aus. Der Film wird ab September auch bei DW Documentary zu sehen sein.

Filmfestival AFRIKAMERA 2022 l The last Shelter
Filmszene aus "The Last Shelter" von Regisseur Ousmane SamassékouBild: AFRIKAMERA 2022

Regisseur Ousmane Samassékou portraitiert in seinem zweiten Langdokumentarfilm die Bewohner im "Haus der Migranten", einer caritativen Einrichtung in Gao im westafrikanischen Mali. Zehntausende Migrantinnen und Migranten aus allen Teilen Afrikas passieren jedes Jahr die Stadt und machen dort zwischen halbtrockener Sahelzone und der Wüste Sahara Rast. Samassékou begegnet seinen Protagonistinnen und Protagonisten auf Augenhöhe und zeigt den Zwiespalt, dem sie ausgesetzt sind. 

Filmstill The Last Shelter
Esther (Mitte) rechnet für eine andere Bewohnerin ihr Alter auf dem Smartphone aus (Standbild aus „The Last Shelter“ von Ousmane Samassékou) Bild: OusmaneSamassékou/Les films du balibari/STEPS/DS Productions

Mit seinem Werk gewann Samassékou nun den mit 15.000 Euro dotierten CIVIS Medienpreis. Die Jury nannte den Film „ein Meisterwerk über Menschen unterwegs, am Südrand der Sahara, über ihre Träume und Traumata. Die einen sind noch voller Hoffnung auf ein glücklicheres Leben in Europa oder anderswo, die anderen sind gestrandet und auf dem Rückweg nach Hause. Die Dokumentation erzählt von den Schicksalen dieser Migrant:innen, einfühlsam, aber nie aufdringlich, nah, aber nie übergriffig. Eine Dokumentation, eindringlich wie wenige andere." 

CIVIS, Europas Medienpreis für Migration, Integration und kulturelle Vielfalt, zeichnet Programmleistungen im Radio, Fernsehen, Internet aus, die das friedliche Zusammenleben in der europäischen Einwanderungsgesellschaft fördern. 

Filmstill The Last Shelter
Hoffnungen, Träume und Schicksale verlieren sich in den Weiten der Sahara Wüste (Standbild aus „The Last Shelter“ von Ousmane Samassékou) Bild: OusmaneSamassékou/Les films du balibari/STEPS/DS Productions

Generation Africa 

Das Projekt Generation Africa wird seit 2018 mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) von der DW Akademie unterstützt. Die südafrikanische Nichtregierungsorganisation STEPS konzipierte Generation Africa, um das Thema Migration aus afrikanischer Perspektive zu erzählen und diese Geschichten einem Weltpublikum zugänglich zu machen. STEPS steht für "Social Transformation and Empowerment Projects". 

Die Organisation initiiert und unterstützt Filmprojekte, um mit den entstehenden Dokumentarfilmen Gespräche anzustoßen, aufzuklären und benachteiligten Gruppen eine Stimme zu geben. Denn die nichtafrikanische Welt sieht Migration hauptsächlich als Problem und grenzt sich ab.

Die Filmindustrie im globalen Süden stärken

Die teilnehmenden Filmschaffenden aus 16 Ländern Afrikas wurden von Expertinnen und Experten in den Bereichen Stoffentwicklung, Dramaturgie, Produktion und Postproduktion begleitet. Ausbildungs- und Fördermaßnahmen setzt das Team Film Industries der DW Akademie gezielt ein, um gemeinsam mit Partnern Filmindustrien in Ländern des globalen Südens zu stärken. Erregen die afrikanischen Filmproduktionen weltweit Aufmerksamkeit, können sich dadurch auch die beruflichen Möglichkeiten für lokale Filmschaffende verbessern.

"The Last Shelter" ansehen

Der deutsch-französische Sender Arte bietet die Dokumentarfilme aus Generation Africa als Video on Demand in seiner Mediathek an. Ab September wird The Last Shelter auch bei DW Documentary zu sehen sein.

Um die Filme und ihre Themen rund um Flucht und Migration besprechen zu können, organisiert STEPS Vorführungen in afrikanischen Gemeinden. Auf dem gesamten afrikanischen Kontinent können die Filme außerdem kostenlos über den Streaming-Dienst von STEPS AfriDocs.net angesehen werden.