Am Mittwoch, 11. September 2024, ist der neue Studiengang „Master francophone en journalisme international” (MFJI) mit einem Festakt in der Französischen Botschaft in Berlin eröffnet worden.
Sie kommen aus Marokko, Tunesien, dem Senegal, Burkina Faso und der Côte d’Ivoire: die zehn Studierenden des ersten Jahrgangs des MFJI, der zum Wintersemester 2024/25 in Bonn beginnt. Es sind junge Nachwuchsjournalistinnen und –journalisten aus dem französischsprachigen Afrika, die ihre Ausbildung im Ausland fortsetzen möchten, um anschließend zur Stärkung der Medien in ihren Heimatländern beizutragen.
Die ersten zehn MFJI-Studierenden kommen aus Marokko, Tunesien, dem Senegal, Burkina Faso und der Côte d’Ivoire.
Der MFJI ist eine Kooperation der École Publique de Journalisme de Tours (EPJT), der Universität Tours und der DW Akademie. Er richtet sich an Medienschaffende aus französischsprachigen Ländern Nord- und Westafrikas. Die DW Akademie bietet den MFJI auf Basis ihrer langjährigen Erfahrung mit dem englischsprachigen Studiengang International Media Studies an, der ebenso wie der MFJI vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziell gefördert wird.
François Delattre, Botschafter Frankreichs in Deutschland: „Der französischsprachige Masterstudiengang in internationalem Journalismus ist eine großartige Initiative der DW Akademie und der École Publique de Journalisme de Tours, die ich sehr begrüße. Er ist ein wunderbares Beispiel für die deutsch-französische Kooperation, die über die bilaterale Zusammenarbeit hinausgeht und sich vor allem an junge Menschen in den nord- und westafrikanischen Ländern richtet. Die Einführung dieses Masterstudiengangs zeugt schließlich von einem echten Interesse jenseits des Rheins an der Förderung des frankophonen Journalismus. Ich habe mich sehr gefreut, die ersten Studierenden des Programms in der Französischen Botschaft begrüßen zu dürfen. Ich wünsche dem Programm und denen, die davon profitieren, von ganzem Herzen viel Erfolg.“
Dr. Bärbel Kofler MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: „Desinformation ist eine große Herausforderung unserer Zeit. Deshalb brauchen wir gut ausgebildete Journalistinnen und Journalisten. Denn wie sollen gute Entscheidungen getroffen werden und wie sollen Wahlen fair ablaufen, wenn niemand Fakten von Gerüchten oder Manipulationsversuchen trennen kann? Daher sind unabhängige Qualitätsmedien, die faktenbasiert berichten, von zentraler Bedeutung für die Willensbildung in einer Demokratie. Sie spielen damit auch eine Schlüsselrolle für eine globale nachhaltige Entwicklung.“
Peter Limbourg, Intendant Deutsche Welle (DW): „Mit dem MFJI befähigen wir talentierte Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten, in ihren Heimatländern die Presse-, Informations- und Meinungsfreiheit zu stärken. Der neue Masterstudiengang passt damit perfekt zu Zielen und Selbstverständnis der DW Akademie und der Deutschen Welle. Freie Medien brauchen gut ausgebildete Fachkräfte – wir sind stolz, mit dem MFJI zur Kompetenzbildung beitragen zu können. Mit der EPJT haben wir einen in Frankreich und der frankophonen Welt anerkannten Partner dafür gefunden.“
Dr. Laurent Bigot, Leiter École Publique de Journalisme de Tours: „Der MFJI ist eine Fortsetzung der Kooperationen, die die EPJT bereits seit vielen Jahren in einer Vielzahl von Ländern Afrikas zugunsten der Ausbildung und Stärkung von Journalistinnen und Journalisten und Medien, sowie zur Bekämpfung von Desinformation unternimmt. Die Zusammenarbeit mit der DW Akademie in diesem Bereich wird zweifellos die Wirkung unserer Programme zugunsten eines frankophonen Qualitätsjournalismus stärken.”
Als weiterbildender Masterstudiengang richtet sich der MFJI an französischsprachige Nachwuchsfachkräfte im Mediensektor, die ihre Kompetenz im Bereich Journalismus und Medienmanagement sowie ihre fachliche und internationale Perspektive stärken möchten. Das Programm wendet sich primär an Medienschaffende aus frankophonen Ländern in Nordafrika und Westafrika. Dazu zählen insbesondere Tunesien, Marokko, Côte d’Ivoire, Senegal und Burkina Faso.
Der neue Masterstudiengang wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert. Die Studierenden erhalten ein Stipendium, das die Studien- und Lebenshaltungskosten während der zwei Jahre abdeckt.
Der Master francophone en journalisme international ist ein zweijähriger Vollzeit-Masterstudiengang und wird an drei Standorten konsekutiv durchgeführt: in Bonn und Tours (Frankreich) sowie im jeweiligen Herkunftsland der Studierenden.
Die ersten beiden Semester finden an der DW Akademie in Bonn statt. Das Curriculum besteht aus fünf Säulen: journalistische Praxis; Fachjournalismus; Medienmanagement; Medien, Gesellschaft und Information sowie Sprach- und Ausdruckskompetenz.
Anschließend verbringen die Studierenden das dritte und einen Teil des vierten Semesters an der École Publique de Journalisme de Tours. Sie nehmen dort an Seminaren des regulären Masterstudiums Journalismus der EPJT teil. Sie haben in diesem Ausbildungsabschnitt die Möglichkeit, sich auf ein bevorzugtes Medium zu spezialisieren. Das Studium an den Standorten in Bonn und Tours bietet den ausländischen Studierenden neben der internationalen Ausrichtung des Masters eine weitere Möglichkeit, ihre Perspektiven zu erweitern.
Der Abschluss des vierten Semesters besteht aus einem dreimonatigen studienbegleitenden Praktikum im Heimatland, das bei einem Projektpartner der DW Akademie absolviert werden kann. Der Abschluss erfolgt ebenso im Heimatland, um den (Wieder-)Einstieg in den dortigen Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Absolventinnen und Absolventen ein französisches Masterzeugnis, verliehen durch die Universität Tours sowie ein von der DW Akademie und der EPJT gemeinsam ausgestelltes Abschlusszeugnis.
Die École Publique de Journalisme de Tours (EPJT – Université de Tours) gehört zu den 14 vom französischen Journalistenverband anerkannten Hochschulen für Journalismus. Sie verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Aus- und Weiterbildung von Journalistinnen und Journalisten in Frankreich und in der französischsprachigen Welt. Sie hat sich auf die Themen Medien- und Informationskompetenz, Faktencheck und Bekämpfung von Desinformation spezialisiert.
Der neue Studiengang ergänzt das bisherige englischsprachige Studienangebot der DW Akademie. Im Jahr 2009 wurde komplementär zu den regionalen Medienentwicklungsprojekten der DW Akademie der Masterstudiengang International Media Studies am Standort Bonn aufgenommen. Der Studiengang wird in Kooperation mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Universität Bonn durchgeführt. Seit Beginn des Masterstudiengangs konnten mehr als 260 Medienexpertinnen und -experten, primär aus Kooperationsländern des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit sowie weiteren Transformations- und Entwicklungsländern, erfolgreich ausgebildet werden. Das englischsprachige Masterprogramm nimmt jährlich ca. 30 Studierende auf.