DW Akademie hofft auf baldige Rückkehr in den Südsudan | Afrika | DW | 15.01.2014
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Afrika

DW Akademie hofft auf baldige Rückkehr in den Südsudan

Angesichts der anhaltenden Kämpfe im Südsudan sind drei Mitarbeiter der DW Akademie evakuiert worden. Die DW leistet dort mit umfangreichen Projekten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Mediensektors.

Südsudan Kämpfe Flüchtlinge in Bor

Südsudanesische Flüchtlinge am Stadtrand der Provinzhauptstadt Bor

Drei Medienberater der DW Akademie sind Mitte Dezember vergangenen Jahres mit einem Sonderflug aus Juba nach Nairobi evakuiert worden. Koordiniert wurde die Aktion, bei der rund 160 Deutsche außer Landes gebracht wurden, von der Deutschen Botschaft in Juba und dem Krisenstab des Auswärtigen Amtes in Berlin. Bei den heftigen Gefechten zwischen Regierungstruppen und Rebellen sollen bislang mehr als tausend Menschen getötet worden sein, etwa 400.000 Menschen sind auf der Flucht.

Kurz vor Ausbruch der Unruhen waren Mitarbeiter der DW Akademie zu Beratungsgesprächen nach Juba gereist. André Surén, der seit 2007 regelmäßig in der Region für die DW Akademie tätig ist, wurde wie auch seine Kollegen von den plötzlichen Kämpfen überrascht. "Es war absolut nicht vorhersehbar. Auch bei den Vereinten Nationen hat, soweit wir das mitbekommen haben, keiner damit gerechnet", so Surén.

DW Akademie baut Radiostation im Südsudan in der Stadt Bor auf

Neugegründete Radiostation in Bor

Die DW Akademie unterstützt im Sudan und Südsudan seit mehr als sieben Jahren die Entwicklung eines professionellen Mediensektors. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Arbeit liegen vor allem im Radiobereich. Hier begleitet die DW Akademie den Aufbau sowohl des staatlichen Rundfunks des Südsudans als auch einiger privater und zivilgesellschaftlicher Sender im Land; die Projekte werden überwiegend vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.

Im Auftrag des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) baut die DW Akademie zudem gemeinsam mit Partnerorganisationen einen Radiosender nach öffentlich-rechtlichem Vorbild in der Provinz Jonglei State auf. In der stark umkämpften Provinzhauptstadt Bor war bislang Pernille Baerendtsen als ständige Mitarbeiterin vor Ort, die nun ebenfalls evakuiert werden musste.

Baerendtsen konnte die südsudanischen Partner darin unterstützen, die Radiostation in Bor in Betrieb zu nehmen. Zunächst wurde drei Stunden am Tag gesendet, eine Ausweitung auf ein Vollprogramm war in Planung. "Den Kollegen vor Ort fehlt es vor allem an Training und praktischer Erfahrung. Wir hatten mit der Radiostation gerade ein wichtiges Fundament für eine unabhängige Berichterstattung gelegt", so Pernille Baerendtsen. Viele der rund 35 Mitarbeiter seien bereits vom Bürgerkrieg, der 2011 durch die Staatsgründung des Südsudans beendet worden war, gezeichnet. Nun seien die meisten von ihnen erneut auf der Flucht. "Ich habe Kontakt zu einigen unserer Partner. Viele von ihnen haben Bor verlassen und sind in die umliegende Moorlandschaft, in einen UN-Compound oder nach Uganda oder Kenia geflohen."

In der derzeitigen Situation ist unklar, wann das Projekt wieder aufgenommen werden kann. "Wir hoffen, dass sich die Sicherheitslage möglichst schnell wieder beruhigt und wir mit unserer Arbeit fortfahren können", sagt Patrick Leusch, Leiter Internationale Kooperationen der DW Akademie. Die erneuten Ausschreitungen würden deutlich machen, wie wichtig Trainings in konfliktsensitiver Berichterstattung seien. "Gerade in einer instabilen Provinz wie Jonglei ist es wichtig, dass unsere Projektpartner so schnell wie möglich wieder auf Sendung gehen können, um mit einer ausgewogenen Berichterstattung zur Friedenssicherung beizutragen", so Leusch.

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  • Datum 15.01.2014
  • Autorin/Autor Nadine Wojcik
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  • Permalink https://p.dw.com/p/1Aqfp
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