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Die Grabkammer des Pharaos

Maria John Sánchez
10. September 2021

Tutanchamuns Grab ist legendär. Dank einer Nachbildung im Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim kann das Grab jetzt auch in Deutschland besucht werden.

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Zwei Replikate von Särgen aus dem Grab von Tutanchamun in goldener Farbe und aufwendig verziert
Zwei prunkvolle Sarg-Replikate sind Teil der Ausstellung, die jetzt nach Mannheim kommtBild: Semmel Concerts GmbH

Vor 99 Jahren entdeckte der britische Archäologe Howard Carter die letzte Ruhestätte des ägyptischen Pharaos Tutanchamun im Tal der Könige im West-Theben. Es war ein Sensationsfund, denn seit der Antike waren die Grabkammern unberührt geblieben. Neben Alltagsgegenständen waren sie mit prunkvollen Schätzen gefüllt, die Tutanchamun auf seiner Reise ins Jenseits begleiten sollten. 

Repliken lassen Grabkammer naturgetreu erleben

Der Fund des über 3000 Jahre alten Grabes machte aus Tutanchamun einen berühmten Pharao.Es wird angenommen, dass seine Eltern Echnaton und Nofretete waren - eindeutig konnte dies bislang nicht belegt werden. Sicher ist jedoch, dass der Kindkönig nur kurze Zeit regierte (ca. 1332 bis 1323 v. Chr.) und bereits als junger Mann starb. Dank des berühmten Grabes kennt heute jedes Schulkind Tutanchamun und seine blau-goldene Maske. Die Faszination für das alte Ägypten, seine Pharaonen, Mumien und Pyramiden ist selbst fast hundert Jahre nach Carters Sensationsfund ungebrochen.

Schwarz-Weißfotografie: Mehrere ägyptische Männer tragen eine Liege, auf der sie einen vergoldeten Schrein aus dem Grab des Tutanchamun transportieren. Links läuft Howard Carter mit Hut, Anzug und Gehstock nebenher.
Ausgrabungsarbeiten bei Tutanchamuns Ruhestätte im Jahr 1922. Links im Bild: Howard Carter, der Entdecker des Grabes.Bild: Stapleton Historical Collection/HIP/picture-alliance

Davon zeugt auch die Ausstellung "Tutanchamun: Sein Grab und die Schätze", die schon auf der ganzen Welt Besuchermassen anlockte, und nach einer USA-Tour nun Halt im Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim macht. Gezeigt werden jedoch keine originalen Fundstücke, sondern über 1000 Replikate von Grabbeigaben, Schreinen und Särgen sowie der berühmten Goldmaske.

Würfelförmiger goldener Schrein mit aufwendiger Verzierung und Statuen
Eines der Highlights der Schatzkammer: der wertvolle Kanopenschrein, hier als Replik in der Mannheimer SchauBild: Semmel Concerts GmbH

Auf diese Weise sollen die Besucherinnen und Besucher die Grabkammer Tutanchamuns samt der Schätze in der ursprünglichen Anordnung entdecken können. "Die Ausstellung möchte vermitteln, wie faszinierend es sein kann mithilfe von sorgfältig gearbeiteten Repliken einen Eindruck wiederzugewinnen, der bisher nur in zweidimensionalen Schwarzweiß-Fotografien oder malerischen Rekonstruktionen nacherlebt werden konnte", so die Veranstalter. 

Originale bald wieder an einem Ort vereint

Während die echten Grabschätze des Pharaos im 20. Jahrhundert noch um die Welt geschickt wurden - und dabei auch Halt in Deutschland machten - versucht man sie heute zu schonen. Die meisten Fundstücke befinden sich daher im Ägyptischen Museum in Kairo. Ein anderer Teil lagert in Luxor in der Nähe vom "Tal der Könige".

Im Herbst dieses Jahres sollen sie alle wieder vereint werden: Direkt neben den Pyramiden von Gizeh soll dann das Grand Egyptian Museum eröffnet werden, das größte archäologische Museum der Welt.

Die Ausstellung "Tutanchamun: Sein Grab und die Schätze" ist vom 10.09.2021 bis zum 27.02.2022 in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim zu sehen.

Maria John Sánchez Autorin