Auf dem Oktoberfest
Jedes Jahr feiern Millionen von Menschen das Oktoberfest in München. Wie trägt man die Tracht mit den Lederhosen richtig? Und was ist eigentlich eine Maß?
KURT:
So, meine Damen und Herren, wir sind nun auf dem Münchner Oktoberfest. Typisch münchnerisch ist natürlich: die Tracht Tracht, -en (f.) hier: die traditionelle Kleidung in einer Region . Man kann den Touristen von dem eigentlichen eigentlich hier: richtig; echt Bayern nicht mehr wirklich unterscheiden, und darum zeige ich euch jetzt ein paar Tricks, wie man sie erkennen kann. Erstens: die Lederhose Lederhose, -n (f.) hier: eine kurze oder knielange Hose aus Leder, die mit Stickereien verziert ist; eine Hose, die zur bayerischen Tracht gehört . Sie muss dreckig und speckig speckig fettig sein, weil man wischt sich sich die Hände an etwas ab│wischen sich die Hände an etwas saubermachen die Hände sich die Hände an etwas ab│wischen sich die Hände an etwas saubermachen an der Lederhosen ab sich die Hände an etwas ab│wischen sich die Hände an etwas saubermachen , wenn man sein Hendl Hendl, - (n., bairisch) das gebratene Hähnchen gegessen hat. Zweitens dürfen diese Nähte Naht, Nähte (f.) die Verbindung zweier Stoffteile mit einem Faden; hier auch: die durch einen Faden aufgebrachte Verzierung/Stickerei nicht aufgedruckt etwas auf etwas auf│drucken mithilfe einer Maschine ein Bild oder einen Text auf Papier/Stoff o. Ä. aufbringen sein, sondern müssen aufgenäht sein.
Und dann das Wichtigste: Man darf keine Turnschuhe Turnschuh, -e (m.) der Sportschuh; ein Schuh, den man in der Freizeit trägt zu der Lederhosen tragen!
BASTI:
Hier vorne haben wir gleich so ein Beispiel. Sieht man gleich: ’n Tourist, hier seine Sportschuhe mit Lederhose kombiniert etwas mit etwas kombinieren zu einer Einheit zusammenstellen; hier: zwei Kleidungsstücke tragen, die zusammenpassen sollen , geht gar nicht gar nicht gehen; etwas geht gar nicht unmöglich sein; hier: unpassend sein !
Prost!
KURT:
Man bestellt eine Maß Maß (f., nur Singular) hier: die Bezeichnung für einen Liter Bier ! Das ist ein Liter Starkbier. Also, zehn Euro gibt man natürlich für ein Liter Bier, aber man zahlt ja auch fürs Ambiente Ambiente (n., nur Singular) die Atmosphäre dazu.
BASTI:
Also, was man auf jeden Fall machen muss, wenn man auf die Wiesn Wiesn (f., bairisch) Abkürzung für: die Theresienwiese; Bezeichnung für das Oktoberfest geht, ganz traditionell „Hau den Lukas Hau den Lukas (m.) eine Attraktion auf einem Volksfest: mit einem Hammer auf etwas schlagen und so einen Gegenstand nach oben bringen – je stärker man schlägt, desto höher steigt er “!
KURT:
Das ist so ’n Männerding Männerding, -e (n.) umgangssprachlich für: die Bezeichnung für etwas, durch das Männer ihre Männlichkeit/Stärke beweisen , ja!
BASTI:
Zeig mal, was du kannst!
KURT:
Das wird nix! Woa, daneben daneben hier: so, dass ein Ziel nicht getroffen wird ! Basti?
BASTI:
Jetzt muss ran|müssen eine Aufgabe übernehmen müssen ich ran ran|müssen eine Aufgabe übernehmen müssen , oder?
KURT:
So, es ist natürlich so, wenn du hier auf dem Oktoberfest auch irgendwie ein fesches fesch (bairisch) schön; hübsch Dirndl Dirndl, -n (n., bairisch) hier: Bezeichnung für eine junge Frau; sonst auch: das traditionelle Kleid in Bayern mitnehmen möchtest, dann musst du nicht nur „Hau den Lukas“ spielen, sondern du musst ihr natürlich auch ein Präsent Präsent, -e (n.) das Geschenk kaufen, in München ganz traditionell ein Herzl Herzl, -n (n., bairisch) hier: das kleine Lebkuchenherz . Da steht irgendwas drauf wie „Du bist mein Spoatzerl Spoatzerl, -n (n., bairisch) der kleine Spatz; hier: der Liebling; das Schätzchen (Kosewort) “ und andere lustige bairische Sätze. Aber es gibt nur einen wirklich bairischen Satz, der alles sagt, und der heißt: I mog di I mog di! (bairisch) Ich mag dich! .
Das war’s vom Oktoberfest …
BASTI:
Vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr, oder?
KURT:
Nicht vergessen: I mog di!
Auf dem Oktoberfest
Tracht, -en (f.) — hier: die traditionelle Kleidung in einer Region
eigentlich — hier: richtig; echt
Lederhose, -n (f.) — hier: eine kurze oder knielange Hose aus Leder, die mit Stickereien verziert ist; eine Hose, die zur bayerischen Tracht gehört
speckig — fettig
sich die Hände an etwas ab│wischen — sich die Hände an etwas saubermachen
Hendl, - (n., bairisch) — das gebratene Hähnchen
Naht, Nähte (f.) — die Verbindung zweier Stoffteile mit einem Faden; hier auch: die durch einen Faden aufgebrachte Verzierung/Stickerei
etwas auf etwas auf│drucken — mithilfe einer Maschine ein Bild oder einen Text auf Papier/Stoff o. Ä. aufbringen
Turnschuh, -e (m.) — der Sportschuh; ein Schuh, den man in der Freizeit trägt
etwas mit etwas kombinieren — zu einer Einheit zusammenstellen; hier: zwei Kleidungsstücke tragen, die zusammenpassen sollen
gar nicht gehen; etwas geht gar nicht — unmöglich sein; hier: unpassend sein
Maß (f., nur Singular) — hier: die Bezeichnung für einen Liter Bier
Ambiente (n., nur Singular) — die Atmosphäre
Wiesn (f., bairisch) — Abkürzung für: die Theresienwiese; Bezeichnung für das Oktoberfest
Hau den Lukas (m.) — eine Attraktion auf einem Volksfest: mit einem Hammer auf etwas schlagen und so einen Gegenstand nach oben bringen – je stärker man schlägt, desto höher steigt er
Männerding, -e (n.) — umgangssprachlich für: die Bezeichnung für etwas, durch das Männer ihre Männlichkeit/Stärke beweisen
daneben — hier: so, dass ein Ziel nicht getroffen wird
ran|müssen — eine Aufgabe übernehmen müssen
fesch (bairisch) — schön; hübsch
Dirndl, -n (n., bairisch) — hier: Bezeichnung für eine junge Frau; sonst auch: das traditionelle Kleid in Bayern
Präsent, -e (n.) — das Geschenk
Herzl, -n (n., bairisch) — hier: das kleine Lebkuchenherz
Spoatzerl, -n (n., bairisch) — der kleine Spatz; hier: der Liebling; das Schätzchen (Kosewort)
I mog di! (bairisch) — Ich mag dich!