Welche Elemente sind notwendig für konstruktiven Journalismus? Welche Fallstricke gibt es in der lösungsorientierten Berichterstattung? Und kann jede Geschichte lösungsorientiert erzählt werden? Dies sind nur einige der Fragen, die die Teilnehmenden des Constructive Journalism Fellowship diskutieren.
18 Trainingstage beinhaltet das Programm, verteilt über einen Zeitraum von vier Monaten. Neben den Online-Trainings erarbeiten die Teilnehmenden eigene praktische Projekte, im Zuge derer sie über lokale Lösungsansätze während der Corona-Pandemie berichten. Hierbei erhalten sie finanzielle Unterstützung und werden von Mentorinnen und Mentoren persönlich betreut.
Es ist das erste Programm dieser Art der DW Akademie und wurde für TV-, Video- und Fotojournalistinnen und -journalisten in Afrika und der MENA-Region entwickelt. Die Fellows kommen aus zehn Ländern, haben unterschiedliche Religionen, kulturelle Hintergründe und arbeiten in einer Vielzahl journalistischer Felder. Aber sie eint eine Leidenschaft: Geschichten lösungsorientiert zu erzählen.
Manche haben selbst erfahren, wie Medien soziale Spannungen verschlimmern können, andere haben schlicht genug vom Credo ‚nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten‘.
Besonders während der Corona-Pandemie sehen sie den Bedarf an nuancierter, kontextualisierter und lösungsorientierter Berichterstattung. Das Fellowship unterstützt sie dabei, genau dies umzusetzen.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Seyram Abla De-Souza, TV-Journalistin, Ghana
Seyram ist das Credo ‚nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten‘ leid. „Ich möchte, dass meine Reportagen Hoffnung wecken“, sagt sie. Sie ist zuversichtlich, dass das Fellowship ein Wendepunkt in ihrer Karriere wird. Eines Tages möchte sie eine eigene Journalistenschule betreiben und ihr Wissen über konstruktiven Journalismus an andere weitergeben.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Aminata Drynie Bockarie, Filmemacherin, Sierra Leone
Aminata will in ihrer Heimat Sierra Leone Menschen eine Stimme geben, die sonst nicht gehört werden. „Ich habe die Mittel, der Welt zu zeigen, dass mein Land nicht nur von den schlechten, sondern auch von den guten Geschichten geprägt ist“, sagt sie. Sie berichtet über eine Krankenschwester auf dem Land, die in ihrer Freizeit weit fährt, um Menschen über Impfstoffe aufzuklären.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Hanan Youssef, Filmemacherin, Ägypten
Hanan hat schon mit Rebellen und Krokodiljägern gedreht und lässt sich nicht so leicht einschüchtern. Sie ärgerte sich über die negative Berichterstattung in einigen ägyptischen Medien und beschloss, selbst eine Veränderung herbeizuführen: „Als optimistischer Mensch arbeite ich hart daran, die Chance jeder Herausforderung zu nutzen“, sagt sie. Und genau das tut sie mit ihren Filmen.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Gordwin Odhiambo, Fotograf, Kenia
Gordwin hat in Kibera, dem größten Slum Kenias, ein Fotografenkollektiv gegründet und gewann vor kurzem den ‚East Africa Photojournalism Award‘. „Ich wünsche mir, dass einheimischen Journalistinnen und Journalisten mehr Plattformen gegeben werden, um zu zeigen, wie wichtig ihre Arbeit ist“, sagt er. Er möchte das, was er im Fellowship lernt, an andere weitergeben.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
MJ Daoud, Multimedia-Journalistin, Libanon
MJ gründete „Labneh and facts“, eine Online-Plattform für junge Menschen, die konstruktive Nachrichten und Fakten über den Libanon veröffentlicht. „Ich möchte die Erzählweise verändern, weg von einer Untergangsstimmung hin zu Lösungen“, sagt sie. Während des Fellowships will sie mit Gleichgesinnten in Kontakt treten und eine Gemeinschaft konstruktiver Medienschaffender aufbauen.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Ras Moses Mutabaruka, Regisseur, Redakteur, Kenia
Ras Moses hat die konstruktive Online-Plattform „TAP-Magazin“ gegründet und erzählt dort positive Geschichten vom afrikanischen Kontinent. „Konstruktiver Journalismus ist wichtig, weil die Berichterstattung bestimmt, wie wir uns selbst sehen und wie die Welt uns sieht“, sagt er. Mit Hilfe seines Magazins hofft er, die Wahrnehmung Afrikas in der Welt zu verändern.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Miriam Watsemba, Fotojournalistin, Uganda
Miriam glaubt, dass der konstruktive Journalismus viel Potential hat: „Durch ihn wird ein Platz am Tisch derer geschaffen, die Entscheidungen fällen“, meint sie. Ihre Ziele für das Fellowship sind ehrgeizig: „Ich möchte, dass dieses Stipendium ein echter Wendepunkt auf meinem journalistischen Weg ist.“
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Faith Sudi Wamalwa, Journalistin, Kenia
Als Reporterin hat Faith schon belastende Erfahrungen machen müssen: Während einer Recherche wurde sie stundenlang als Geisel genommen, um Lösegeld zu bekommen. Aber sie liebt ihren Job immer noch. Denn ihre Leidenschaft ist es, die Welt zu einem besseren Ort zu machen – mit Hilfe des Journalismus. „Mein größtes Ziel ist es, das Leben anderer durch meine Geschichten zu verändern“, sagt sie.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Kefilwe Monosi, Fotojournalistin, Botswana
Kefilwe war bereit, einen hohen Preis zu zahlen, um dem konstruktiven Journalismus nachzugehen: Sie hatte einen sicheren Job in einer Nachrichtenredaktion – entschied sich aber, aufzuhören und freiberuflich eigene, lösungsorientierte Foto-Essays zu produzieren. Während des Fellowships berichtet sie über junge Menschen in Botswana, die während der Pandemie ein neues Unternehmen aufbauten.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Femi Amogunla, Fotograf, Nigeria
Was passiert eigentlich nach der Veröffentlichung einer Geschichte? Welche Auswirkungen hat sie auf das Publikum? Femi ist vom konstruktiven Journalismus fasziniert, weil er genau diese Fragen aufwirft. Im Rahmen des Stipendiums berichtet er über einen engagierten Nigerianer im Rollstuhl, der anderen Menschen mit Behinderung dabei hilft, Zugang zu Covid-Impfstoffen zu bekommen.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Lourdes Walusala, Journalistin, Kenia
Vor einigen Jahren war es soweit: Lourdes konnte düstere Nachrichten nicht mehr ertragen. Seitdem konzentriert sie sich mit einem lösungsorientierten Ansatz auf Frauen- und Gesundheitsthemen. Für das Stipendium wird sie über einen besonderen Krankenwagen berichten, der seit der Pandemie eingesetzt wird, um schwangere Frauen zu unterstützen.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Sumeya Gasa, Multimedia-Journalistin, Südafrika
Medien sind für Sumeya untrennbar mit der Gesellschaft verbunden. „In Südafrika verschärfen Medien manchmal bestehende soziale Probleme“, sagt sie. Zeit, etwas zu ändern: Sumeya möchte eine eigene Medienplattform schaffen, die sich auf konstruktiven Journalismus konzentriert und hofft, dass ihr das Stipendium die Werkzeuge dazu an die Hand gibt.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Isaac Kaledzi, TV-Journalist, Ghana
Isaac arbeitet als freier Journalist für die DW und andere Medien. Er glaubt, dass es im Journalismus nicht nur darum geht, Missstände in einer Gesellschaft aufzudecken, sondern auch aufzuzeigen, wie die Herausforderungen und Probleme gelöst werden können.
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Constructive Journalism Fellowship – Das sind die Teilnehmenden 2021/22
Toka Qassem, Multimedia-Journalistin, Ägypten
Seit sie einen konstruktiven Ansatz verfolgt, ist Tokas Arbeit als Multimedia-Journalistin für sie viel spannender und erfüllender geworden. „Wenn ich eine Geschichte veröffentliche und von Fremden gefragt werde, wie sie bei der dargestellten Lösung helfen können, dann habe ich die Botschaft erfolgreich vermittelt“, sagt sie.
Das Projekt ist Teil der Initiative „Transparenz und Medienfreiheit - Krisenresistenz in der globalen Pandemie“, das mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird.