Die DW Akademie in Bangladesch | Asien | DW | 02.09.2024
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Asien

Die DW Akademie in Bangladesch

In Bangladesch unterstützt die DW Akademie die Professionalisierung der journalistischen Lehre und die Verzahnung mit der Medienindustrie. Im Fokus: Universitäten und Medienhäuser außerhalb der Hauptstadt.

Die Berichterstattung in Bangladesch war bisher extrem politisch aufgeladen und polarisierend: Entweder unterstützten die Medien die regierende Partei, oder sie standen auf Seiten der Opposition. Es gab praktisch keinen unabhängigen, überparteilichen Journalismus.

Übergriffe und Einschüchterungsversuche bis hin zu Folter und Mord gefährdeten eine kritische Berichterstattung. Selbstzensur war bei Journalistinnen und Journalisten weit verbreitet. 2014 wurde ein neues Mediengesetz verabschiedet. Dieses schränkte nach Ansicht von Medienvertretenden, Opposition und der Nichtregierungsorganisation "Transparency International" die Pressefreiheit weiter ein. Die Bevölkerung konnte ihr Recht auf freien Zugang zu Informationen nur teilweise wahrnehmen. 2024 rutschte Bangladesch in der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen deshalb weiter ab auf Rang 165 von 180.

Allerdings begann mit den Studierendenprotesten, die im August 2024 zur Flucht der 15 Jahre lang regierenden Premierministerin Sheikh Hasina von der Awamiliga führten, eine neue Zeitrechnung. Es wurde eine Übergangsregierung gebildet, die Bangladesch von einer autokratischen Vergangenheit in eine demokratische Zukunft führen soll. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dies auf den Journalismus im Land haben wird. 

Unser Engagement

Die DW Akademie unterstützt in Bangladesch seit 2014 die Professionalisierung der journalistischen Lehre an Universitäten. Dazu gehört auch die Verzahnung der Abteilungen mit der Medienindustrie des Landes.

Laden Sie den aktuellsten Evaluationsbericht für Bangladesch hier herunter. (auf Englisch)

Langfristiges Ziel ist die Verbesserung der journalistischen Berichterstattung. Dafür fördert die DW Akademie das „Communication and Journalism Educators“-Network (CJEN). Dieses 2018 gegründete Netzwerk staatlicher und privater Universitäten tauscht sich regelmäßig aktiv über Trends und Best Practices in der journalistischen Lehre aus: nicht nur unter Akademikerinnen und Akademikern, sondern auch mit Medienvertretenden, Zivilgesellschaft und politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Förderung besonders begabter Studierender, die als Local Media Hub-Fellows ausgebildet werden. In Workshops und Beratungen werden sie insbesondere in Themen trainiert, über die sie an Universitäten wenig lernen, wie zum Beispiel Datenjournalismus, Faktenprüfung, Umweltberichterstattung, konstruktiver Journalismus, sowie Vielfalt und Inklusion. Die Stärkung der Stimmen junger Menschen und die Qualifizierung insbesondere junger Journalistinnen und Journalisten marginalisierter Gruppen stehen im Mittelpunkt der Arbeit der DW Akademie. Das Projekt in Bangladesch ist Teil des Programms „Journalismus der Zukunft“ der DW Akademie.

Mittelgeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ)

Program Director: Karin Schädler

Einsatzorte: Dhaka, Chittagong, Rajshahi, Barishal, Khulna, Cumilla, Rangpur

Partner vor Ort: Staatliche und private Universitäten im ganzen Land, South Asia Center for Media in Development (SACMID), National Institute of Mass Communication (NIMC)

Schwerpunkte: Qualifizierung, Gesellschaftliche Teilhabe, Mitsprache benachteiligter Bevölkerungsgruppen, Journalismusausbildung und Lehrplanentwicklung, , Professionalität und Netzwerke im Journalismus

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