Sie tritt seit Jahren für die Pressefreiheit in ihrem Land ein und wurde nun für ihren Einsatz geehrt: In Berlin hat Luz Mely Reyes den diesjährigen Deutsch-Französischen Menschenrechtspreis bekommen.
Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte am 10. Dezember verlieh Außenminister Heiko Maas am Dienstag in einer Feierstunde im Auswärtigen Amt in Berlin den Deutsch-Französischen Menschenrechtspreis an die venezolanische Investigativjournalistin Luz Mely Reyes – stellvertretend für insgesamt 15 Preisträgerinnen und Preisträger. Mely Reyes gründete 2015 – nachdem sie wegen der Berichterstattung über Kraftstoffmangel in Venezuela von der Regierung unter Druck gesetzt wurde – mit zwei weiteren Kolleginnen „Efecto Cocuyo“, eine unabhängige Online-Medienplattform, die unter anderem über Korruption im Land berichtet.
Mehr Schutz für Investigativjournalisten
„Ich bin sehr geehrt. Aber ich sehe diesen Preis nicht nur als Würdigung meiner persönlichen Arbeit, sondern als Würdigung der Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen in Venezuela“, sagte Reyes bei der feierlichen Verleihung des Preises im Auswärtigen Amt. Mely Reyes forderte zudem einen stärkeren Schutz für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten in Ländern wie Venezuela, Mexiko und Nicaragua und weiteren lateinamerikanischen Ländern. „Sie haben Mut und Sie machen Mut. Dafür danke ich Ihnen“, sagte Außenminister Maas.
Efecto Cocuyo ist eine lokale Partnerorganisation der DW Akademie. „Wir gratulieren Luz Mely Reyes von ganzem Herzen. Sie setzt sich seit vielen Jahren für einen unabhängigen Journalismus und Pressefreiheit in Venezuela ein – und gerät damit immer wieder unter Druck“, sagt Rodrigo Villarzú, Leiter des Bereichs Lateinamerika der DW Akademie.
Festival Cocuyo: Kommunikation und Innovation in Venezuela
Im Rahmen eines Projektes des Auswärtigen Amtes veranstaltet die DW Akademie gemeinsam mit Efecto Cocuyo und weiteren lokalen Partnern vom 12. bis 13. Dezember das „Festival Cocuyo“ in Caracas. Dieses findet bereits zum zweiten Mal statt und ist die Veranstaltung für Innovation und Kommunikation in Venezuela. An beiden Tagen können sich die Teilnehmenden mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten für Kommunikation und Innovation austauschen und so Netzwerke für unabhängigen Journalismus in der Region knüpfen.
Deutschland und Frankreich vergeben seit 2016 jährlich gemeinsam den Deutsch-Französischen Preis für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit an 15 Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger. Mit dem Preis setzen die Länder ein deutliches Signal für ihr Engagement und ihre gemeinsame Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte. Die Veranstaltung wurde in diesem Jahr moderiert von Michaela Küfner, Deutsche Welle.