Medien im digitalen Wandel: Alumni Medienforum 2019 in Kenia | Alle multimedialen Inhalte der Deutschen Welle | DW | 11.06.2019
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Afrika

Medien im digitalen Wandel: Alumni Medienforum 2019 in Kenia

Im Mai fand in Nairobi, Kenia, das Alumni Medienforum 2019 statt.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Wie können neue Geschäftsmodelle aussehen?

    Im Mai fand in Nairobi das Alumni Medienforum mit rund 90 Teilnehmern statt, organisiert von der DW Akademie. Die Alumni-Gruppe der DW Akademie existiert seit acht Jahren und hat rund 1.000 Mitglieder aus allen Landesteilen. Kenia ist von ethnischen Spannungen geprägt, doch im Netzwerk sind alle Volksgruppen vertreten, und alle Arten von Medien. In Nairobi ging es vor allem um digitalen Wandel.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Josephine Wareta, Chairlady des DW Akademie Alumni Kenia Chapters

    Wareta ist ein "Urgestein" der Alumni-Gruppe: Gründungsmitglied, immer an der Seite der Alumni und seit 2018 auch die Vorsitzende. Die TV-Journalistin des Senders KBC baut gerade mit ihrem Team eine eigene Trainingsreihe für Mentorinnen und Mentoren auf und organisiert Veranstaltungen zum Thema Korruption in den Medien an verschiedenen Journalismus-Studiengängen im Land.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Alex Chamwada, CHAMS Media Ltd.

    Vor einigen Jahren kündigte er seinen gut bezahlten Job als Moderator bei einem Privatsender, um über Themen zu berichten, die er wichtig findet. Nach einigen Rückschlägen und einer längeren finanzielle Flaute gehört er mit seiner Firma CHAMS Media Ltd. heute zu den erfolgreichsten Medienschaffenden Kenias. Er moderiert u.a. eine Fernsehserie über Kenianer, die im Ausland leben und arbeiten.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Rayhab Gachango (links), Bloggerin aus Nairobi

    "Vor dem Start meines Lifestyleblogs habe ich sechs Jahre lang Zigaretten verkauft und für ein Reisebüro gearbeitet. Es war ein spannender Weg. Ich musste gegen vier Uhr aufstehen, um noch vor der Arbeit meine Geschichten zu schreiben. Heute sind wir mit dem Blog erfolgreich. Wir finden überall Inhalte und Inspiration. Anfangs war es hart, aber es ist meine Leidenschaft."

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    John-Allan Namu, Africa Uncensored

    "Eine der großen Herausforderungen für den Journalismus in Kenia ist eine ganz existentielle: die Qualität der Ausbildung. Es klingt vielleicht hart, aber ich sage: Müll rein, Müll raus. Wenn wir keine gute Ausbildung haben, ist es sehr schwer, guten Journalismus zu erwarten. Als Unternehmer, der selbst Journalisten einstellt, mache ich mir große Sorgen um die Qualität."

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Workshop zum Thema Media Viability

    Bei einem Workshop sprachen die Alumni über das Thema Media Viability, die Frage, wie sich Medienhäuser inhaltlich wie auch finanziell aufstellen können, um langfristig zu überleben. Auch in Kenia schrumpft vor allem der Zeitungsmarkt, weil gerade jüngere Leute sich ihre Nachrichten über das Smartphone holen. Auch Radio und Fernsehen erhalten zunehmend digitale Konkurrenz.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Joy Kiruki, Kulturredakteurin und Moderatorin für den privaten TV-Sender K24

    "Für Journalisten, die neu in der Branche sind, kann es sehr schwierig sein, Geld zu verdienen. Einige Journalisten nehmen dann den einfachen Weg, um an eine Geschichte zu kommen, andere konzentrieren sich vielleicht nur auf Themen, die ihnen Geld einbringen. Viele Medienhäuser zahlen sehr schlecht, das schafft Raum für solches Verhalten. Aber das kann keine Entschuldigung sein."

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Annett Günther, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Kenia

    Die deutsche Botschafterin richtete sich in einer Rede an die Medienschaffenden. Sie selbst sei in der ehemaligen DDR aufgewachsen und wisse genau, so Günther, wie es ist, wenn man keinen Zugang zu freien, unabhängigen Informationen habe. Sie schätze die Arbeit der DW Akademie und das Anliegen, auch Menschen in den ländlichen Gebieten Kenias Zugang zu relevanter Berichterstattung zu ermöglichen.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    William O. Janak (r.), Vorsitzender der Kenya Correspondent Association, und Victor O. Juma, ehemaliger Senderchef des Lokalradios Nam Lolwe in Kisumu

    Janak gehört zu den profiliertesten Akteuren in Kenia, wenn es um die Verteidigung der Presse- und Medienfreiheit in Kenia geht. "Wir müssen sehr genau aufpassen, um die verbliebenen Spielräume der Medien zu erhalten. Viele Medienhäuser stehen wirtschaftlich unter Druck, andererseits gibt es immer wieder Versuche, kritische Berichterstattung zu verhindern. Das ist eine gefährliche Mischung."

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Churchill Ndambuki, Churchill Show

    "Ich sage jungen Journalisten immer, das Wichtigste, um im Journalismus erfolgreich zu sein ist, sich schon während des Studiums eine eigene Marke aufzubauen. Fang damit an, lange bevor du mit der Ausbildung fertig bist. Dann kennen dich die Leute schon und identifizieren dich mit einer Nische oder einem Thema, lange bevor du einen Job suchst."

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Die Webseite "Reporting on Good Governance and Corruption in Kenya"

    Im Rahmen des Treffens gab es auch eine Preisverleihung: Die Website RoGGKenya, unterstützt von der DW Akademie, fördert objektive und faktenbasierte Berichterstattung zu Themen wie Good Governance und Korruption in Kenia. Auf der Seite werden verlässliche Quellen zur Verfügung gestellt. In Nairobi wurden drei Geschichten ausgezeichnet, die aufgrund von Recherchen mit RoGGKenya entstanden sind.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Und so geht es weiter

    Der Termin für das nächste Medienforum steht bereits fest: Die Mitglieder treffen sich jeweils im Frühjahr in Nairobi und im Herbst in Kisumu am Viktoriasee. Dann wird es darum gehen, wie Medien in Kenia mit ihren größten, aktuellen Herausforderungen umgehen können: Dem Ausbreiten von Fake News und Hasssprache.


  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Wie können neue Geschäftsmodelle aussehen?

    Im Mai fand in Nairobi das Alumni Medienforum mit rund 90 Teilnehmern statt, organisiert von der DW Akademie. Die Alumni-Gruppe der DW Akademie existiert seit acht Jahren und hat rund 1.000 Mitglieder aus allen Landesteilen. Kenia ist von ethnischen Spannungen geprägt, doch im Netzwerk sind alle Volksgruppen vertreten, und alle Arten von Medien. In Nairobi ging es vor allem um digitalen Wandel.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Josephine Wareta, Chairlady des DW Akademie Alumni Kenia Chapters

    Wareta ist ein "Urgestein" der Alumni-Gruppe: Gründungsmitglied, immer an der Seite der Alumni und seit 2018 auch die Vorsitzende. Die TV-Journalistin des Senders KBC baut gerade mit ihrem Team eine eigene Trainingsreihe für Mentorinnen und Mentoren auf und organisiert Veranstaltungen zum Thema Korruption in den Medien an verschiedenen Journalismus-Studiengängen im Land.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Alex Chamwada, CHAMS Media Ltd.

    Vor einigen Jahren kündigte er seinen gut bezahlten Job als Moderator bei einem Privatsender, um über Themen zu berichten, die er wichtig findet. Nach einigen Rückschlägen und einer längeren finanzielle Flaute gehört er mit seiner Firma CHAMS Media Ltd. heute zu den erfolgreichsten Medienschaffenden Kenias. Er moderiert u.a. eine Fernsehserie über Kenianer, die im Ausland leben und arbeiten.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Rayhab Gachango (links), Bloggerin aus Nairobi

    "Vor dem Start meines Lifestyleblogs habe ich sechs Jahre lang Zigaretten verkauft und für ein Reisebüro gearbeitet. Es war ein spannender Weg. Ich musste gegen vier Uhr aufstehen, um noch vor der Arbeit meine Geschichten zu schreiben. Heute sind wir mit dem Blog erfolgreich. Wir finden überall Inhalte und Inspiration. Anfangs war es hart, aber es ist meine Leidenschaft."

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    John-Allan Namu, Africa Uncensored

    "Eine der großen Herausforderungen für den Journalismus in Kenia ist eine ganz existentielle: die Qualität der Ausbildung. Es klingt vielleicht hart, aber ich sage: Müll rein, Müll raus. Wenn wir keine gute Ausbildung haben, ist es sehr schwer, guten Journalismus zu erwarten. Als Unternehmer, der selbst Journalisten einstellt, mache ich mir große Sorgen um die Qualität."

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Workshop zum Thema Media Viability

    Bei einem Workshop sprachen die Alumni über das Thema Media Viability, die Frage, wie sich Medienhäuser inhaltlich wie auch finanziell aufstellen können, um langfristig zu überleben. Auch in Kenia schrumpft vor allem der Zeitungsmarkt, weil gerade jüngere Leute sich ihre Nachrichten über das Smartphone holen. Auch Radio und Fernsehen erhalten zunehmend digitale Konkurrenz.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Joy Kiruki, Kulturredakteurin und Moderatorin für den privaten TV-Sender K24

    "Für Journalisten, die neu in der Branche sind, kann es sehr schwierig sein, Geld zu verdienen. Einige Journalisten nehmen dann den einfachen Weg, um an eine Geschichte zu kommen, andere konzentrieren sich vielleicht nur auf Themen, die ihnen Geld einbringen. Viele Medienhäuser zahlen sehr schlecht, das schafft Raum für solches Verhalten. Aber das kann keine Entschuldigung sein."

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Annett Günther, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Kenia

    Die deutsche Botschafterin richtete sich in einer Rede an die Medienschaffenden. Sie selbst sei in der ehemaligen DDR aufgewachsen und wisse genau, so Günther, wie es ist, wenn man keinen Zugang zu freien, unabhängigen Informationen habe. Sie schätze die Arbeit der DW Akademie und das Anliegen, auch Menschen in den ländlichen Gebieten Kenias Zugang zu relevanter Berichterstattung zu ermöglichen.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    William O. Janak (r.), Vorsitzender der Kenya Correspondent Association, und Victor O. Juma, ehemaliger Senderchef des Lokalradios Nam Lolwe in Kisumu

    Janak gehört zu den profiliertesten Akteuren in Kenia, wenn es um die Verteidigung der Presse- und Medienfreiheit in Kenia geht. "Wir müssen sehr genau aufpassen, um die verbliebenen Spielräume der Medien zu erhalten. Viele Medienhäuser stehen wirtschaftlich unter Druck, andererseits gibt es immer wieder Versuche, kritische Berichterstattung zu verhindern. Das ist eine gefährliche Mischung."

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Churchill Ndambuki, Churchill Show

    "Ich sage jungen Journalisten immer, das Wichtigste, um im Journalismus erfolgreich zu sein ist, sich schon während des Studiums eine eigene Marke aufzubauen. Fang damit an, lange bevor du mit der Ausbildung fertig bist. Dann kennen dich die Leute schon und identifizieren dich mit einer Nische oder einem Thema, lange bevor du einen Job suchst."

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Die Webseite "Reporting on Good Governance and Corruption in Kenya"

    Im Rahmen des Treffens gab es auch eine Preisverleihung: Die Website RoGGKenya, unterstützt von der DW Akademie, fördert objektive und faktenbasierte Berichterstattung zu Themen wie Good Governance und Korruption in Kenia. Auf der Seite werden verlässliche Quellen zur Verfügung gestellt. In Nairobi wurden drei Geschichten ausgezeichnet, die aufgrund von Recherchen mit RoGGKenya entstanden sind.

  • Kenia Alumni Medienforum 2019 (DW/F. Murithii)

    Und so geht es weiter

    Der Termin für das nächste Medienforum steht bereits fest: Die Mitglieder treffen sich jeweils im Frühjahr in Nairobi und im Herbst in Kisumu am Viktoriasee. Dann wird es darum gehen, wie Medien in Kenia mit ihren größten, aktuellen Herausforderungen umgehen können: Dem Ausbreiten von Fake News und Hasssprache.