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Politik

"Wolfskrieger" vertritt China in den USA

29. Juli 2021

Der neue Botschafter, den Peking nach Washington entsendet, ist nicht für rhetorische Sanftmut bekannt. Doch zum Amtsantritt hört man von ihm ungewohnte Töne.

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Qin Gang, Botschafter von China
Will die Beziehungen zu Washington "auf den richtigen Weg bringen": Qin GangBild: Liu Jie/Xinhua News Agency/picture alliance

China hat einen engen Vertrauten von Präsident Xi Jinping als Botschafter nach Washington entsandt. Qin Gang wurde in der US-Hauptstadt empfangen, wo er nach eigenen Worten die Beziehungen zwischen den USA und China "wieder auf den richtigen Weg" bringen will. China und die USA träten in eine neue Runde des Verständnisses ein und versuchten, "miteinander auszukommen", sagte Qin bei seiner Ankunft vor Reportern.

Während seiner zwei Amtszeiten als Sprecher des Außenministeriums in Peking war er dafür bekannt, dass er ausländischen Reportern bissige Antworten gab. Unter ihm machte ein aggressiver Stil zur Verteidigung Chinas in der Presse und in den Online-Netzwerken Schule. Dies wurde als "Wolfskrieger"-Diplomatie bezeichnet. Im Februar rechtfertigte Qin dieses Gebaren als notwendige Reaktion auf "grundlose Verleumdungen" und "verrückte Angriffe gegen China".

Energischer Advokat der Volksrepublik

Qin, der Xi auf zahlreichen Auslandsreisen als Protokollchef des Außenministeriums begleitete, gehört zu den Diplomaten, die China angesichts der zunehmenden Kritik auf der Weltbühne energisch verteidigt haben. Der 55-Jährige erscheint kämpferischer als sein Vorgänger in Washington, Cui Tiankai. Er spricht fließend Englisch, da er mehrere Jahre in der chinesischen Botschaft in London tätig war.

Sicherheitskonferenz in München
Qin Gang kennt das internationale Parkett - hier (6. v. l.) als Teilnehmer der Münchner Sicherheitskonferenz 2020Bild: Thomas Kienzle/AFP/Getty Images

Qin tritt seine Position in einer Zeit an, in der die Beziehungen zwischen Peking und Washington äußerst angespannt sind. Zu den strittigsten Themen gehören das Vorgehen Chinas in der Sonderverwaltungszone Hongkong und der Umgang der Behörden mit Uiguren und anderen muslimischen Minderheiten in der Provinz Xinjiang.

jj/pg (afp, ap)