In Libyen unterstützt die DW Akademie die Versorgung mit faktenbasierter Information, Verifizierung, den Aufbau von Medienkompetenz und die Sicherheit von Medienschaffenden.
Seit dem Sturz von Muammar Gaddafi im Jahr 2011 ist Libyen politisch gespalten und von Unsicherheit geprägt, was den Übergang zur Demokratie erschwert. Bewaffnete Gruppen haben lokale Machtzentren gebildet und beeinflussen die politischen Entwicklungen. Im Jahr 2024 belegt Libyen auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen Platz 143 von 180.
Die libyschen Medien sind häufig mit verschiedenen Konfliktparteien verbündet, was die redaktionelle Unabhängigkeit beeinträchtigt. Staatliche Sender dienen als Propagandainstrumente, und private Sender, die in der Regel aus dem Ausland finanziert werden, verfolgen eine klare politische Agenda. Soziale Medien, darunter Facebook, Instagram und TikTok, sind die wichtigsten Informationsquellen für die libysche Bevölkerung und werden von den am Konflikt beteiligten Parteien intensiv genutzt.
Die DW Akademie ist seit 2011 in Libyen tätig und fördert traditionelle und nicht-traditionelle Medien und Journalistinnen und Journalisten. Der Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung von Medienschaffenden und Fact-Checkerinnen und –Checkern, der Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz und der Förderung des Zugangs zu unabhängigen Informationen - insbesondere für Frauen und benachteiligte Gruppen.
Seit 2021 hat sich der Schwerpunkt auf die Bekämpfung digitaler Desinformation und die Verbesserung der Medienkompetenz der libyschen Bevölkerung verlagert. Da Desinformation und Hassrede über die Landesgrenzen hinausgehen, wurden die Aktivitäten auf die Region ausgeweitet – die DW Akademie unterstützt dort mittlerweile über 3.000 Journalistinnen, Journalisten und Medienschaffende bei der Förderung des Friedens durch digitale Berichterstattung. Die Gewährleistung der Sicherheit von Medienschaffenden durch Schulungen in psychischer Gesundheit und digitaler Sicherheit ist ein wesentlicher Bestandteil aller Initiativen.
Mittelgeber: Europäische Union (EU), Auswärtiges Amt (AA)
Program Director: Susanne Stephan-Pohscheidt
Standorte: Tunesien und Libyen, sowie Palästinensische Gebiete, Jordanien, Libanon und Algerien
Partner: Leaders International & Leaders Organisation, Elbiro Media Foundation
Schwerpunkte: Zugang zu Informationen, Frieden durch digitale Berichterstattung, Sicherheit von Medienschaffenden, Kampf gegen digitale Desinformation, faktenbasierter Journalismus, Fact-Checking, Medien- und Informationskompetenz