Medien International Kuba: Digitale Freiräume erschließen | Start | DW | 14.08.2015
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Medien International Kuba: Digitale Freiräume erschließen

DW Akademie und ARD-Hauptstadtstudio laden Journalisten und Experten ein, am Freitag, den 4. September zwischen 11 und 12 Uhr 30 über die aktuellen Entwicklungen in der kubanischen Medienlandschaft zu diskutieren.

Nach einem halben Jahrhundert der Abschottung und Handelsbeschränkungen ist Kuba spätestens seit dem Staatsbesuch des deutschen Außenministers im Juli diesen Jahres und mit der (Wieder-) Eröffnung der amerikanischen Botschaft im August auch offiziell auf dem Weg zur Öffnung: Im Spannungsfeld zwischen Ost und West, Sozialismus und Kapitalismus, vollzieht sich ein schleichender Wandel der Medienlandschaft sowie der Rolle staatlicher wie unabhängiger Journalisten.

Die Diskussionsveranstaltung Medien International mit kubanischen Journalisten und deutschen Kuba-Experten soll den Blick auf die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen von Journalisten und Bloggern sowohl auf Kuba als auch im Exil richten. Vor allem sollen die Chancen und Risiken der neu entstehenden, digitalen Räume für freie Presse und für die Entfaltung der Zivilgesellschaft betrachtet werden. Werden diese Freiräume einen Beitrag für die Menschenrechte und die Meinungsfreiheit im Land leisten können?


Es diskutieren:
  • Francis Sánchez, kubanischer Journalist und Schriftsteller, Ciego de Ávila, Kuba | Gründer und Direktor des unabhängigen Online-Magazins Árbol Invertido
  • Pablo Díaz Espí, kubanischer Journalist, Madrid, Spanien | Herausgeber der Online-Zeitung Diario de Cuba mit Themen zu Politik, Gesellschaft und Menschenrechten.
  • Bert Hoffmann, Politikwissenschaftler am German Institute of Global and Area Studies (GIGA) und Professor an der FU Berlin | Langjährige Forschung zum Wandel in Kuba, speziell auch zur Rolle von Medien, Zivilgesellschaft und Internet
  • Bernd Pickert, deutscher Journalist und Auslandsredakteur der taz, Berlin | Experte zu den Themen USA, Lateinamerika, Menschenrechte, betreut im Herbst 2015 ein Training für kubanische Journalisten in Berlin.
  • Rosa Muñoz Lima, kubanisch-deutsche Journalistin, Bloggerin und Kommunikationsforscherin, Bonn | Multimediaredakteurin in der Lateinamerikaredaktion der Deutschen Welle, früher unter anderem als Journalistin beim kubanischen staatlichen Fernsehen.


Moderation

  • Matthias Reiche, Korrespondent im ARD-Hauptstadtstudio, Berlin | Lateinamerikawissenschaftler und ehemaliger Hörfunkkorrespondent für Mexiko, Mittelamerika und die Karibik.


Veranstaltungsort

ARD-Hauptstadtstudio
Konferenzraum | Wilhelmstraße 67 a | 10117 Berlin
11 – 12:30 Uhr

Bitte melden Sie sich bis zum 1. September über das Online-Anmeldetool an.


Hintergrund

Trotz des scheinbar unaufhaltsamen Wandels steht Kubas Medienentwicklung noch am Anfang: Staatsmedien wie die Parteizeitung "Granma" haben nach wie vor eine Monopolstellung und dienen als Propagandainstrumente der Regierung. Zwar verpflichtet Kuba mit dem Gesetz 88 "zum Schutz der nationalen Unabhängigkeit und Wirtschaft von Kuba" Journalisten noch immer auf die Ziele des Sozialismus und stellt die Verbreitung "unerlaubter" Nachrichten sowie die Zusammenarbeit mit "Feindmedien" unter Strafe. Doch finden immer mehr alternative Publikationsformen, allen voran Online-Medien, ihre eigenen Wege der Verbreitung - wenn auch oft auf Datenträgern gespeichert und unter der Hand verbreitet, da bislang nur eine kleine Elite Zugang zum "World Wide Web" hat und dieses staatlich zensiert wird.

Medien unter Beobachtung

Unabhängige Initiativen werden bislang also bestenfalls toleriert, können aber durch die Strafgesetzgebung jederzeit ausgeschaltet werden. Außerdem fehlt den kubanischen Journalisten oft noch die Erfahrung mit unabhängigen und pluralistischen Medien. Damit bedürfen die Grundlagen für einen kritischen und investigativen Journalismus auf Kuba noch der Entwicklung.

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