Kirgisistan nimmt unter den zentralasiatischen Ländern die Spitzenposition auf der Liste von "Reporter ohne Grenzen" ein. Es belegt Platz 83. Das spricht besonders im regionalen Vergleich – für einen hohen grundsätzlichen Stellenwert der Pressefreiheit im Land. Allerdings wird sie in einzelnen Bereichen noch stark eingeschränkt: Unzureichend ist unter anderem der rechtliche Schutz von Journalistinnen und Journalisten.
Unser Engagement
Die DW Akademie professionalisiert die 25 Bürgermedien des Landes und stärkt sie in ihrer wirtschaftlichen Nachhaltigkeit, ebenso wie in der Entwicklung ausgewogener und zielgruppenorientierter Informationsangebote. Ziel dieses Projekts ist es, der mangelnden Informationsversorgung der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten Kirgisistans entgegenzuwirken und die Interessen und Belange dieser Menschen in den Medien ausreichen zu präsentieren. Die Bürgerjournalistinnen und -journalisten erhalten eine Ausbildung, die ihnen ermöglicht, ihre Kommunen mit Informationen zu versorgen.
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Plow verbindet: DW Akademie bringt Kirgisen und Tadschiken im Grenzgebiet zusammen
Zu Tisch, bitte!
Im Grenzgebiet zwischen Kirgisistan und Tadschikistan gibt es viel zu besprechen. Journalisten und Vertreter der Zivilgesellschaft kamen dazu an einer langen Tafel zusammen.
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Plow verbindet: DW Akademie bringt Kirgisen und Tadschiken im Grenzgebiet zusammen
Plow verbindet
Das Reisgericht Plow ist ein kulinarisches Kulturgut der Region – und damit ein gutes Symbol für die Gemeinsamkeiten der Menschen im Grenzgebiet.
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Plow verbindet: DW Akademie bringt Kirgisen und Tadschiken im Grenzgebiet zusammen
Gemeinsames Essen, gemeinsame Themen
Ein von der DW Akademie unterstütztes, grenzüberschreitendes Netzwerk von Journalisten arbeitet seit 2015 zusammen.
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Plow verbindet: DW Akademie bringt Kirgisen und Tadschiken im Grenzgebiet zusammen
DW Akademie unterstützt
Lydia Rahnert (links), Ländermanagerin der DW Akademie für Kirgisistan, rührt mit im Plow. Das gemeinsame Kochen ist für die Journalisten ein Weg, auch mit der Bevölkerung in der Region ins Gespräch zu kommen.
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Plow verbindet: DW Akademie bringt Kirgisen und Tadschiken im Grenzgebiet zusammen
Das Ziel: konfliktsensible Berichterstattung
Die Lage an der kirgisisch-tadschikischen Grenze ist angespannt. Es gibt etwa 500 ungeklärte Grenzabschnitte, an denen es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Bürgern oder Grenzsoldaten beider Länder kommt. Das Journalisten-Netzwerk soll es der ländlichen Bevölkerung ermöglichen, trotz dieser schwierigen Situation ausgewogene Informationen zu bekommen.
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Plow verbindet: DW Akademie bringt Kirgisen und Tadschiken im Grenzgebiet zusammen
Themen auf den Tisch, nicht unter den Teppich!
Die Medienschaffenden sollen durch gemeinsames Kochen und Essen mit den Bürgern in der Region ihr Publikum besser kennen lernen. Welche Themen treiben sie um? Welche Fragen haben sie?
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Plow verbindet: DW Akademie bringt Kirgisen und Tadschiken im Grenzgebiet zusammen
Interesse auch bei weiteren Nachbarn
Diesmal trafen sich in der Nähe von Batken, Kirgisistan, nicht nur Journalisten beider Länder und Vertreter der Zivilgesellschaft. Zum ersten Mal waren außerdem zwei Reporter aus Andijan in Usbekistan dabei. Das Land teilt sich ebenfalls eine Grenze mit Kirgisistan und Tadschikistan.
Autorin/Autor: Lydia Rahnert
Der Ausbau des Journalist/innen-Netzwerks an der kirgisisch-tadschikischen Grenze soll es der ländlichen Bevölkerung beider Länder erleichtern, ausgewogene Informationen zu erhalten. Darüber hinaus sollen Konflikte zwischen den Menschen in der Grenzregion abgebaut werden. Das Projekt verbessert durch gemeinsame Diskussionsveranstaltungen den Kontakt der tadschikischen und kirgisischen Journalist/innen zur lokalen Bevölkerung. So können die Medienschaffenden ihre konfliktsensiblen, grenzübergreifenden Co-Produktionen stärker an ihrem Publikum ausrichten.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Gruppenfoto am See
Mehr als 70 Jugendliche aus allen Regionen Kirgisistans sind für das Media Democracy Camp 2019 an den Yssykköl-See gereist. Das Camp wurde von der DW Akademie und der kirgisischen Stiftung "Media Support Center" in Zusammenarbeit mit der Internationalen Stiftung für Wahlsysteme (IFES) sowie der USAID-Mission in Kirgisistan organisiert.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Aus Spielen lernen
Ziel des Ferienlagers: den jungen Menschen kritisches Denken vermitteln und zeigen, wie wichtig eine klare Haltung als Bürgerin und Bürger ist.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Gemeinsam etwas Großes aufbauen
Was nach Freizeit aussieht, war in der Tat fokussiertes Lernen. Dennoch: Viele Trainings fanden in spielerischen Formaten und unter freiem Himmel statt.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Eine besondere Reise
Einige der Schülerinnen und Schüler haben den Yssykköl-See zum ersten Mal in ihrem Leben gesehen.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Welche Rolle spielen Medien für die Demokratie?
Die Jugendlichen haben sich im Camp intensiv mit Medien auseinander gesetzt. Dazu gehörte auch, sich selbst als Reporterin und Reporter auszuprobieren. Im Multimedia-Studio des Media Democracy Camps 2019 gab es die Möglichkeit, eigene Videobeiträge zu produzieren.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Medienkompetenz ist wichtig für mündige Bürgerinnen und Bürger
Trainerin Myrzash Shabdanbekova erklärte, wie man bewusst mit Informationen umgeht. Medien- und Informationskompetenz (MIL) war ein zentraler Bestandteil des Programms.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Was für ein Mediennutzer bin ich eigentlich?
Eine typische Aufgabe: Den eigenen Medienkonsum beschreiben. Die DW Akademie führt seit Jahren Projekte für mehr Medienkompetenz (MIL) unter Jugendlichen in Kirgisistan durch. In Zusammenarbeit mit dem kirgisischen Media Support Center, dem kirgisischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft und der kirgisischen Akademie für Bildung wird MIL an Pilotschulen in die Lehrpläne integriert.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Vorhang auf für Medienkompetenz!
Eine Besonderheit des Media Democracy Camps: Die Schülerinnen und Schüler waren gefragt, das Gelernte kreativ weiter zu verarbeiten. Daraus ist ein Theaterstück über MIL entstanden.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Präsentieren vor der Gruppe
Jeden Abend fassten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer die wichtigsten und spannendsten Informationen des Tages in Präsentationen zusammen.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Hier entlang zur Wahlurne!
Ein weiterer wichtiger Teil des Programms war die Wahl der Camp-Präsidentin oder des -Präsidenten. Die Jugendlichen haben sich darauf in diversen Trainings vorbereitet und unter anderem zu verschiedenen Wahlsystemen recherchiert.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Die Wahl als Planspiel
Vom Wahlbeobachter bis zum Präsidentschaftskandidaten: Die Jugendlichen haben sich am Wahltag in neuen Rollen ausprobiert.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Selbst als Bürgerinnen und Bürger aktiv werden
Ein Konzept für eine grüne Stadt oder eine Bürgerinitiative für ländliche Gebiete: Die Jugendlichen konnten im Media Democracy Camp eigene Ideen und Projekte entwickeln, um aktuelle Probleme in ihren Regionen anzugehen.
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Kirgisistan: Demokratie üben im Ferienlager
Eine Feier zum Abschluss
Das Ende des Media Democracy Camps haben die Jugendlichen gemeinsam gefeiert. Sie werden auch danach in Kontakt bleiben können: Ein Alumni-Netzwerk verbindet die jungen Menschen im ganzen Land in ihrem weiteren Engagement.
Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist es eine große Herausforderung, zwischen Propaganda und verlässlichen Informationen zu unterscheiden. Um die Medienkompetenzen junger Bürgerinnen und Bürger zu stärken, arbeitet die DW Akademie daran, an ausgewählten Pilotschulen "Media and Information Literacy" (MIL) in die Lehrpläne der 5. bis 11. Klasse zu integrieren. Kindern und Jugendlichen erhalten in Medien-Clubs, Camps und Online-Kursen außerdem die Möglichkeit, über den Unterricht hinaus zu lernen – zum Beispiel indem sie eigene Beiträge produzieren. Dabei sollen sie auch Resilienz gegenüber Hetze, Desinformation und Meinungsmache entwickeln.
Mittelgeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Program Director: Lydia Rahnert
Einsatzorte: Bischkek, Duschanbe, Batken, Chudschand, Isfara
Partner vor Ort: Vereinigung der Bürgermedien Kirgisistans, Media Development Center Public Foundation (MDC PF), Media Support Center Foundation, Nationale Vereinigung Unabhängiger Massenmedien Tadschikistans (NANSMIT), Public Broadcast Company (KTRK), Friedrich-Ebert-Stiftung, Kloop.kg, Internews
Schwerpunkte: Qualifizierung, Professionalität und wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Mediensektors, Gesellschaftliche Teilhabe, Mitsprache benachteiligter Bevölkerungsgruppen, (lokale) partizipative Medienangebote und Bürgermedien, Media and Information Literacy (MIL)