DW Akademie: Strategischer Plan 2022 - 2025
Die DW Akademie setzt sich gemeinsam mit Organisationen aus der ganzen Welt dafür ein, freie Medien, gegenseitiges Verständnis und globalen Wissensaustausch zu fördern. Vor dem Hintergrund von Konflikten, Krisen und Angriffen auf die Demokratie erfordert diese Aufgabe Mut und Entschlossenheit. Das gilt insbesondere angesichts der Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
In vielen Teilen der Welt nehmen Attacken auf Medienschaffende zu. Grund dafür sind vor allem bewaffnete Konflikte und politisch fragile Räume. In diesem Zusammenhang ist die DW Akademie stolz darauf, Teil der neu gegründeten Hannah-Arendt-Initiative zu sein. Das Netzwerk zivilgesellschaftlicher Organisationen schützt und unterstützt Journalistinnen und Journalisten aus Afghanistan, der Ukraine, Russland und Belarus, die vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt sind.
Die Initiative wird gefördert vom Auswärtigen Amt und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Zu den Pilotprojekten gehören Trainingsmaßnahmen, regionale Stipendienprogramme und Zentren für Exiljournalismus im Ausland. Hinzu kommen Angebote für in Deutschland lebende Exiljournalistinnen und -journalisten.
Desinformation bleibt auf der Agenda
Auch das Thema Desinformation bleibt weit oben auf der Agenda der DW Akademie. Es existieren gute Ansätze, um dieser Herausforderung entgegenzutreten. Dennoch ist die Lage in vielen Partnerländern schwierig, der öffentliche Diskurs vergiftet. Wir sind überzeugt: Um Desinformation zu bekämpfen, braucht es freie und vielfältige Mediensysteme. Es braucht gut informierte, medienkompetente Bürgerinnen und Bürger sowie starke Medienselbstregulierung. Nur so sind Gesellschaften gewappnet gegen Hetze, Spaltung und antidemokratische Kampagnen.
Die DW Akademie engagiert sich auch weiterhin hartnäckig für eine Welt ohne Diskriminierung. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Geschlechtergerechtigkeit. Frauen sind Motor menschlicher Entwicklung. Deshalb setzt sich die DW Akademie für eine Welt ein, in der alle Frauen und Mädchen gleichberechtigten Zugang zu Informationen haben und ihre Meinung online und offline frei und ohne Angst äußern können.
Neue Unsicherheiten
Die DW Akademie erwartet, dass die folgenden Jahre neue Unsicherheiten mit sich bringen werden. Klima- und Umweltkrise, erzwungene Migration, Armut oder Hunger bleiben Schlüsselherausforderungen für die menschliche Entwicklung. Fest steht: Krisen können nur bewältigt werden, wenn alle Betroffenen Zugang zu verlässlichen, konstruktiven und konfliktsensiblen Informationen haben. So können gegenseitiges Verständnis, Konfliktlösung und sozialer Zusammenhalt gelingen.
In diesem Zusammenhang gilt es, Entwicklungen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz genau zu verfolgen. Wir erwarten hier neue revolutionäre Veränderungen in der Nutzung und Verbreitung von Informationen im digitalen Zeitalter. Auch anhaltende Trends wie der wachsende digitale Autoritarismus und demokratische Rückschritte in Ländern rund um die Welt gehören zu den derzeit wichtigsten globalen Herausforderungen.
Die DW Akademie engagiert sich mit Nachdruck für den Schutz der Meinungsfreiheit online und offline, den Zugang zu Informationen sowie die Sicherheit von Reporterinnen und Reportern. Sie fordert die sofortige Freilassung inhaftierter Medienschaffender und ein Ende der Straflosigkeit bei Verbrechen gegen Journalistinnen und Journalisten. Dass die DW selbst in mehreren Ländern zensiert wird, verstärkt unsere Entschlossenheit.
Die DW Akademie will ihre Präsenz in Partnerländern mithilfe ihres vielfältigen Netzwerks aus Partnerorganisationen in nahezu allen Teilen der Welt weiter ausbauen. Gemeinsam fördern wir menschliche Entwicklung durch die Stärkung von Meinungsfreiheit, Qualitätsjournalismus, gleichberechtigter gesellschaftlicher Teilhabe, friedlicher Konfliktlösung und guter Regierungsführung.
Der vorliegende Strategische Plan 2022-2025 der DW Akademie ist von der gesetzlich geforderten Aufgabenplanung 2022-2025 der Deutschen Welle abgeleitet, die der Rundfunkrat am 17. März 2023 mit Zustimmung des DW-Verwaltungsrats beschlossen hat.