Informationsfreiheit, Bürgerjournalismus, gesellschaftliche Teilhabe - die DW Akademie verstärkt ihre Arbeit in Ghana mit einer in Accra neu eröffneten Außenstelle.
Bei der Eröffnung der Außenstelle in Accra: Nana King , lokale Mitarbeiterin der DW Akademie in Ghana, zusammen mit Ute Schaeffer, Christoph Retzlaff, Natascha Schwanke, Daniel Blank
"Diese Außenstelle ist ein Meilenstein für die DW Akademie und für unsere deutsche Entwicklungszusammenarbeit. Denn sie zeigt, wie umfassend und engagiert diese Zusammenarbeit ist", sagte der deutsche Botschafter in Ghana, Christoph Retzlaff bei der Eröffnung. Damit nahm er auch Bezug auf zahlreiche Projekte, die ghanaische Partnerorganisationen gemeinsam mit der DW Akademie umsetzen. Unter den 130 Gästen waren hochrangige Vertreter aller wichtigen ghanaischen Medienorganisationen, sowie Vertreter aus Zivilgesellschaft und Politik.
Die Feierlichkeiten beinhalteten auch eine offene Diskussion zum Thema: "Verify it! – Reporting "Truth" in the Digital Age". Das Thema Verifizierung ist für Ghanas Medien hochrelevant und wurde insbesondere von den anwesenden investigativen Journalisten angeregt diskutiert. Denn der öffentliche, manipulierbare Diskurs in den sozialen Netzwerken stellt Journalisten vor neue Herausforderungen. Wie können sie mit der Flut an Informationen in den sozialen Medien mithalten? Wie kann man Informationen der digitalen Welt auf Glaubwürdigkeit überprüfen? Fragen, die in diversen Projekten der DW Akademie in Ghana eine große Rolle spielen, insbesondere mit Blick auf die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Dezember.
Anlaufstelle für Medienschaffende
So appellierte der Journalist Manasseh Azuri Awurri an die ghanaischen Medienorganisationen, mehr Ressourcen für investigative Recherche und gründliche Faktenüberprüfung zur Verfügung zu stellen. "Fakten überprüfen bedeutet, auch das Außergewöhnliche zu wagen“, erklärte der Journalist Raymond Acquah von „Fact-Check Ghana“, einer Verifizierungplattform, auf der beispielsweise im Vorfeld der Wahlen Statements von Politikern auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden.
"Diese Veranstaltung und auch die Diskussion zeigen genau, wie wir unsere Arbeit gestalten wollen: Nutzbringend, dialogorientiert, Inhalte und Aktivitäten liefernd, welche den Schlüsselfragen und Zielgruppen unserer Partner gerecht werden", unterstrich die stellvertretende Direktorin der DW Akademie, Ute Schaeffer, in ihrer Eröffnungsrede. Sie lud dazu ein, das Büro der DW Akademie auch in Zukunft als Anlaufstelle für Fragen und Gespräche rund um die Medienentwicklung im Land zu sehen und den Austausch mit den Kollegen zu suchen. Das große Potential an Themen, Meinungen und Ideen wurde bei der Eröffnungsveranstaltung deutlich.
„Die Veranstaltung hat mir Kraft für meine Aufgaben in den nächsten Jahren gegeben“, sagte Daniel Blank, der als entsandte Fachkraft seit März die Außenstelle in Accra leitet. Blank, seit 13 Jahren im Medienbereich tätig und für die DW Akademie seit mehreren Jahren als Trainer und Berater aktiv, steuert hier die Medienprojekte und baut den Kontakt zu Partnerorganisationen aus.
Zusammenarbeit vor Ort
Das Büro in Accra ist neben der Außenstelle in Windhuk, Namibia, das zweite Büro der DW Akademie auf dem afrikanischen Kontinent. Für 2016 sind zwei weitere Vertretungen in Planung: in Nairobi, Kenia, sowie in Kampala, Uganda. Weitere Fachkräfte der DW Akademie arbeiten in Medellín, Kolumbien, und Yangon, Myanmar.
"Die Verankerung in Ghana macht unsere Arbeit in Westafrika viel wirksamer. Wir sind für Partner und Organisationen direkt ansprechbar und werden in Zukunft viel mehr lokale Experten aus der Region in unsere Projekte einbinden", so Natascha Schwanke, Leiterin Afrika der DW Akademie. Die DW Akademie ist schon seit Jahrzehnten in Ghana aktiv. Zu ihren Schwerpunkten gehören unter anderem die Unterstützung partizipativer Medienangebote und Bürgermedien sowie Journalismusausbildung und Curriculaentwicklung.